wurde am 21. Mai die Verfolgung desselben auf- genommen, da nur mit Unterwerfung Kisabos ruhige Zustände in Urundi eintreten konnten. Die Abteilung Usumbura I überschritt zunächst zwei Stunden südlich von Mubekeye den Muwarazi- fluß und bezog Lager in der Landschaft Muramwya. Hier erschien die erste Gesandtschaft des Kisabo mit der Nachricht, daß Kisabo sich in Ubututsi befände und innerhalb sechs Tagen im Lager des Expeditions- führers erscheinen wolle, um sich zu unterwerfen. Diese Abgesandten wurden mit dem Auftrage wieder entlassen, dem Kisabo mitzutellen, daß er sich in Ikliganda einfinden solle, sowie daß die Feindselig- keiten während der nächsten sechs Tage nicht fort- gesetzt würden. In Muramwya verblieb die Ab- teilung auch noch den 22. Mai, um für den Mtoale Matshontsho einen geeigneten Platz zur Anlage eines Lugo auszusuchen. Auch zu seinem Schutze ver- blieben drei Askaris in Muramwya. Am 23. Mai gelangte die Abteilung in die Landschaft Iklganda und bezog Lager in einem verlassenen Lugo des Kisabo. Auf dem Marsch dorthin, in der Landschaft Kunkondo, erschien der von Mubekeye aus zum Kisabo entsandte Mtoale Walingona, ein Verwandter des Matshontsho, und meldete, daß Kisabo in zwei Tagen nach Ikiganda kommen würde. Es wurde daher am 24. Mai Befehl an die Abteilungen Usumbura II und Bismarcköurg gesandt, die Ver- folgung des Kisabo einzustellen und sich nach Ili- ganda heranzuziehen. Abteilung Usumbura 1 bezog vorläufig Standlager in Ikiganda. Die Abtellung Bismarckburg hatte am 21. Mai den Isagaberg passiert und in Inbuye gelayert. Die Abteilung passierte dann den Muwarazi und Kanlgafluß, welche infolge der starken Strömung und bedeutenden Tiefe größeren Aufenthalt verur- sachten, und bezog Lager in der Landschaft Kasawe. Am 23. Mai marschierte die Abteilung durch die Landschaft Maliza, wo der weibliche Mtoale Nina- mushiramuasi bereitwilligst Verpflegung zur Verfügung stellte, überschritt das Kishingaplateau und lagerte in der Landschaft Vogora am Südabhang des ge- nannten Rückens. Am 24. Mai wurde der Kaniga- fluß abermals überschritten und die Landschaft Lu- wanga erreicht, wo bereits Abtellung Usumbura I eingetroffen war. Auf den Befehl hin, sich nach ARiganda heranzuziehen, meldete dann Abteilung Bismarckburg, daß sie am 25. Mal im befohlenen Lager eintreffen würde. Am 24. Mai nachmittags 5 Uhr traf indessen durch einen ausgesandten Kund- schafter in Luwanga die Nachricht ein, daß Kisabo unweit des Kahondoberges Lager bezogen und zwei Angehörige der Mission Mugera, welche nicht bei ihm verbleiben wollten, ermordet habe. Die Abtei- lung Bismarckburg entsandte daher noch an dem- selben Tage den Unteroffizier Federowski mit 20 Askaris und 20 Frregulären, um den Kisabo ge- fangen zu nehmen. Der beabsichtigte Marsch nach Riganda wurde daher verschoben. Auf Meldung des Unteroffiziers Federowski hin, daß in einem nächtlichen Gefecht am Kahondoberg mehrere Watusi gefallen seien, marschierte dann auch noch der Rest der genannten Abteilung dorthin ab und erfuhr von dem bereits zurückkehrenden Unteroffizler Federowski, daß der Uberfall des Lagers insofern geglückt sei, als eine Anzahl angesehener Watusi gefallen, unter diesen der erste Zauberer des Kisabo, Kisabo indessen entkommen sei. Wenn auch von seiten des Kisabo zahlreiche Wachen ausgestellt waren, so gelang es dem genannten Unteroffizter dennoch, das Lager Kisabos einzuschließen, hauptsächlich wohl infolge der Dunkelheit und eines unfreiwillig gemachten großen Umweges. Bei Uberrumpelung des Lagers schlossen sich indessen die zur Elnschließung bestimmten Askaris und Irregulären dem in das Innere des Lagers dringenden Unteroffizier Federowski an, so daß es dem Kisabo und einem Teil seiner Begleiter möglich war, nach außen hin zu entkommen. Im Lager entspann sich ein kurzes Nahgefecht, in welchem Unteroffizier Federowski mit dem ersten Zauberer des Kisabo handgemein und leicht verwundet wurde. Mit dem Entkommen Kisabos war aber nur noch wenig Hoffnung vorhanden, daß derselbe sich freiwillig stellen würde. Es wurde daher Befehl gegeben, die Verfolgung Klsabos sofort aufzunehmen, um demselben einen möglichst geringen Vorsprung zu lassen. Diese Verfolgung wurde dann auch von Abteilung Usumbura II noch am Nachmittage des 25. Mai von Luwanga aus ausgenommen, während Oberleutnant Frhr. v. Ledebur mit Stabsarzt Dr. Exner nach Ikiganda marschierten, da ersterer an heftigem Fieber erkrankt war. Unteroffizler Federowski verblieb mit der Abteilung Bismarckburg in Luwanga und erhielt Befehl, sich am 26. Mai nach Ikiganda ins Hauptlager zu begeben, wo er dann nachmittags eintraf. Die Verfolgung Kisabos war somit nur von der Abteilung Usumbura II auf- genommen. Die mit. Mayabo und Kabundo sowie mit au- gesehenen Watusi in Ikiganda vorgenommenen Be- ratungen ergaben, daß Kisabo tatsächlich die Absicht gehabt hatte, vom Kahondoberg aus sich in das Lager nach Ikiganda zu begeben; auch der Mission waren gleiche Nachrichten zugegangen. Elnerseits, um den infolge ununterbrochenen Patrouillendienstes sehr ermüdeten Askaris und Irregulären nur einige Tage Ruhe zu gönnen, anderseits, um noch einmal ohne Anwendung von Waffengewalt zu versuchen, Kisabo und seine Anhänger der Regierung unterton zu machen, entsandte ich am 26. Mai von Iliganda aus den Sol Ali Machmut mit den Askaris Abdel da Mohamed, Said Achmed, Mengetamle, Tandulla- mahema und Mkawitanda in südlicher Richtung nach Ubututsi. Der Sol erhielt den Auftrag, in Beglei- tung von Mayabo und Kabundo sowie des Mtoale Walingona Fühlung mit Kisabo zu erlangen, diesem dann unausgesetzt zu folgen und ihn zu veranlassen, sich mir in Ikiganda zu stellen. Die Abteilung Usum-