Außenhandel der britischen Salomonsinseln im Jahre 7907/02. Nach dem Verwaltungsbericht über die Salo- monsinseln im Rechnungsjahr 190 1/02 (1. April bis 31. März) gibt es auf dieser Inselgruppe keine Zoll- ämter, da keine Zölle erhoben werden. Es ist daher nicht möglich, Angaben über die Einfuhr nach diesen Inseln zu machen. Haupteinfuhrartikel ist unzweifel- haft der Tabak, ferner Holz, Baumaterialien, Boote, kleine Schiffe, Steinkohlen, Reis, Zeugwaren, Messer- waren, Provisionen und Schiffsbedarf. Der Wert der Ausfuhr des Jahres 1901/02 wird auf 32 076 2 geschätzt gegen 28 260 8 im vorhergehenden und 21 381 # im Jahre 1899/1900. Die wichtigsten Ausfuhrartikel gelangten in den letzten drei Jahren in folgenden Mengen zur Verschiffung: 1899 00 1900/01 1901/02 Koora Tons 1661 2188 2315 Steinnüsse - 20 100 132 Perimutterschalen, schwarze 1 1511, 9s/10 8⅛K gelbe J 12¼ 18½ Schildkrötenschalen. .Pfund 3238 2318 2730. Die Ausfuhr von Kopra und Perlmutterschalen nimmt andauernd zu; die starke Steigerung des Gesamtwertes der Ausfuhr ist indessen vorwiegend auf die Erböhung der Preise für Kopra zurückzuführen. (Nach einer britischen Parlaments-Drucksache.) Derschiedene Witteilungen. Rolonial-Wirtschaftliches Romitee. Aus den Verhandlungen des Komitees vom 22. Januar d. Is. ist nachstehendes hervorzuheben: Expertise nach Samoa. Am 24. Februar wird Geheimrat Prof. Dr. Wohltmann im Auf- trage des Komitees nach Samoa ausreisen, um über die dortigen wirtschaftlichen Verhältnisse, insbesondere über die Rentabilität von Eingeborenenkulturen, Pflanzungs= und Siedelungsunternehmungen Klarheit zu schaffen. Der Experte wird sich insbesondere den folgenden Aufgaben widmen: Feststellung der Flächen, welche den Eingeborenen verbleiben müssen; Feststellung der Flächen, welche für größere Pflan- zungsunternehmungen sowie kleine Ansiedelungen ge- eignet und zu erlangen sind; Erforschung der ver- schiedenen Bodenlagen in Rücksicht insbesondere auf die Niederschlagsmengen sowie der verschiedenartigen Böden in Rücksicht auf ihre natürliche Beschaffenheit und in Rücksicht auf ihre Ausnutzung und Er- schöpfung durch frühere Eingeborenenkulturen; Fest- stellung der Zwecke und Ziele sowie der Ausdehnung eines botanischen Kulturgartens, sowie Auswahl der passendsten Lage desselben und Ermittelung über die Zweckmäßigkeit der Einrichtung eines Kulturamts, in Verbindung mit dem botanischen Garten; Ein- richtung von Schutz= und Desinfektionsmitteln gegen Einschleppung von Pflanzenkrankheiten sowie tierischen 1 1 94 — Schädlingen der Kulturen; Ermittelung über die in Samoa vorhandenen Arbeitskräfte sowie den Bezug und Bedarf an fremden Arbeitern; Ermittelungen über die Möglichkeit, die eingeborene Bevölkerung Samoas mehr denn bisher zu Kulturarbeiten heran- zuziehen; Ermittelung über die Möglichkeit einer rentablen Seidenraupenzucht in Samoa. Pflanzenpathologische Expedition nach Deutsch-Westafrika. Das Komitee wird im Ver- folg seiner Aufgabe, wirtschaftliche Fehlschläge in den Kolonien nach Möglichkeit zu verhüten, den tropen- erfahrenen Pflanzenpathologen Prof. Dr. Hollrung, Halle, nach unseren westafrikanischen Kolonien ent- senden, zum Studium und zur Bekämpfung der dort auftretenden Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Der Experte wird sich befassen in Togo mit der als Schädling der Kokosnußpvalmenkultur auftretenden Schildlaus, dem Rüsselkäser, dem Rost und den Wurzel= und Blütenschädlmgen der Baumwolle und den Blattkrankheiten des Kaffees; in Kamerun mit den Kaffee-, Kakao= und Castulloabohrern, der Rinden- wanze, dem Wurzelpilz 2c. Außerdem sind Versuche mit der Desinfizierung von Saatgut vorgesehen. Baumwolle im Süden Deutsch-Ostafrikas. Es sind einige Zentner Baumwolle aus dem süd- lichen Bezirk Kilwa der Kolonie Deutsch-Ostafrika eingetroffen, deren Prüfung durch die Bremer Baum- wollbörse in Bremen und die Vereinigung Sächsischer Spinnereibesitzer in Chemnitz zu dem wichtigen Er- gebnis führte, daß diese aus ägyptischer Saat ge- zogene Baumwolle in Stapel und Farbe 2c. der hochwertigen ägyptischen Baumwolle fast gleich kommt. Auch die Handelskammer in Manchester bezeichnet die Kilwa-Baumwolle als besten Ersatz für ägyptische Baumwolle. Die Bewertung der Kilwa-Baumwolle bewegt sich zwischen 55 bis 65 Pfennig für ½ kg. Baumwollkulturversuche längs der Usam- bara-Eisenbahn. Längs der Usambara-Eisenbahn haben angesiedelte Inder Baumwollkulturversuche unternommen. In Pongwe (Bahnstation 15 km von Tanga) ist ägyptische Baumwolle gepflanzt. Das Feld steht gut. Die Stauden tragen im Durchschnit etwa 60 bis 70 Blüten. Auf der An- siedelung des Inders Meta ist indische Saat aus- gesät, die Baumwolle steht weniger gut als die ägyptische. Trotzdem ist der Ansiedler, welcher an die dürftigen Ernten seiner Heimat gewöhnt ist, mit dem Stand zufrieden. Zur Förderung und Aus- breitung der Baumwollkultur hat das Kolonial= Wirtschaftliche Komitee Prämien für ordnungsgemäß mit Baumwolle bepflanzte Felder ausgesetzt und sich verpflichtet, jedes frei nach der Küste gelieferte Quantum Baumwolle zu einem festen Preis aufzu- kaufen und Ginmaschinen, Ballenpressen und Saatgut in größerer Menge kostenfrei zu liefern. Arbeitsprogramm für 1903/1905. Aus dem Programm ist von Interesse, daß das Komitee seine Unternehmungen zur planmäßigen wirtschaftlichen