gesunde und fruchtbare Lage der Station und über die Aussichten auf Bekehrung der Wapogoro zum christlichen Glauben, und rühmt das freundliche Ent- gegenkommen der Kaiserlichen Station. Schon in wenigen Monaten soll mit dem Schulunterrichte begonnen werden. Die „Nachrichten aus der ostafrikanischen Mission“ veröffentlichen einen Bericht aus Kisserawe (Deutsch- Ostafrika), worin es heißt: Große Freude brachte uns der 28. Mai, der Tag, an dem unsere Station im Jahre 1892 von Missionar Greiner gegründet ist. So konnten wir auf 10 Jahre zurückblicken, in denen der Herr hier große Dinge gethan hat. Denn gerade 200 Schwarze sind bis zu diesem Tage in den Tod Christi getauft worden, bei dem fortwährenden Wechsel der Arbeiter — über 30 Europäer haben hier gearbeitet — eine stattliche Zahl. Somit sind wir in das zweite Dezennium unserer Wirksamkeit hier eingetreten Unsere Saramo hatten jetzt reichlich Arbeit. Zu- nächst handelte es sich darum, ihre leicht zerlegbaren Hütten an die Landstraße zu verpflanzen und aus der idyllischen Abgeschiedenheit und Zurückgezogenheit an die Oeffentlichkeit zu treten. Diese Anordnung geschah seitens der Regierung besonders deshalb, um dem Steuererheber seine Arbeit zu erleichtern. Doch ist dies für unsere Eingeborenen eine segensreiche Einrichtung, sie sühlen sich mehr als Gesammtheit; arg zertreten und scheu sind sie ja infolge der früheren ewigen Raubzüge der Masiti, die sie dazu zwangen, sich in die Wildniß mit ihren Hütten zu verstecken. „Ja“, meinte ein solcher Straßenansiedler, „sieh, nun könnt ihr Europäer uns viel näher kommen, unsere Sitten und Gewohnheiten genauer beobachten, und wir können mehr von euch lernen.“ So wird auch dieser Besehl der Regierung dem Reiche Gottes förderlich sein. — Wie in der Heimath, so reiften auch hier die Saatfelder, nur hier viel schneller. Wer irgend einen Verwandten hatte, lud denselben ein, ihm bei der Ernte zu helfen. In- sonderheit war viel Reis auf Bergabhängen oder im Thal gebaut worden. Der Herr hat reichlich gesegnet auf den Feldern, das erkannten auch die Schwarzen; viele brachten ihrem Seelsorger die Erst- lingsfrüchte. Ueber Schulbauten in Togo wird in „Kreuz und Schwert“ aus Porto Seguro berichtet: Die Neubauten von vier Schulen sind dem Aeußern nach so weit vollendet, daß sie schon seit mehreren Wochen benutzt werden konnten. Die Leute in den Ortschaften haben sich redlich bemüht, die Schulen recht stark und schön zu bauen. Mit Recht nennen sie die Schulen „Kirche“, da die Schüler und Katechumenen sich dort auch versammeln, um das Morgen= und Abendgebet gemeinschaftlich zu halten. Wie ja bekannt, sind die Afrikaner etwas gemüthlich und in ihren Vorsätzen oder in Erfüllung 469 derselben nicht immer so sehr standhaft. Somit be- durfte es häufiger Anregung, damit die Leute in ihrem gemeinschaftlichen Streben nicht erkalteten. Ein gutes Ermunterungsmittel hatte ich zur Hand. Und das war ein Glöcklein, 44 Pfund wiegt es, welches ein guter Missionsfreund vor etwa zwei Jahren hierher sandte. Dieses wurde nun dem Orte ver- sprochen, welcher zuerst die Schule fertig hätte. Da hat nun Adjome den Sieg davon getragen. Am 3. März brachten wir das Glöcklein an, und zum ersten Male wurde des Abends der Angelus ge- läutet. Da hätten Sie aber Zeuge sein sollen! Wie die Leute zusammen liefen! Manches Mütterchen ließ den Kochtopf im Stich und kam zur Schule, ihre Verwunderung über die schöne Glocke ausdrückend. Noch nie hatten sie so etwas gehört. Als ich sie ermahnte, nun auch recht schön beim Morgen-, Mittag= und Abendläuten zum lieben Gott zu beten, sagten Alle: „Ja, das wollen wir thun.“ Zu unserer Freude hatten die Leute am Einweihungstage den Schulplatz recht sauber gereinigt und erschienen auch recht zahlreich zur Feier. Die Haltung der Leute war bei der ganzen Feier eine sehr ordentliche. Für Ekpui habe ich eine 20 pfündige Glocke geliehen und dort angebracht. Dann kommen noch die Schulen in Anjorokope und in Wogba. Noch sind mehrere Orte in der Umgegend, die gerne eine Schule bauten. Das „Monatsblatt der Norddeutschen Missions- gesellschaft“ Nr. 9 enthält eine „Geschichte des Eohe- Seminars“ (Togo) von Missionar Bürgi, dem Seminarvorsteher, woraus wir Folgendes entnehmen: Seit Beginn ihrer Arbeit an der Westküste Afrikas im Jahre 1847 hat sich die Norddeutsche Mission die Pflege des Schulwesens sehr angelegen sein lassen. Auch der Gedanke an eine höhere Schule zur Heranbildung eingeborener Gehülfen ist schon früh aufgetaucht. Als passender Ort wurde zunächst das frühere Wegbe, genannt Ho, im Innern des Landes ausersehen. Die Jahre 1864—69 zeigten ein Bild gedeihlicher Entwickelung, dann aber nöthigte die Zerstörung dieser Station durch die Asanteer zur zeitweisen Verlegung an die Küste, zuerst nach Waya, dann nach Anyako, und als diese Station wegen Ungunst der Verhältnisse aufgehoben werden mußte, nach Keta (1881). Hier wurde zu- nächst eine dreiklassige Mittelschule errichtet, der Gedanke an den Anschluß eines eigentlichen Semi- nars aber nicht aufsgegeben. Von vornherein hatte die Ueberzeugung bestanden, daß das Seminar nicht an die Küste wegen der dort bestehenden Ver- suchungen, sondern ins Innere gehöre, und es er- solgte daher 1893 die Verlegung wieder dorthin und zwar nach der Bergstation Amedzowe. 1896 wurde dort ein besonderes, im Osten der Missions- häuser gelegenes Seminarhaus errichtet, in welches auch die von Ho dorthin verlegte Mittelschule auf- genommen wurde. Der Kursus des Seminars ist