häufige Vorkommen des Quarzes. Gewaltige Quarz- adern durchsetzen den Fels, und oft findet man ganze Felsblöcke aus Quarz bestehend. Bis weit hinaus in die See erstrecken sich die Felsen, an denen wohl- schmeckende Austern sich angesiedelt haben. Der größte und bekannteste dieser Felsen ist der White- Rock, weiße Felsen oder Wolfs Felsen bei dem Dorfe Massana. An dem etwa 60 km langen Wege von Groß- Batanga nach Campo liegen 22 kleine Ortschaften mit durchschnittlich 70 Einwohnern. Bis Penenje wohnen Batanga, von da bis Campo Campoleute, und nur die nicht weit von der Küste gelegene Ort- schaft Mange wird von Buli bewohnt. In Campo inspizierte ich die Station, welche ich in guter Ordnung fand. Der Stationsleiter Polenz hat einige Felder mit Mais bestellt, der offenbar gut hier forrkommt, und einige Tausend Olpalmen gepflanzt. Die Ortschaft Campo selbst hat sich nicht verändert. Am 21. November besuchte ich die Pflanzungen der Plantagengesellschaft Süd-Kamerun. Auf der etwa ½ Stunde oberhalb Campo gelegenen Pflanzung sind 38 ha mit Kakao bepflanzt und außerdem 4000 Gummibäume angepflanzt. Der Boden ist wenig humusreich und daher das Aussehen der Kakaobäume nichts weniger als schön. Trotzdem war der Preis, den der hier geerntete Kakao im letzten Jahre erzielte, ein überaus hoher: 68 Pf. pro Pfund; allerdings wurden im ganzen nur 9000 Pfund zu Markt gebracht. Viel aussichts- reicher erscheint mir die Gummibaumpflanzung. Die Bäume, vier bis fünf Jahre alt, sehen ganz vor- züglich aus. In zwei Jahren kann bereits mit der Ernte begonnen werden. Die an den Camposchnellen angelegte Pflanzung ist noch zu jung, als daß man über sie schon ein bestimmtes Urteil fällen könnte. Der Boden ist weitaus besser als der der unteren Pflanzung. Es ist ein gelblicher, schwerer, fetter Marschboden. 3800 Kakaobäume und nur wenige Gummibäume sind hier angepflanzt, deren Aussehen nichts zu wünschen übrig laßt. Am nächsten Tage brachen wir von Campo auf und schlugen den Weg ein, welchen schon Fourneau im Jahre 1886 benutzte und welcher heute die Haupthandelsstraße von Campo in das Innere bildet. Zunächst werden einige Bulidörfer, wie Bitume, Etome, Mangala, Bibae durchschritten, von denen keines mehr als 20 Hütten zählt. Schon nach zwei Stunden hören die Dörfer auf, und ununterbrochener Urwald beginnt. Erst kürzlich haben sich jedoch auf Veranlassung des Stationsleiters emige Leute mitten im Walde angesiedelt. In Betange, wie diese neue Ansiedelung heißt, übernachteten wir und marschierten dann am anderen Morgen, dem kleinen Flusse Mwimi aufwärts folgend, nach Banjok (23 Hütten), von wo an die Gegend gebirgig wird, und eine Stunde weiter nach dem Dorfe Mwimi (18 Hütten). Von 148 — hier ab führt der Weg in mehr nordöstlicher Richtung über die Wasserscheide zwischen Campo und Lobe in drei Stunden nach dem großen Dorfe M“·Bembe (45 Hütten). Einer hohen Bergkette (700 bis 800 m), die sich von Südwesten nach Nordosten hinzieht, nähern wir uns immer mehr, und nach Überschreitung einiger größerer nach Nordwesten fließender Bäche windet sich der Pfad zwischen mächtigen Felsblöcken hindurch allmählich den Nordwestabhang des Gebirges hinan. Von dem Berghange rieseln zahlreiche Wasserläufe herab. Aus einer gewaltigen Schlucht bricht ein krystallheller, schäumender Bach hervor. Von einer Felsplatte aus erblicken wir im Westen und Norden hohe, steile Berge. Mitten in einer zerklüfteten, wilden Berglandschaft befinden wir uns. Uber das gestufte Gestein klimmen wir rasch empor, bis der reißende Fluß Kom, der in gewaltigem Wasserfall über die Felsen herabstürzt, unsere Schritte hemmt. An einer seichten Stelle wird er durchwatet, dann geht es in einer Rinne einige hundert Meter steil empor zum Hochtal des Kom, und kurz darauf er- reichen wir das malerisch gelegene kleine Dorf Pfanemakok (600 m). Die weitere Wanderung talaufwärts bis Biene- mapong ist wohl eine der reizvollsten Touren im ganzen Urwaldgebiet. Der Kom, dessen kühles, klares Wasser unter dem Blätterdache der sich über ihn wölbenden Bäume bald leise plätschernd dahinfließt, bald rauschend über Felsen sich stürzt, die herrlichen Ausblicke auf die hohen Berge, so vor allem beim Dorfe Namba auf den 1400 bis 1500 m hohen Nkolbibo mit seiner mächtigen senkrechten Felswand, und dazu die reine, erquickende Bergesluft lassen uns vergessen, daß wir uns im tropischen Afrika befinden. In eines der Gebirgstäler des Schwarz-= waldes oder unserer Voralpen glaubt man sich versetzt. Bericht des Oberleutnants Dominik über die Gebiete Zwischen dem oberen Benus und dem uaschadsee. III. (Schluß.)") Die Beschreibung des östlichen Heidengebiets zwischen dem 10. und 11. Breitengrad, dem Nord- adamauamassiv und Mandara im Westen, sowie dem Schari im Osten werde ich nach Erforschung des Gebietes folgen lassen und mich jetzt dem deutschen Gebiet nördlich des 11. Grades zuwenden. Dieses Gebiet habe ich auf drei Straßen von Süd nach Nord durchzogen: 1. durch das auf der Moiselschen Karte Woladje genannte Gebiet, durch das Stromland zwischen Logone—Schari über Kusseri, Gulsei bis zum See:; 2. von Mandara über Wandala und Beni Hassen nach Diköa; 3. von Madagali an der englischen Grenze ent- lang über Issege, Boma nach Diköa. *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1903, S. 105 u. 180.