Aus dem Bereiche der Missionen und der Antiskhlaverei-Bewegung. Die Berliner ostafrikanische Mission (Berlin III), deren Kraft nach Abgabe des Usaramogebietes an Berlin I1 freigeworden ist, gründet in Usambara, nunmehr ihrem einzigen Arbeitsfelde, eine neue Station Bungu. Nach Errichtung derselben wird der ganze Volksstamm der Schambala in den Bereich ihrer Arbeit gezogen sein. Dem letzten Jahresbericht der in Togo und den angrenzenden Teilen der Goldküstenkolonie täti- gen Norddeutschen Missionsgesellschaft entnehmen wir nach dem Monatsblatt dieser Gesellschaft folgendes: Die Zahl unserer Nebenstationen in den Bezirken unserer fünf Hauptstationen Keta und Lome an der Küste, Ho in der Ebene, Amedzowe und Agu im Gebirge ist bis zum 31. Dezember 1902 innerhalb Jahresfrist von 37 auf 45 und seitdem noch weiter auf 50 gestiegen, so daß jetzt 55 Arbeitsplätze vor- handen sind gegen 45 im Vorjahre. Die Inangriff- nahme weiterer Plätze ist in Vorbereitung, aber es fehlt noch viel, bis die einzelnen Stationsbezirke ge- nügend besetzt sind. Die meisten Außenstationen hat der große Hobezirk, in welchem zu dem im Vorjahre besetzten Adzakoe noch Tavieve und Volo hinzukamen. Im Bereiche von Amedzowe sind Wane und neuer- dings Gbedzigbe-Wegbe selbständige Filialgemeinden geworden, während außer in Kpedze noch in Santro- kofi und Akpaso die Arbeit begonnen hat. Die stärkste Vermehrung weist der Agubezirk auf, wo sich durch Besetzung von Klonu, Yo, Le und Sodo die Zahl der Außenstationen verdoppelt hat. Auf allen diesen neuen Plätzen find einfache Lehrer= und Schulhäuser errichtet oder in Bau. Die Mission gewährt die Kosten zu Türen und Fensterläden sowie für die innere Einrichtung der Wohnung und des Unterrichts- raumes, während das übrige von den Heiden geleistet werden soll. — Die Zahl unserer Gemeindeglieder betrug 3324 gegen 2908 im Vorjahre, mithin ein Zuwachs von 416 Seelen; Kommunikanten waren 1986 vorhanden. Einer Abnahme von 409 Gliedern, durch Tod (60), Ausschluß (87) und Weg- zug (262), steht eine Zunahme von 825 gegenüber, darunter durch Taufen 523, Wiederaufnahme 30 und Zuzug 272. Die Zahl der Heidentaufen überstieg die größte bisher erreichte Höhe im Vorjahre um 45 und belief sich auf 367, nämlich 264 Erwachsene und 103 Kinder, darunter viele ältere Schüler. Die Inlandstationen hatten die größten Zahlen aufzu- weisen; es wurden getauft in Ho 109, Agu 103, Amedzowe 9 8, Keta 37 und Lome 20 Heiden. Nach Vollzug der Taufen im Dezember waren noch 221 Taufbewerber vorhanden, zu denen mit Beginn des Taufunterrichtes um die Osterzeit noch eine größere Anzahl hinzugetreten ist. Ganz besonders erfreulich ist der Aufschwung unserer Schulen. Hat auch an 303 zwei Orten, in Sadame und Wute, die begonnene Schultätigkeit ausgesetzt werden müssen, so sind jetzt an 49 Orten 54 Schulen, gegen 44 im Vorzjahre, vorhanden. Die Schülerzahl ist von 1487 auf 2024, also um 537, gestiegen, eine Zunahme, die um so beachtenswerter ist, wenn man bedenkt, daß 1892 erst 18 Schulen mit 501 Schülern vorhanden waren. Im Agubezirke allein sind 292 neue Schüler gekommen, in Amedzowe 142, Ho 85, während in Keta und Lome nur eine ganz geringfügige Steigerung einge- treten ist. Erfreulicherweise konnte mit dem im Februar begonnenen neuen Schuljahre auch aus diesen Orten eine Zunahme berichtet werden; in Ho und Amedzowe mußte für die vielen neuen Zöglinge erst noch Unterkommen beschafft werden. Das Seminar zählte 19, die beiden Mittelschulen in Keta und Amedzowe am 31. Dezember 34 und 18, am 1. Fe- bruar dagegen 52 bezw. 50 Besucher, so daß wir für die nächsten Jahre auf die uns so dringend nötige Vermehrung der Gehilfen mit Sicherheit rechnen dürfen. Welchen Einfluß die Mission durch die Schule auf das Volk gewinnt, erhellt schon aus der Tatsache, daß den 57 1 Christenkindern 1453 Heiden- kinder gegenüberstehen. Die Zahl der Knaben betrug 1416, die der Mädchen 608, unter den legtzteren erfreulicherweise 106 in den neuen Schulen des Agubezirkes. Die beiden Mädchenanstalten in Keta und Ho zählten 16 bezw. 48 Schülerinnen. Dem „Steyler Missionsboten“ entnehmen wir nachstehende Schulstatistik der katholischen Togo- mission vom Jahre 1902: Knaben Mädchen I. 1. Lome 231 60 2. Kwadjovikose 35 – 3. Bagdgdddodod 32 3 4. Aklasukobe . 25 — 5. Nuepen 26 — II. 6. Porto Seguro 75 17 7. Gunkobe 40 6 8. Adjome-Keta 55 5 9. Togoo .. 10 — 10. pi . ... 20 — 11. Sewa. . . .. 12 — 12. Wogba. . . . . 15 — 13. Anjorokoben 35 — 14. Woga. . . . . 20 — 15. Akumape . . .. 27 — III. 16. Anecho (Kl. Popo 155 40 17. Deggeen 30 — 18. Akdoao 40 – 19. Adjido.. . 55 18 20. Gridji. . . ... 44 12 IV. 21. Atakpame . . .. 30 — 22. Ave 20 — 23. Saad 21 — 24. Nötsse 18 —