sehr leicht ein völliges Auswandern im Gefolge haben können. Am 1. Mai wurde also der außerordentlich schweren Lasten der wenig zahlreichen Träger halber in kleinen Märschen auf dem Wege der Nordwestexpedition 1901 zunächst Bidamasule, dann das große Dorf Mosseme in der Landschaft Elosse, nächst dem Bimba, das Plehnsche Klein-Kunabembe erreicht. Ein längerer Aufenthalt war dort nöthig, um die immerhin mehrere Tage erforderliche Zu- bereitung dauerhafter Verpflegung für den Marsch längs des Flusses mit seinen unberechenbaren Win- dungen und unbewohnten Ufern bis in die Höhe der Bangandu um Buenge abzuwarten. Ich be- nutzte den Aufenthalt, um durch Itineraraufnahme Bidamasule-Dangolo die alte Plehnsche Bangandu- Route mit den Aufnahmen der Nordwestexpedition 1901 zu verbinden, wobei ein leidlich überein- stimmendes Resultat erzielt wurde. Am 7. gelangte die Expedition nach dem kleinen Dorfe Cumbia, dessen Bevölkerung aus Bomali (Misanga-Unter- stamm) und aus von Segavo seinerzeit geflüchteten Natsimu sich zusammensetzt, und von wo aus die eigent- liche Flußexploration beginnen sollte, da von Sciten des belgischen Ingenicurs Williame bis dahin bereits Untersuchungen vorliegen. Um das vorauszunehmen, war der Weg bis Aukaduma durchweg eigentlich nur Wildpfad, der in der Nähe von Ansiedelungs- komplexen wohl ab und zu auch als Jagdpfad be- nutzt wird und fast durchweg im Ueberschwemmungs- gebiet läuft. Von Elosse aus bis etwa an die Nordgrenze von Bangandu war das Gelände meist bergig (bis zu + 250 m), und flachte sich von da ab all- mählich bis zu Terrainunterschieden von F 100 m ab. Im Inneren lagen einige Kilometer vom Flusse ab in dem erstangeführten Expeditionsabschnitt überall wohl 100 bis 200 m höhere Erhebungen. Bis etwa einen Tagemarsch vor dem Dorfe des Ban- ganduchefs Buenge, das gegenüber der Bökmündung, am 11. Mai erreicht wurde, etwas unterhalb des kleinen Bangangudorfes Galigo (Alles auf dem linken Flußufer), war der Fluß bis auf sehr geringe Strecken durch die fortlaufende Reihe mehr oderweniger starker Schnellen, Felsbarren 2c. durchaus unbenutzbar und wird auch selbst ausgedehnteren fachmännischen Aufbesserungsversuchen dauernde Hindernisse ent- gegenstellen. Etwas unterhalb des genannten kleinen Dorfes, oberhalb der letzten Schnellen, wurde ein abgetriebenes Kanu durch Zufall aufgegriffen und von da ab zunächst mit einiger Schwierigkeit mit- geführt. Die hindernden Stellen waren, bis einen Tagemarsch oberhalb der Bangandu--Nord- grenze etwa, von geringfügiger Natur und dürften in der Regenzeit völlig verschwinden, doch war die Strömung fast durchweg außerordentlich stark. An dem Nordufer des schon erwähnten Böl machte sich wiederum ein längerer Aufenthalt nothwendig, um dic Verpflegung für die Flußstrecke durch dic vor- 441 Mauschleistung des Weiteren germg. liegende todte Zone, die Kunabembe von Bangandu trennt, zu beschaffen, zumal die bereits zurückgelegte Strecke gelehrt hatte, wie unberechenbar lang der Weg infolge der Flußkrümmungen werden konnte, und wie langsam sich die Karawane auf den kaum passirbaren Wildpfaden vorwärts bewegte. Ich ließ ständig etwa zwei Stunden vor dem Aufbruche eine möglichst bewegliche Patrouille, der sich gewandte Leute als Jäger anschlossen, vorgehen, um wenigstens etwas Bahn zu schaffen, mußte meist aber nach etwa drei Marschstunden wiederum längere Halte machen, um die Patrouillen ihren Vorsprung wieder gewinnen zu lassen, insbesondere, da der Urwald fast durchweg nahe dem Flusse sehr dichtes Unterholz zeigte, und häufig schwierigere Uebergangs- arbeiten den Marsch verzögerten. Während ich gegenüber der Bökmündung am Buengefährplatz ständig einige Leute mit Ver- pflegungseinkäufen beschäftigt hatte, bemühte ich mich, durch kleine Märsche 2c. die Exploration der Gegend zu fördern. So wurde am 12. Mai der Bök nach aufwärts eine Strecke befahren, da er immerhin ein recht wasserreicher Fluß ist, dessen Fahrbarkeit auf- wärts bis an die Route VI der Nordwestexpedition 1901 heran nicht ganz ausgeschlossen erschien. Eine Patrouille verfolgte gleichzeitig zu Lande den recht begangenen Weg längs des Südufers dieses Flusses. Wenige Kilometer oberhalb der Mündung bildete eine fortgesetzie Reihe von Schnellen und Fällen für die Schiffbarkeit eine unüberwindliche Schranke, während der umgebende Urwald zwar außerordent- lich vielen Bagielli (Zwergnomaden) zum Aufenthalt dient, Dörfer sich darin aber nicht befinden. Am 14. Mai wurde des Weiteren zur Er- ledigung verschiedener Angelegenheiten ein Besuch in den Dörfern Buenge (neu) und Busse (neu) ab- gestattet und gleichzeitig durch Aufnahme des Weges Bökmündung — altes Buenge, auf dem jetzt völlig ausgegebenen Wege der Nordwestexpedition 1901 der Anschluß an die Routenskizze I dieser Expedition hergestellt. Am 15. Mai wurde ein nördlich des Bök zur Zeit lagernder Bagiellichef aufgesucht, um geräuchertes Elefantenfleisch für die Expeditton zu beschaffen. Erst am 17. war genügende Dauerverpflegung an- gesammelt, um den weiteren Vormarsch antreten zu können. Es brachte derselbe die Expedition am Abend, nachdem das letzte Bagandudorf am anderen User, Calimbomo, passirt war, wiederum an eine stärkere Schnelle, auf unterdeß durch Patrouillen etwas aufgebessertem Wege. Das unter Ueber- windung recht erheblicher Hindernisse auch dreier kleinerer Schnellen mitgeführte Kanu mußte nun zur Verfügung seiner dahin verständigten Eigenthümer zurückgelassen werden, da es zu erhebliche Ver- zögerungen bereitete. Die Flußbiegungen waren, wie vorher angenommen, recht beträchtlich gewesen, und war besonders aus diesem Grunde auch die Ebenso wurde 4