Vanille im Werte von 936 000 Rupien verschifft und im Jahre 1899 41 835 kg im Werte von 1 338720 Rupien. Im Jahre 1901 belief sich die Ausfuhr von Vanille auf 71 899 kg, d. i. die größte Menge, die je in einem Jahre verschifft wurde, und reichlich 30 000 kg mehr als 1899, der deklarierte Wert betrug aber nur 1108792 Rupien, 229928 Ru- pien weniger als 1899. Die Ernte des Jahres 1902 war wieder eine gute, so daß 60 862 kg Vanille verschifft werden konnten; der Wert der Ausfuhr betrug indessen nur 642 330 Rupien. Die haupt- sächlichsten Ein= und Ausfuhrartikel waren im Jahre 1902 (und 1901) nach dem Werte in Rupien fol- gende: Einfuhr: Kaffee 6184 (22544) — Baum- wollwaren 173 060 (160 702) — Mehl 24 123 (32516) — Posamentier= und Modewaren 57 885 (59 654) — Eisenwaren 33 592 (59 992) — Lampen, Eisenkurzwaren, Messerwaren 9456 (8718) — Lederstiefel und schuhe 8339 (13 134) — Pro- visionen 22 488 (22 401) — Reis 175 932 (232 532) — Seife 2367 (3418) — Spirituosen 43 214 (57 835) — Zaucker 35 612 (41 366) — Wein 48 653 (73 666). Ausfuhr: Kokosnüsse 24 815 (26 226) — Kokosnußöl 242 343 (147 533) — Seife 45 990 (31 560) — Vanille 642 330 (1 108792) — Kakao 3253 (3051) — Guano 72234 (54 463) — Gesalzene Fische 5757 (2380) — Schildpatt 15 426 (17 098). (Colonial Reports-Annual No. 395.) Aufsindung einer nenen Rorkbaumart am schadsee. An der Ostküste des Tschadsees wurde eine Mimosenart entdeckt, die eine Höhe von 4 bis 5 m erreicht, einen ovalen Stamm besitzt und große gelbe Blüten trägt. Die ihrer Haltung nach an die Pappel erinnernden Zweige sind mit einigen Dornen besetzt. Die wichtigste Eigenschaft des Baumes ist das ge- ringe spezifische Gewicht seines Holzes, das sogar hinter jenem von Kork beträchtlich zurückbleibt. Die Eingeborenen benutzen das Holz dieses von ihnen „Marea“ genannten Baumes mit Vorliebe zur Her- stellung von Booten. (Osterreichisches Handelsmuseum.) Perschiedene Witteilungen. An der Friedrich Wilbelms--Universttät zu Berlin hält Professor v. Luschan im Wintersemester 1903/4 folgende Vorlesungen von kolonialem Interesse: Allgemeine physische Anthropologie, mit Demon- strationen, Donnerstags 3—5 Uhr, privatim. Völkerkunde von Ostafrika, mit besonderer Rücksicht auf die deutschen Schutzgebiete, mit Demonstrationen im Königl. Museum für Völkerkunde, Dienstags 2—38 Uhr, öffentlich. Anthropologisches Colloqulum, Donnerstags 7 bis 9 Uhr abends, privatissime und unentgelltlich. 597 Anthropologische Ubungen, Sonnabends 8—7 Uhr, privatissime. Leitung selbständiger Arbeiten auf dem Gebiete der Anthropologie und Völkerkunde, täglich, privatissime. Ethnographische Übungen, täglich 10—3 Uhr, privatissime und unentgeltlich. Förderung der Baumwollkultur in den deutschen Schutzgebieten. Die Vereinigung Sächsischer Baumwoll= und Vigogne-Spinnereibesitzer hielt am 14. Oktober zu Chemnitz eine Beratung ab über Maßnahmen zur Einführung und Ausbreitung der Baumwollkultur in den deutschen Kolonien. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht, auch von Vertretern der garn- verbrauchenden Industrie. Der Sekretär des Kolonial-= Wirtschaftlichen Komitees, Berlin, Herr Wilckens, berichtete ausführlich über die durch das Reich, die Textilindustrie und koloniale Kreise finanziell unter- stützten Bestrebungen des Komitees zur Einführung und Ausbreitung einer rationellen Baumwoll-Ein- geborenenkultur in den deutschen Kolonien. Die Bestrebungen des Komitees fanden seitens der Ver- sammlung wärmste Anerkennung. Aus den kürzlich eingetroffenen etwa 10 000 kg Baumwolle aus West= und Ostafrika erregte besonderes Interesse eine neue einheimische Spielart aus dem Voltagebiet bei Kpandu. Die Sachverständigen bewerten diese Sorte gleich „good middling“ bis „fully good middling“ amerikanisch. Interessant ist, daß auch englische Kaufleute aus der englischen Goldküstenkolonie sich bemühen, diese Baumwolle aufzukaufen. Der Vor- tragende schloß sein Referat mit der Zusicherung, daß es dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee eine große Genugtuung bereiten würde, wenn die An- erkennung, die den Arbeiten des Komitees seitens der kolontalen Kreise gezollt wird, auch seitens der industriellen Kreise nicht versagt bliebe. Die Auf- forderung an die Deutsche Textilindustrie im allge- meinen und an die Versammlung im besonderen, das nationale und volkswirtschaftlich wichtige Unter- nehmen der Einführung einer geregelten Baumwoll= kultur in deutschen Kolonien durch finanzielle Unter- stützung zu fördern, wurde durch Zeichnung erheb- licher Beiträge seitens einer Anzahl Interessenten entprochen. Titeratur. Dr. Alfred Funke: Aus fernen Landen. Geographische und geschichtliche Unterhaltungsblätter mit be- sonderer Berücksichtigung der Kolonien. Jährlich Mk. 8.—. W. Süsserott, Berlin. Die neue, vierzehntägig erscheinende Zeitschrift will dem Zweck dienen, das Verständnis des deutschen Hauses für die Politik des größeren Deutschlands zu gewinnen, und zwar durch sachkundige Artikel