sie war ohne Schwierigkeiten. Wie am Tage vorher dehnt sich die Mkattasteppe aus, in der zahlreiches Wild sich aufhält und die Giraffe noch heerdenweise anzutreffen ist. Weite Grasebenen mit vielen Hyphaenen charakterisiren den Weg. Hinter Kombe- renga kommt ein Steppenwald, in dem zahlreiche Affen ihr Wesen treiben, bis nach langer Fahrt Kimamba erreicht ist. Em Bote wird noch an dem- selben Tage zur Station gesandt mit der Ankündi- gung meiner voraussichtlichen Ankunft in Kilossa für morgen. Nur noch einige 20 km trennen mich von meinem Zielpunkte, und die Anzeichen einer dichten Bevölkerung mehren sich nun von Minute zu Minute. Von den Usagarabergen kommen in wenig mehr als 1 km Abstand drei Bäche, der Manga, Vignde und Vikindu, zum Mukondokwa, einem Nebenflusse des Mkatta, herab, die alle mit Brücken versehen sind, aber besser durch Furten passirbar gemacht würden, ebenso wie der Matomonkwe. Rechts und links überschaut man weite bebaute Landstriche. Die Brücke über den Mkuyu wird passirt, und von da ab steht Hütte an Hütte. Sauberkeit und Ordnung herrschen vor. Die Leute halten die Karawanenstraße von allem Schmutz rein. Die Nähe und der Einfluß der Station macht sich bemerkbar, und wenige Mi- nuten verstreichen, bis die Militärstation Kilossa mit ihren weißen Gebäuden auf der Anhöhe vor meinen Blicken auftaucht. Zum ersten Male stand ein mit Kameelen bespannter deutscher Wagen vor den Thoren der Station. Durch diese Fahrt hat sich herausgestellt, daß auf der Strecke Dar-es-Saläm—Kilossa sich sehr wohl für acht Monate des Jahres ein Wagentrans- port einrichten ließe, wobei die Fahrt viel leichter von Statten gehen würde, wenn durch die Bäche überall gute Furten vorhanden wären, die die unan- genehmen Fahrtunterbrechungen beseitigten, und wenn die Wagen sich gegenseitig auf den wenigen schwierigen Stellen durch Vorspann aushülfen. Allerdings stellt sich die Rentabilität eines Kameelwagenverkehrs ins Innere nicht so günstig, wie der an der Küste, je- doch immer noch günstig genug, um ins Werk gesetzt zu werden. Rechnet man 16 Wagenfahrten mit einer Belastung von 50 Lasten pro Wagen und 9 Rupien pro Last, so ergiebt sich eine Beförderung von 1400 Lasten und eine Einnahme von 21600 Rupien, die einer Ausgabe von 16 158 Rupien gegenüber steht. Als Einnahmequelle ist vorerst Rücktransport von Lasten aus dem Innern nicht in Anrechnung gebracht, ebenso wenig die Regenzeit, in der die Thiere zweckmäßig mit Feldarbeiten beschäftigt werden können. Unter geschickter Ausnutzung der Zeit und unter zweckmäßiger Vertheilung der Thiere dürfte sich die Rentabilität einer Lastenbeförderung noch etwas günstiger gestalten. Am besten ginge jeden Tag ein Wagen ins Innere ab, der von Station zu Station andere Bespannung und, wo es ange- bracht ist, Vorspann erhält. Alle fünf Tage müßten die Thiere einen Ruhetag erhalten. — — — — lage Bereitung der verschiedenen Ernten nahezu im Bau 490 — Sigi-Pflanzungsgesellschaft. In der Generalversammlung am 30. September gelangte der Bericht für das fünfte Geschäftsjahr 1901 zur Vorlage. Nach dem Bericht betrug die Niederschlagsmenge bei 145 Regentagen 1653,7 mm, gegen 1982,6 mm im Vorjahre. Infolge der günstigen Witterung während der großen Regenzeit haben sich die Anpflanzungen von der vorangegangenen Trockenheit gut erholt, nur die versuchsweise an- gelegte kleine Theepflanzung ist eingegangen. In- folge Auftretens von Kaffeekrankheiten und thierischen Schädlingen ist aber auch eine sehr große Zahl Kaffeebäume ausgegangen, desgleichen ist aus der gleichen Ursache die zu erwartende Ernte recht gering. Die Aussichten für die Kaffeekultur werden als wenig günstige auf dem Gebiete der Gesellschaft bezeichnet, theils wegen der Flachgründigkeit des Bodens, theils wegen der offenen Lage der Pflan- zungen. Es sind daher größere Versuche mit anderen Kulturen gemacht worden, welche nach dem Bericht gute, theilweise recht gute Erfolge versprechen. Besonderes Augenmerk soll der Ausdehnung der Kakaokultur in den dafür geeigneten Terrains am Sigi zugewendet werden. Der Bestand beträgt zur Zeit 6860 zu einem Drittel dreijährige Bäume, welche recht gut stehen und schon reichlich Früchte angesetzt hatten, die aber, um die Bäume zu schonen, entfernt wurden. An Kapokbäumen stehen bereits 117 000, von denen in diesem Jahre die erste Ernte zu erwarten ist. Kapok ist zur Zeit ein als Matratzensüllmaterial sehr gesuchter Arnkel. Der Preis beträgt etwa 50 Pfennige das Pfund; ein Baum liefert bis zu 10 Pfund. Die Frachtkosten sind allerdings recht hohe, da der Artikel sehr leicht wiegt und die Ballen nur geschnürt, aber nicht maschinell sest zusammengepreßt werden dürfen, wie bei Baumwolle. Aus dem Neu-Guinea-Schutzgebiet sind in letzter Zeit zum Theil recht erhebliche Quon- titäten in Rotterdam und Bremen abgesetzt. Recht gute Erfolge sind mit der Kultur des rothen Pfeffers erzielt. Bereits im März d. Is. wurden 3½ Zentner von wildwachsendem Pfeffer in Hamburg mit 30 Mk. per Zentner verkauft, die inzwischen angelegten Kulturen brachten bis jetzt 110 Zentner, während der Pflanzungsleiter noch in diesem Jahr auf weitere 200 Zentner, und im nächsten Jahr bereits auf eine Menge von 1000 Zentnern rechnet. Desgleichen bietet die Kultur von Arrowroot, dessen Werth in Hamburg etwa 50 bis 60 Mk. beträgt, scheinbar gute Aussichten. Die Kultur soll vorläufig auf 10 ha vergrößert werden. Ferner sind 5 ha mit Reis, welcher für die Arbeiter verwendet werden soll, angebaut, eine Vanillepflanzung von 10 000 Pflanzen angelegt, 6000 Ceara-Kautschukbäume und in be- schränktem Maaße auch Ficus elastica, Castilloa elastica, Kickria elastica und Kardamom aus- gepflanzt. Von dem Bau eines Trockenhauses für Kassee ist Abstand genommen, dagegen ist eine An- nebst dazugehörigen Trockenböden für die