schiedenen Inselgruppen selbst zum Ein- und Aus- laden der Fracht verwendet und dürfen niemals in einen australischen Hafen miteingeführt werden. Als Gegenleistung zahlt die Regierung nunmehr der Firma Burns, Philp & Co. eine jährliche Sub— vention von 6000 . Hand in Hand mit dieser Schifffahrtsverbesserung ist die Ansiedelung von Kolonisten in den Neu- Hebriden beabsichtigt. Ansiedelungsgebiet sind die der Firma Burns, Philp & Co. gehörigen umfangreichen Landstrecken auf der Insel Süd-Santo. Die Ansiedelung erfolgt unter folgenden Bedingungen: Die Landesübereig- nung erfolgt in der Form der Verpachtung. Pächter können nur englische Unterthanen sein. Es werden nur Grundstücke von nicht weniger als 50 und nicht mehr als 500 Acker vergeben. Befindet sich in der Ansiedelungsfamilie ein Sohn von über 16 Jahren, so kann sie einen weiteren Kompleg von 100 Acker pachten. Für die ersten drei Jahre ist ein Pacht- zins von einem Schilling für 50 Acker zu zahlen. Sind am Ende des dritten Jahres zehn Schllling für jeden Acker Land aufgewendet worden, so hat der Pächter das Recht, eine Verlängerung des Pacht- vertrages für einen Zeitraum von 96 Jahren mit einem jährlichen Pachtzins von einem Pence für den Acker zu verlangen. Eine Abtretung der Rechte der Pächter sowie eine Weiterverpachtung kann nur an englische Unterthanen und nur mit Genehmigung der Verpächter erfolgen. Die Pächter und deren Familien erhalten auf den Schiffen der Gesellschaft freie Ueberfahrt nach dem Ansiedelungsgebiete. Außerdem verlangen Burns, Philp & Co., was in dem Vertrage mit der Regierung allerdings nicht besonders zum Gegenstande der Vereinbarung ge- macht ist, von jedem Pächter den Nachweis über den Besitz von Mitteln, welche ihm den Unterhalt während des ersten Jahres ermöglichen, sowie den Besitz von baarem Gelde im Betrage von wenig- stens 25 K. Auf die von Burns, Philp & Co. ergangene Aufforderung, sich unter den angegebenen Bedingun- gen anzusiedeln, hat sich eine große Anzahl von Auswanderungslustigen gemeldet. Von diesen sind, wie der Melbourne Argus unter dem 30. Juli d. Is. schreibt, 20 ausgewählt worden, von denen 17 that- sächlich am 31. Mai von Sydney abfuhren. Da 3 von diesen 17 unterwegs ihre Absicht aufgaben und weitere 3, unbefriedigt von den ihnen gebotenen Aussichten, wieder zurückkehrten, so ist die beab- sichtigte Ansiedelung zunächst mit der Zahl von 11 Kolonisten in die Wege geleitet worden. Diese 11 Pioniere, die ihre Grundstücksblocks bereits aus- gewählt haben, sollen mit ihrem Besitz sehr zufrieden sein. Was die Fruchtbarkeit des Landes anbetrifft, so sollen, wie wir dem erwähnten Artikel des Mel- bourne Argus, sowie einem Artikel des Daily Tele- graph entnehmen, die Aussichten der Ansiedler recht günstige sein. Immerhin dürften die Ansiedler mit 615 manchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Zunächst droht ihnen das ständig herrschende Fieber, das zwar in milder Form auftreten soll, den Kindern aber verderblich ist, so daß diese zunächst in der Heimath zurückbleiben müssen. Ferner wird der Bezug von Arbeitern schwierig sein. Die Eingeborenen sind der Arbeit für Fremde abgeneigt und widmen sich ihr nur insoweit, als sie sich Genußmittel, wie Tabak 2c. verschaffen wollen. Auch sind sie, hauptsächlich in- folge der Schwindsucht, im Aussterben begriffen. Dann herrscht infolge der politischen Verhältnisse kein geordnetes Rechtsleben, namentlich ist auf dem Gebiete des Grundbesitzes die Rechtsunsicherheit groß. Auch erscheint der von den Ansiedlern erforderte Kapitalnachweis durchaus unzureichend, da nach der Berechnung des Daily Telegraph zum wenigsten ein Kapital von 500 L nothwendig ist, um den Zeit- raum bis zu den ersten Ernteerträgen finanziell zu überstehen. Es wird daher wohl mancher der von Burns, Philp & Co. geworbenen Ansiedler das ge- steckte Ziel nicht erreichen. Immerhin ist das energische Vorgehen der austra- lischen Regierung, den Einfluß des englischen Ele- mentes in den Neu-Hebriden zu heben, in hohem Maße beachtenswerth. Bahnbau in Angola. In Nr. 259 des „Diario do Governo“ vom 15. November 1902 wird ein Königliches Dekret vom 13. November d. Is. über die Fortsetzung der 364 km langen Loanda —Ambacabahn nach Malange veröffentlicht. Nachdem die Bemühungen der portu- giesischen Regierung, die Loanda — Ambaca-Eisen- bahngesellschaft zu der vertraglich eingegangenen Ver- pflichtung zum Weiterbau der betreffenden Eisenbahn nach Malange zu veranlassen, ergebnißlos verlaufen sind, ist der Vertrag vom 11. März 1897 mit jener Gesellschaft aufgelöst worden. Die Regierung will die Strecke von Ambaca bis Malange auf Staats- kosten bauen lassen. Der Bau soll, vom Tage des am 13. November erlassenen Dekrets an gerechnet, in vier Jahren beendet sein und derart erfolgen, daß das rollende Material auch auf der Strecke Loanda — Ambaca mit derselben Sicherheit und Schnelligkeit wie auf dem neu anzulegenden Schienen- wege verkehren kann. Die Länge der neuen Strecke beträgt 147 km, die Baukosten werden auf 2600 Contos (etwa 9 000 000 Mk.) berechnet. Die Regie- rung glaubt, von dieser Summe bereits mehr als die Hälfte zur Verfügung zu haben, so daß der Bau sofort beginnen und wenigstens zwei Jahre ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann. Bahnbau in Dahomey. Die Arbeiten an der Bahnstrecke, die Porto Novo mit Abomey verbinden und von dort bis nach Carnot-