Togo. Deutsche Togo-Gesellschaft. Diese Gesellschaft, welche mit einem Kapital von 750 000 Mk errichtet ist, hielt am 29. Dezember die Schiffbrüchigen einer gerade zur Zeit ihrer Rück- ihre konstituierende Versammlung ab. Beschlossen wurde, den gesamten Besitz der Montan= und Industrie-Gesellschaft m. b. H. in Togo, bestehend aus etwa 100 000 ha Land, einschließlich eines Grundstückes in Lome und der Agupflanzung zu erwerben. Wegen einer Erwerbung des Besitzes der Togo-Handels= und Plantagen-Gesellschaft m. b. H. in Liquidation wurde dem Aussichtsrat Vollmacht erteilt. Zum Vorstand wurde der Bergassessor a. D. Hupfeld bestellt, welcher am 10. Januar die Aus- reise nach Togo antreten wird, um dort die Organi- sation vorzunehmen. Die heimische Leitung des kaufmännischen Geschäftes wurde Herrn Martin Paul- Bremen übertragen. Deutsch-Südweltafrika. Einfuhrverbot für Einhuser aus der Raykolonie. Anläßlich der großen Ausdehnung, welche die Rotzkrankheit unter dem Pferdebestande der Kap- kolonie genommen, hat das Kaiserliche Gouvernement in Windhoek im September v. Is. ein Einfuhrverbot für Eimhufer (Pferde, Maultiere, Maulesel, Esel) erlassen. Auch ist eine Beobachtung der vorher in das deutsch-südwestafrikanische Schutzgebiet aus der Kapkolonie eingeführten Einhufer angeordnet worden. Deutsch-Meu-Guinea. Schifbrüchige Rarolinen-Infulaner. Im Deutschen Kolonialblatt pom 1. Oktober v. Is. wurde berichtet, daß dem Kaiserlichen Konsulat in Manila von der amerikanischen Behörde sieben schiffbrüchige Eingeborne der Karolinen-Inseln zu- geführt worden waren, die das Konsulat mit Klei- dungsstücken versehen und über Singapore und Hongkong in ihre Heimat befördern ließ. Nach einem Bericht des Kaiserlichen Bezirksamtes in Jap sind die Leute inzwischen mit dem Postdampfer „Ocean“ wohlbehalten, gut gekleidet und in zufrieden- stellendem Gesundheitszustand dort eingetroffen. Zwei der Schiffbrüchigen stammen aus der Ortschaft Onean auf Jap, während die übrigen fünf aus Mogmok (Uluti) stammen, wohin sie das Bezirksamt mit einer gerade sich bietenden günstigen Gelegenheit zurückbefördern lassen wollte. Nach der Darstellung der Schiffbrüchigen waren sie auf einer Fahrt von Jap nach Mogmok in einen Taifun geraten und von diesem aus dem Kurse verschlagen. Nach zwei Monaten waren sie auf der zu den Philippinen ge- 48 — hörigen Insel Catanduanes angekommen. Ihre Nahrung hatten in der letzten Zeit Fische gebildet, die sie während der Fahrt fingen; frisches Wasser hatten sie bei fast beständigem Regen während ihrer ganzen Irrfahrt genug. Vom Bezirksamte wurden kehr nach Jap dort stattfindenden Häuptlingsversamm- lung vorgestellt, um den Häuptlingen die Fürsorge der deutschen Regierung für das Wohl ihrer Schutz- besohlenen damit augensällig zu zeigen. von den Ostkarolinen berichtet der stellvertretende Kaiserliche Vizegouverneur Berg aus Ponape unter dem 11. Oktober v. Is., wie solgt: Die guten Beziehungen zu den Eingeborenen sind durch keinerlei Zwischenfall gestört worden. Eine Durchwanderung der Insel Ponape von Pok im Süden nach Aireka im Norden führte mich über Pwoipwoi (95 m) und Jalapuk (205 m) auf einen Sattel (580 m) des Nana (Berg, Geblrge) genannten Höhenzuges, welcher die Wasserscheide und zugleich Grenze zwischen dem nördlichen und südlichen Teile der Insel, im besonderen zwischen den Landschaften Kiti und Jokoj, bildet. Die westliche niedrigere Erhebung des Sattels, welche in eine nur 60 bis 70 cm breite, aus Lehmerde bestehende Spitze ausläuft, erreicht eine Höhe von 610 m. Der Boden war bald mehr bald weniger mit Steinen durchsetzt, im übrigen meist fruchtbar. Pwoipwoi hat, wie Ronkiti und Kepar, eine Anzahl Kaffeebäume, außerdem alte und junge Kokospalmen, die auch in Jalapuk gut ge- deihen. Den Bergkamm bedeckte neben einer Areka- Palmenart nur moos= und farrenbewachsenes Krüppel- holz. Der sonstige Busch ist reich an hochstämmigen Hölzern. Uberall beherbergt er viele wilde Tauben und verwilderte Hühner und Schweine. Der Ab- stieg war auf dem anfangs stark steinigen Boden bis Kapilawie (250 m), wo früher ein Haus stand und fruchttragende Kokospalmen sowie Bananen, Brot- fruchtbäume und Papayen noch vorhanden waren, recht beschwerlich. Weiterhin wies das Land weniger Steine auf, bis diese vor der Ortschaft Nanepil im kulturfähigen Tale des gleichnamigen Flusses selten wurden. Aireka und besonders Meitik, welche an dem schiffbaren, in den Langar-Hafen mündenden Wasserlaufe liegen, kommen für den Anbau ebenfalls in Betracht, werden auch von den Eigeborenen ver- hältnismäßig gut bearbeitet. Die Nachrichten aus den übrigen Ostkarolinen lauten günstig. Nach Mitteilung des Kapitäns der „Diana“ sind die Eingeborenen sowohl auf den kleinen Inseln als besonders in Truk eifrig mit Pflanzen von Kokosnüssen beschäftigt, nachdem Rodungen und stellenweise die Niederlegung zu alter Kokosbäume vorgenommen worden sind.