— 183 nennen, deutsche Sätze bilden, deklinieren, konjugieren 2c. Einem der Schüler hielt er eine deutsche Zeitung hin, und derselbe las fließend aus derselben vor. „Der evangelische Heidenbote" berichtet aus einer Sitzung des Komitees der Baseler Missionsgesellschaft über Kamerun: Br. Hässig hat sich in Sakbayeme am Sanaga im Hinterland von Edea ein proviso- risches Haus mit drei Gelassen erstellt, um von dort aus die Stämme der Bekok, Ndogonye und Ndog- mbog am linken und rechten Ufer des Sanaga besser erreichen zu können. Diese Stämme zeigen jetzt ein reges Verlangen nach Lehrern, sie sind zum Bau von Lehrerhäusern, Schulen und Kapellen bereit, und die Brüder sind der Ansicht, man sollte diese der Mission günstige Stimmung benutzen, um sich durch Anstellung von Gehilfen unter diesen Stämmen fest- zusetzen. Man genehmigt die Besetzung von sechs neuen Posten, spricht aber den Wunsch aus, daß man, wenn nicht ganz besondere Gründe zu weiterem Vorgehen vorliegen, sich vorerst damit begnüge und alle Kraft darauf verwende, die im schon besetzten Gebiet stationierten Gehilfen, Schüler und Christen möglichst zu überwachen und zu pflegen, damit sich womöglich Gemeindlein von festem Bestand bilden. In den „Berichten der Rheinischen Missions- gesellschaft“ lesen wir aus Deutsch-Südwestafrika: In Windhoek ist, wie Miss. Wandres schreibt, die Kirche im Rohbau fertig. Er hat sie schon in Benutzung genommen, obwohl sie erst im Sommer nach Vollendung des inneren Ausbaues eingeweiht werden soll. Er empfindet es sehr angenehm, nicht mehr im Freien predigen zu müssen. Zu den Abend- mahlsgottesdiensten hatte ja immer die deutsche Ge- meinde ihren Kirchensaal bereitwilligst zur Verfügung gestellt. Daß die Kirche nicht zu groß angelegt ist, geht daraus hervor, daß sie immer gedrängt voll ist. Im Dezember vor. Jahres sind auch zwei Bochumer Gußstahlglocken angekommen, deren schönes Geläut bei den Weißen heimatliche Gefühle hervorrief. — In Okahandja hat Miss. Diehl 1 den alten Kavezevi, den Halbbruder Mahareros, noch auf dem Sterbe- bette tausen können, nachdem er mit regem Interesse den Taufunterricht besucht hatte. letzte eigentliche Stütze des Heidentums auf Okahandja zu Grabe getragen worden. Es ist jetzt kein Okuruo, d. h. heidnischer Opferaltar mehr am Platze. — In Karibib ist es Miss. Elger gelungen, noch vor Ende vor. Jahres einen geschützten Raum für Schule, Bibelstunden und Unterricht herzustellen, ein sogen. „Hartebeesthaus“. Das Material bekam er zum Teil von einigen Kaufleuten und von der Eisenbahn ge- schenkt. Es ist freilich nicht groß genug, um Sonn- tags alle Leute zu fassen. Miss. Elger hat es aber vorsichtigerweise in der Nähe eines großen Baumes aufgerichtet, so daß die Leute, die drinnen keinen Mit ihm ist die. Platz finden, unter dem Schatten des Baumes sich lagern können. So steht er denn bei der Predigt unter der Tür und teilt nach beiden Seiten das Wort aus. — Miss. Bernsmann aus Omburo erzählt, daß er, als er vor länger als einem Jahre zusammen mit Miss. Dannert Okanjati, 1114 Stunden nördlich von seiner Station, passierte, den Sohn des dortigen Dorfhäuptlings, Zachäus, ermuntert habe, evange- listisch zu arbeiten. Das hat der Mann auch wirklich getan und zwar so gediegen, daß Miss. Bernsmann bei seinem nächsten Besuch, im Juni vor. Jahres, über die Veränderung nicht wenig erstaunt war. Die kurz vorher noch völlig heidnische Werft mutete ihn wie ein Christendorf an. Die Mehrzahl der Be- wohner kam nett gekleidet, um ihn zu begrüßen, und freute sich herzlich über seinen Besuch. Zachäus hatte mit seinen 25 Tausschülern schon eine hübsche, saubere Buschkapelle gebaut, und manche von diesen hatten einen guten Teil des Katechismus auswendig gelernt, einige konnten auch schon lesen. Dabei ist Zachäus überaus bescheiden; immer wieder sagte er dem Miss. Bernsmann, daß er nicht viel könne und wisse. „Doch kann er die Hauptwahrheit, daß Jesus Christus in die Welt gekommen ist, Sünder selig zu machen, und daß die, die an ihn glauben, gerettet werden, seinen Leuten gut darlegen“, schreibt Bernsmann, wie er sich selbst überzeugte, als im Oktober bei einem erneuten Besuch Zachäus vor dem Missionar predigte. In ähnlicher Weise arbeitet ein einsaches Gemeindeglied aus Omburo, Eberhard, in Otjihinomaparero in der Nähe von Okanjati, wenn auch unter schwierigeren Verhältnissen. Auch er hat bereits eine Buschkapelle gebaut und unterrichtet 40 Taufschüler. Ein vom Vorstande des Afrika-Vereins mitge- teilter, in „Kreuz und Schwert“ veröffentlichter Bericht des apost. Präfekten Limbrock über die Mission vom hl. Geiste in Kaiser-Wilhelmsland enthält folgendes: Die Entwickelung der jungen Mission in St. Jo- seph Tumleo hat während des letzten Jahres im allgemeinen ihren ruhigen Fortgang genommen. Die Schulen der Station werden nach wie vor gut be- sucht und von den Missionaren eifrig gepflegt. Zwei Patres und zwei Schwestern sind darin tätig. Mit Ausnahme der täglichen Religionsstunde wird in allen übrigen Unterrichtsfächern nur mehr deutsch gesprochen. Allerdings hat das noch seine Schwierigkeiten und geht noch nicht so gut und flott, wie in rein deutschen Schulen. Aber in Anbetracht der schwierigen Ver- hältnisse darf man die erzielten Fortschriite doch recht erfreuliche und bedeutende nennen. Auf den anderen Stationen herrscht ein je nach Umständen verschiedener Eifer, womit die Schulen besucht werden. So ist die Station St. Anton auf der benachbarten Jusel Aly kaum ein Jahr gegründet. Aber trotzdem war der Schulbesuch dortselbst während der letzten Mo- nate außerordentlich zahlreich und regelmäßig. An