— 468 — oder Unregelmäßigkeiten kamen nur vereinzelt vor. Wasser war in dem Berichtsvierteljahr immer reich- lich vorhanden. Für die Strecke Karibib— Wellwitsch (Kilometer 194 bis Kilometer 62,7) mußte es zeit- weise von Karibib herangefahren werden, ein Uebel- stand, dem durch das geplante, 13,5 km lange Wasser- gleis von Jakalswater nach dem Swakop bei Nawas abgeholsen werden soll. Vorarbeiten hierfür sind im Gange. Die Versuche, einzelne Brunnen längs der Strecke durch Vertiesung noch ergiebiger zu machen, sind bisher nicht ganz vergeblich gewesen und werden noch fortgesetzt. Die für den Betrieb erforderlichen Lokomotiven konnten stets gestellt werden. Sämmtliche größere Reparaturen und Untersuchungen an den Lokomo- tiven und Wagen werden jetzt in der Hauptwerk- stätte zu Karibib ausgeführt; die Nebenwerkstätten dienen nur den laufenden Betriebsreparaturen. Für den Verkehr auf der Gesammtstrecke ist ein neuer Fahrplan aufgestellt und vom 1. August ab bis auf Weiteres in Kraft getreten. Danach geht jede Woche am Montag und Donnerstag von Swakopmund und Windhoek je ein Zug, der, da Fahrten bei Nacht ausgeschlossen sind, auf halber Strecke in Karibib übernachtet und am folgenden Tage Windhoek bezw. Swakopmund er- reicht. Der eine dieser Züge dient nur dem Per- sonenverkehr für weiße Reisende, der andere ist ein gemischter Zug, der nicht nur weiße Reisende, son- dern auch Eingeborene befördert, außerdem Eilgut und Vieh. Für den Güterverkehr ist jeden Tag von der Anfangs= und Endstation ein Zug vorgesehen, der mit drei Uebernachtungsstationen die Gesammt- strecke in vier Tagen durchfährt. Bobrungen auf den Farmen „Frauenstein“ und „boigtland“. Ueber weitere Wasserbohrungen in Deutsch-Süd- westafrika) berichtet Kulturmgenieur Watermeyer aus Wmidhoek unter dem 11. August d. Is.: Die zwei Bohrungen auf der Farm „Frauen- stcin“ sind ohne Erfolg gewesen. Die erste Bohrung war in einem 24 Juß tiesen Brunnen; hier sind 18 Fuß in Glimmerschieser gebohrt worden. Die Bohrung ging sehr langsam vor sich, da harte Quarz- adern den Glimmerschiefer durchsetzten. Auf 18 Fuß Tiese, bei welcher kein Wasser gesunden war, wurde die Bohrung auf Wunsch des Farmbesitzers einge- stellt. Die zweite Bohrung war auch in Glimmer= schiefer; auf 55 Fuß Tiese wurde wenig Wasser, etwa 20 Liter in der Stunde, gefunden, auf 62½ Juß war die Wassermenge nicht vermehrt, und da das Gestein ebenso wie bei der ersten Bohrung war, so daß sehr langsam gebohrt wurde, ist die Bohrung eingestellt worden. *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1002, S. 338. Auf der Farm „Voigtland“ sind auf Wunsch der Firma Wecke & Voigts fünf Bohrungen gemacht worden, drei davon auf ihre Kosten. Die erste Bohrung war in verwittertem Granit, bis auf 62½ Fuß Tiefe, wo harter Glimmerschiefer ange- trossen wurde, auf welchem ein sehr starkes Wasser gesunden wurde; es ließ sich ständig pumpen, ohne daß die Menge nachließ. Das erste Wasser war schon auf 38 Fuß gefunden, aber nur wenig. Bei Beendigung der Bohrung war 24½ Fuß Wasser- stand im Bohrloch. Die zweite Bohrung war in Glimmerschieser. Auf 64½/ Fuß Tiefe wurde etwas Wasser gefunden, auf 76 Fuß war der Zufluß so stark, daß nicht ausgepumpt werden konnte. Die dritte Bohrung war in Kalkstein, wo auf 681K/ Fuß ein reichlicher Vorrath Wasser erschlossen wurde. Die vierte Bohrung war in verwittertem Granit bis auf 45 Fuß Tiefe. Auf 54½ Fuß wurde ein wenig Wasser gefunden, die Menge nahm bis auf 90 Fuß Tiefe nicht zu. Die fünfte Bohrung war in Glimmerschiefer, bis auf 36½ Fuß Tiefe, und von da ab in Granit bis auf 40 ½ Fuß Tiefe, wo wenig Wasser, etwa 250 Liter in der Stunde, ge- funden wurde. Die eine Maschine arbeitet jetzt auf „Hohewarte“ und die andere auf der Farm des Ansiedlers Thal- heim bei Seeis. Mit Genehmigung des Gouverne- ments werden die Bohrungen jetzt durch die Firma Holst und Staebe ausgeführt, da der Bohrmeister Holst mit dem Bohrmeister Staebe, der bisher Bohrungen für das Eisenbahnkommando ausgeführt hat, in Geschäftsverbindung getreten ist. Deutsch-RBeu-Guinra. Schiübrüchige Karolinen-Insulaner. Dem Kaiserlichen Konfsulat in Manila sind von der amerikanischen Behörde sieben schiffbrüchige Ein- geborene der Karolinen-Inseln zugeführt worden. Die Leute waren völlig hülflos und wünschten heim- geschafft zu werden, da die Rückkehr auf ihrem nicht mehr gebrauchsfähigen Boote nicht möglich war. Das Konsulat hat die Schiffbrüchigen mit den nothwendi- gen Kleidungsstücken ausgerüstet und sie mit erster Gelegenheit über Singapore und Hongkong nach Hause befördern lassen. — — NRus dem Bereiche der Missionen und der Knkishlaverei-Bewegung. Am 9. Mai reisten R. P. Innocenz, R. P. Franz und Br. Friedrich mit 105 Trägern von Darses- Saläm ins Innere von Deutsch-Ostafrika ab, um in der Landschaft Mahenge eine neue Station zu gründen. Ein Brief des R. P. Innocenz aus Ma- heuge vom 6. Juni äußert sich sehr günstig über die