und die Missionare mußten monatelang wahre Pio- nierarbeit leisten. Als aber einmal Teile des Ur- waldes ausgerodet und die schlimmsten Anfangsnöte überstanden waren, ging es auch mit der Gesundheit besser. Zu Tumleo hatte man ein Wohnhaus ge- zimmert. Auf dem Zepaberge, der jetzt Hl. Geistberg heißt, wurde es nun erbaut und zugleich ein gang- barer Weg von der Küste bis zum Berge angelegt. Neben dem Wohnhause erstanden auch noch eine Küche, zwei Arbeiterhäuser, ein Hühnerstall, ein Vieh- stall und später noch eine kleine Werkstätte. Die neue Heimstätte der Missionare ist gesund und in praktischer Weise den örtlichen Verhältnissen angepaßt. Am 6. Juni 1902 konnte sie bezogen werden. Lang- sam, langsam sah das forschende Auge des Europäers auch die Früchte zielbewußten Kulturfleißes sich mehren. Woche für Woche zeigten sich zahlreichere Spuren von Hacke und Axt, die rührige Hände unermüdlich bewegten. Br. Ferdinand verlegte sich mit demselben Eifer, mit welchem er den Urwaldriesen zu Leibe ging, auf das Pflanzen von Kokosnüssen und Bananen. Von vornherein war beabsichtigt, in Bogia eine größere Plantage anzulegen. Sie sollte der Mission einen Teil ihres Unterhaltes erwerben und zugleich eine Ubungsschule zu ernster planmäßiger Arbeit für die Eingeborenen sein. Gegen 40 bis 50 Arbeiter waren denn auch bald teils mit Bau-, teils mit Plantagenarbeit beschäftigt. Konnte man anfangs die Hilfe einiger Chinesen und zahlreicherer Neu- pommern nicht entbehren, so traten je länger, je mehr eingeborene Arbeiter aus Neu-Guinea selbst an ihre Stelle. Bis jetzt scheinen diese auch gewandter und für derartige Arbeiten geschickter zu sein. Der zweite Zweck der Missionsplantage dürfte sich also eher er- füllen als der erste; denn man muß wenigstens acht Jahre warten, bis man auf ein Erträgnis der Kokos- pflanzungen rechnen kann. Nachdem einmal die Roh- arbeit getan war, konnte P. Padberg daran denken, seine Kraft mehr den Eingeborenen zuzuwenden. Fast ½ Stunde von der Station entfernt wohnt der Zepastamm in drei Dörfern mit zusammen etwa 250 Seelen. Weiter nordwestlich schließen sich die Arepapon an. Der Stamm der Zepas ist in Wirk- lichkeit nicht so friedlich, wie man anfangs wohl ge- glaubt hatte. Er scheint früher in viele Kämpfe verwickelt gewesen zu sein. Anfangs hatten die Zepas es auf die Vernichtung der Missionsstation abgesehen, aber als alle ihre noch so fein gesponnenen Uberfälle mißglückten und ihnen klar wurde, daß die Missionare ihnen nur Gutes wollten und sie vor Feinden schützen könnten, da waren sie bald umgewandelt, machten Frieden und wurden ihre besten Freunde. Das bei anderen Stämmen so schwer überwindliche Mißtrauen ist bei den Zepas weniger groß. Ihre Sprache ist vom Monumbodialekt sehr verschieden, aber glücklicher- weise viel einfacher und leichter. Der Missionar konnte sie darum verhältnismäßig schnell erlernen und dann beginnen, die Kinder um sich zu sammeln. Die 30 Söhne der Wildnis an regelmäßigen Schul- 278 besuch zu gewöhnen, wird für ihn ein ebenso schweres Stück Arbeit sein, wie früher für die Missionare auf Tumleo, in Leming und Monumbo. Was die kleinen Kanaken etwas zur Schule zieht, ist die ihnen so liebe Sangeskunst, in welcher P. Padberg sie gerne unterweist. Nach der Schule hört man sie auf dem Heimwege immer wieder die Liedchen singen, welche sie gerade vorher eingeübt haben. Neben der Schul- arbeit ist es eine Hauptaufgabe des Missionars, sich mit den benachbarten Stämmen bekannt zu machen, freundliche Verbindungen mit ihnen anzubahnen und so allmählich den Boden für die Verkündigung des Evangeliums vorzubereiten. Dazu dienen die gegen- seitigen Besuche. Die Station Bogia wird sich vor- aussichtlich zur Zentrale der Mission entwickeln. Aus fremden Holonien und Produhkkionsgebieken. Wertfestsetzung für einige Ausfuhrartikel in Britisch- Sentralafrika. Laut Bekanntmachung in der British Central Africa Gazettes vom 28. Februar d. Is. sind zum Zwecke der Verzollung bei der Ausfuhr aus dem Britischen Schutzgebiet von Zentralafrika für nach- stehende Artikel die folgenden vom 1. April 1903 ab gültigen Werte festgesetzt worden: Schill. . Pfund 1 Pence Bienenwachs — Kaffee.. . . .. Schoten des spanischen Pfeffers .. Baumwolle: nicht entkörnt entkörnt Roher Ingwer Erdnüsse Flußpferdzähne . Elfenbein......- Mais. . Tonne Olsämereien .Pfund Kautschuk. ..- Strophantus....- Tabak.......- . (The Board of Trade Journal.) 1. u te "e Or Sell 1 Il — n u Einfuhr und verkauf geistiger Getränke im Uganda- Schutzgebiet. Durch eine von dem Commissioner für das Uganda- Schutzgebiet unterm 2. März d. Is. erlassene Ver- ordnung sind mit Bezug auf die Einfuhr, die Her- stellung und den Verkauf geistiger und destillierter Getränke gleichlautende Bestimmungen wie für das britisch-ostafrikanische Schutzgebiet") erlassen worden. Nach den vom Commissioner unterm 10. März d. Is. *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1903, S. 93.