Teil der Plantage ist mit Schattenbäumen versehen worden. Die Kompostdüngung ist am Schluß des Geschäftsjahres auf etwa 120000 Bäume aus- gedehnt gewesen. Die Analysen unserer Böden haben ergeben, daß dieselben im wesentlichen reich an Stickstoff und Phosphorsäure, ärmlich dagegen an Kalk und Kali sind. Seitens der Pflanzen- biologischen Versuchsstation Amani des Kaiserlichen Gouvernements werden auf allen Plantagen Versuche mit künstlicher Düngung gemacht. Da dieselben sich aber nur auf je etwa 2000 Bäume beschränken, haben wir unserseits einen größeren Versuch mit künstlicher Düngung in die Wege geleitet und zu diesem Zweck einen auf Guatemala üblichen Kunst- dünger, welcher sich dort vorzüglich bewährt hat, hinausgesandt. Wir werden demnach im nächsten Bericht in der Lage sein, festzustellen: 1. die Resul- tate des rationellen Baumschnitts, 2. der Anpflanzung von Schattenbäumen, 3. der Kompostdüngung und 4. der künstlichen Düngung. Wahrscheinlich ist, daß wir eine Anzahl Rodungen, welche nach dem Urteil des jetzigen Pflanzers auf durchaus unzulänglichem Boden angelegt sind, aufgeben und, da reichlich guter Kaffeeboden in anderen Lagen vorhanden ist, dort neu pflanzen werden. Wesentliche Verluste an Bäumen sind im Berichtsjahr nicht zu verzeichnen gewesen. Hemileia ist nur wenig ausgetreten und hat keinen Schaden verursacht. Die Turbine und die Kaffeeschälmaschine haben bei der Ernte gut funktioniert. Die Heizung des Trockenhauses muß im nächsten Geschäftsjahr in anderer Weise wie bisher durch- geführt werden (augenblicklich geschieht die Heizung nur durch zwei Ofen). Die Versuche mit Kartoffelbau sind als vor- läufig aussichtslos nicht weiter fortgesetzt worden. Die gärtnerischen Anlagen beschränken sich auf Er- zielung europäischer Gemüse für den Gebrauch der Europäer und Anzucht von Schattenbäumen. Über einige neue Versuche auf gärtnerischem Gebiete kann erst im nächsten Jahre berichtet werden. Die Schweinezucht ist ausgegeben worden. Die Zucht von Kreuzungsvieh hat sich nicht bewährt. Ein abschließendes Urteil hierüber läßt sich noch nicht fällen. Die Rindviehhaltung wird weitergeführt, aber ohne Rücksicht auf eigentliche Viehwirtschaft, wesentlich zur Gewinnung von Kompost. Das Arbeiterangebot war gut. — Als ganz besonders wesentlich teilen wir mit, daß von der Ernte 1903 bereits am Schluß des gegenwärtigen Berichts- jahres ein nicht unerhebliches Quantum vorhanden war, nämlich 118 Zentner marktfertiger Kaffee, welcher in der Bilanz unter dem Lagerbestand mit aufgeführt ist. Der neue Pflanzer hat bereits im April dieses Jahres Kaffee geerntet. Die Aussichten für die Ernte des nächsten Jahres werden als günstig bezeichnet. 640 Kamerun. WMoliwe Panzungsgesellschaft. Die Gesellschaft hielt am 29. Oktober ihre ordent- liche Generalversammlung ab. Nach dem für das vierte Geschäftsjahr, endigend mit dem 30. Juni d. Is., von dem Vorstand erstatteten Bericht haben sich die Unternehmungen im verflossenen Jahre günstig weiter entwickelt. Die mit Kakao bepflanzte Fläche umfaßte bei Schluß des Geschäftsjahres 422 ha. Die Bäume sind größtenteils im Dreieckverband in Entfernungen von 4—4 ausgepflanzt, auf den Hektar kommen durchschnittlich 750 Bäume, die Gesamtzahl beträgt etwa 240 000. Von den Kakaopflanzungen sind an- gelegt 1899/1900 78¾ ha, 1900/1901 93 ha, 1901/1902 111½, ha, 1902/1903 1111/ ha, außerdem das Bergvorwerk mit 27½ ha. Die Kakavanpflanzungen sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren auf insgesamt 800 ha mit einem Be- stande von etwa ½ Million Bäumen gebracht werden. Bei Vornahme der Neuanlage soll nicht, wie bisher, ein Teil des Urwaldes als Schattenbäume stehen bleiben, sondern alles entfernt und mit dem Kakao neue Schattenbäume gepflanzt werden. Das Berichts- jahr war infolge der reichlicheren Niederschläge für die Kakaokultur durchweg günstig. Die Ernte betrug 43 Sack (à 50 kg), die bevorstehende Ernte schätzt der Pflanzungsleiter Herr Eigen auf 300 Sack. Gegen die Rindenwanze, welche durch ihr zeitweilig zahl- reiches Auftreten das Wachstum der beiden ältesten Jahrgänge stark behinderte und für die Kakaopflan- zungen eine ernste Gefahr bedeutete, hat sich als ein gutes Abwehrmittel das Bestreichen der Bäume mit Kalkmilch erwiesen. Bekanntlich wird im Auftrage des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees demnächst ein erfahrener Pflanzenpathologe zu besonderem Studium der Schädlingsfrage nach Kamerun und Togo ent- sandt werden. Mit der Entwässerung sind ebenfalls recht gute Erfolge erzielt und wird dieser Angelegen- heit weitere ernste Aufmerksamkeit geschenkt. Die auf diesen aus bestem Schwemmboden bestehenden Flächen angepflanzten Bäume gedeihen nach der Entwässerung vorzüglich. Neben den Kakaopflanzungen sind noch 25⅛ ha mit etwa 28 500 Kickxia-Kautschukbäumen, 4 ha mit Castillogn und 1¼ ha mit verschiedenen Kautschuk- bäumen bepflanzt. Im Laufe des Berichtsjahres sind weitere 40 bis 50 ha für die Bepflanzung mit 60 000 Kickriabäumen vorbereitet. Mit der Aus- dehnung der Kickpiakultur soll dann gewartet werden, bis auf Grund der Erfahrungen mit diesen etwa 90 000 Bäumen die Frage der Rentabilität als ge- sichert betrachtet werden kann. Die älteren Jahr- gänge der Kickria haben sich gut entwickelt, während die jüngeren Pflanzen stark unter dem zahlreichen Auftreten von Raupen leiden. Die Castilloa eignet sich, wie auch bereits in früheren Berichten erwähnt,