— 366 Zahlmeisteraspirant v. Averhoff, vor seinem am 6. Juni v. Is. erfolgten Uebertritt zur Schutztruppe dem Füsilier-Regiment Königin (Schleswig-Holstein- schen) Nr. 86 angehörig, ist am 4. August 1902 in Duala an Schwarzwasserfieber verstorben. Mit Heimathsurlaub sind am 30. Juli 1902 in Hamburg eingetroffen: Oberleutnant Strümpell, Leutnant v. Unruh und Unteroffizier Grobleben. Die Ausreise in das Schutzgebiet haben am 10. d. Mts. von Hamburg aus angetreten: Leutnant Nitschmann und Unteroffizier Schmidt. Cogo. In Togo find eingetroffen: die Zollassistenten Vornkeller und Ludwig Lang, der Bureauassistent Wilh. Lang und der Stationsassistent Hahndorf. Mit Heimathsurlaub sind hier eingetroffen: der Stationsassistent Blank und der Zollassistent Klein. Büdwestafrika. Der Eisenbahnwerkmeister Nehls ist in Swakop- mund und der Zollaufseher Kübart mit Heimaths- urlaub hier eingetroffen. Assistenzarzt Borr, vor seinem am 18. Dezem- ber v. Is. erfolgten Uebertritt zur Schutztruppe dem Elsässischen Train-Bataillon Nr. 15 angehörig, ist am 31. Juli 1902 in Swakopmund an Typhus verstorben. Mit Heimathsurlaub sind am 30. Juli 1902 in Hamburg eingetroffen: Feldwebel Ramminger, die Unteroffiziere Reuther, Koch und Müller, Sani- tätsunteroffizier Grau, Gefreiter Lehmann und die Reiter Burow und Dombrowsky. Deutsch-Ueu-Suinea. Der Bezirksamtmann Senfft ist mit Heimaths- urlaub aus Yap eingetroffen. Nachrichten aus den deutschen Schuhgebieken. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deutsch-Dltafrika.) Rivu. Gvenzregulirungskommission. Hauptmann Herrmann, deutscher Kommissar der Kivu-Grenzkommission, ist mit dem gesammten kartographischen Material der Expedition hier ein- getroffen. Die auf einer Triangulation, deren Basis bei der Station Usumburu liegt, beruhende Ver- messung erstreckt sich vom Nordende des Tanganyika- sees längs dem Ostufer des Kivusees, unter Ein- beziehung der Insel Kwigwi, bis auf die Gipfel der Kirungavulkane und den Schnittpunkt des 30. Grades östlich Greenwich mit einem Grad südlicher Breite. In der Breitenausdehnung umfaßt sie neben dem Russissilauf und dem Kivusee die westlichen Theile von Urundi, Ruanda und einen Theil von Mpororo. In der Karte, welche die geographischen Ergebnisse der Expedition im Maßstab 1: 100 000 zur Dar- stellung bringen wird, werden auch die zahlreichen Aufnahmen von Dr. Kandt ihren Platz finden. Ein großer Theil der Karte ist von dem deutschen Kommissar bereits an Ort und Stelle fertiggestellt, so daß die Hoffnung besteht, daß die sehr interessanten geographischen Ergebnisse dieser Expedition bereits im nächsten Jahre der Allgemeinheit werden zugänglich gemacht werden können. Das Rameel als Transportmittel in Deutsch-COstafrika. Von Thierarzt Schmidt. II. Trotz eingehenden Studiums über die Krank- heiten der nutzbaren Hausthiere Ostafrikas wird die eine Thatsache, daß das Kameel dem Texasfieber nicht unterworfen ist, in ihrer Bedeutung noch nicht genügend beachtet; und doch könnte diese Thatsache die Ursache zu einer Umwälzung im Verkehrswesen werden. Vorerst lag die Gefahr darin, daß Rinder an der Küste in der Mehrzahl an Texasfieber zu Grunde gingen und, was noch gefährlicher war, nun auch die Krankheit von verseuchten zu seuchefreien Orten verschleppten und somit den Viehbestand Ost- afrikas, der ohnehin schon schwer gelitten hatte, noch weiter dezimirten. Bei dem Kameel ist diese Gefahr ausgeschlossen. Allerdings unterliegt auch das Kameel dem Stich der Tsetsefliege, und es giebt in Ostafrika Orte, an denen diese vorkommt. Aber jahrelange Untersuchungen haben ergeben, daß die Hauptstraßen davon frei sind. Es hat sich dadurch die sehr wichtige Thatsache ergeben, daß die große Karawanenstraße, welche von Dar-es-Saläm bezw. Bagamoyo über Kilossa, Mpapua, Kilimatinde, Tabora zum Victoria Nyanzasee führt, in einer Länge von nahezu 1500 km surrafrei ist, und daß somit die Heer- straße, auf der jährlich mehr als 100 000 Lasten befördert werden, und die die größte und wichtigste Verkehrsader ins Innere darstellt, für den Verkehr mit Thieren offen steht. Es bedentet ferner, daß bei einem Bahnbau Dar-es-Saläm—Tabora Arbeits- thiere in Betracht kommen können, welche den wesent- lichsten Theil der Erdarbeiten zu bewältigen im Stande sind, zu deren Ausführung viele tausend Menschenhände nöthig wären. Es bedeutet endlich, daß auch nach Fertigstellung der Bahn die Pro- dukte, die mit der Bahn zur Küste geschafft werden sollen, an diese Bahn mit Arbeitsthieren herangeschafft werden können. «