importiert. Unter ihnen spielt verzinktes Wellblech eine große Rolle, welches hauptsächlich von England eingeführt wird. Es findet sowohl in der Stadt Lagos wie im Innern der Kolonie, bei den Euro- päern und Eingeborenen Verwendung. Wellblech- tafeln von 6 bis 8 Fuß Länge sind die gebräuch- lichsten. Eingeborene betreiben die Herstellung von Tonnen und Fässern, namentlich zur Ausfuhr von Palmöl. Indessen werden dazu Faßdauben, Eisen- reifen, Nieten, Nägel, Haken und sonstige Zutaten vom Auslande eingeführt. Diese Teile werden alle einzeln bezogen, um die Schiffsfracht soviel wie möglich zu reduzieren. (Nach La Dépeche Coloniale.) Sebrazähmung in Britisch-Ostafrika. Das „Journal of the Society of arts“ ver- öffentlichte unlängst einen Bericht des Tierarztes R. Stordy in Britisch-Ostafrika über das Einfangen und die Zähmung von Zebras, wonach die einge- fangenen Tiere sowie zwei Füllen, die später in der Boma geboren wurden, außerordentlich zahm geworden sind. „Sie grasen jetzt häufig wenige Schritt von den Zelten meiner Leute, die innerhalb der Boma aufgeschlagen sind, und ich hoffe, daß wir bald mit dem Zureiten der jungen Tiere beginnen können.“ Perschiedene Mitteilungen. Sur Malariabekämpfung. Vor einiger Zeit erschien in der Tagespresse ein Artikel, in welchem auf eine in Westafrika vorkom- mende Pflanze Ocimum viride (Willd.) aus der Familie der Labiaten aufmerksam gemacht wurde, die geeignet sein sollte, Moskitos zu vertreiben. Nicht allein wurde schon einer einzelnen Pflanze die Wir- kung zugeschrieben, einen Wohnraum von Moskitos zu befreien und frei zu halten; Dr. Roberts in Liberia, hieß es, pflege auch in Fieberanfällen einen Aufguß der Pflanze an Stelle von Chinin zu reichen; mit welchem Erfolg, ward nicht mitgeteilt. Auch der bekannte Indienforscher George Birdwood hat sich in einem Artikel in der „Times“ dahin ausgesprochen, daß diese Pflanze (Oc. viride) in Indien seit langem bekannt und gegen Moskitos und Malaria in Ge- brauch sei. Uberhaupt wird einer Reihe von Pflanzen eine Moskitos vertreibende Wirkung beigelegt; so hat man in Italien besonders Versuche mit Sonnen= blumen und Eukalyptusarten gemacht; ein irgendwie nennenswerter Erfolg ist jedoch bisher nicht zu ver- zeichnen gewesen. Die Kolonial-Abteilung des Auswärtigen Amtes hat aus den erwähnten Veröffentlichungen indessen neuerdings Veranlassung zu einer eingehenden Prü- fung der Frage genommen. Herr Geh. Reg. Rat 529 Professor Dr. Engler, Direktor des Königlichen Bo- tanischen Gartens in Berlin, äußert sich über die Moskitopflanze folgendermaßen: „Die Labiate OCci- mum viride Willd. ist eine in Westafrika weit ver- breitete Pflanze, welche einen eigentümlichen, aroma- tischen Geruch besitzt und von den Eingeborenen als Tee gegen Fieber und als schweißtreibendes Mittel ganz allgemein benutzt wird. Es ist sehr wohl denkbar, daß die Pflanze infolge ihres starken Geruches von den Moskitos gemieden wird und insofern einen gewissen Schutz gegen diese Insekten gewährt.“ Die aus den Schutzgebieten eingeforderten Berichte haben bisher jedoch ein negatives Resultat über die Nutz- barkeit der Pflanze sowohl im Sinne der Vertreibung der Moskitos als auch der Malariabekämpfung er- geben; in Deutsch-Neu-Guinea ist das Vorkommen der Pflanze überhaupt nicht beobachtet worden. Auch der verdienstvolle Malariabekämpfer Major R. Roß spricht sich in einem an den Kolonialbeirat der Kaiser- lichen Botschaft in London gerichteten Brief sehr skeptisch aus, ebenso kommt der Direktor des bota- nischen Gartens in Kew, der die Moskitopflanze zum Gegenstand näherer Nachforschung gemacht hat, zu einem wenig befriedigenden Resultat, welches die „Times“ in einem längeren Artikel veröffentlicht hat. Vielleicht darf man sich mehr von einer in der Londoner „Daily Mail“ aus Newyork veröffentlichten Notiz versprechen. Nach dieser hat Dr. Shiles vom Public Health Service of Walshington einen Parasiten entdeckt, der imstande ist, Moskitos zu töten. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Entdeckung zum Nutzen der Schutzgebiete wird Verwendung finden können; vorläufig ist und bleibt die ultima ratio zur Bekämpfung der Malaria das Chinin. Die Weltproduktion von Mautschuk. Dieselbe kann schätzungsweise auf 54 000 Tonnen angenommen werden. 1900 wurde die Weltproduk- tion auf 57 000 Tonnen geschätzt. Die Verteilung auf die einzelnen Erzeugungsgebiete ist die folgende: 1900 1902 Tonnen Tonnen Brasilien, Peru, Bolivien. 25 000 30 000 das übrige Südamerika 3 500 1000 Zentralamerika und Mexiko 2500 2000 Straits Settlements und Depen- denzen, Ceyoloao — 1000 Ost--, Westafrika und Kongo 24000 20 000 Java, Borneo, Archipel 1 000 – Madagaskar, Mauritius 1 000 — Indien, Burmah, Ceylon. 500 — Zusammen 57500 54 000 (Nach „Industrie et Commerce de Caoutschouc“ Nr. 6 1903.)