erwähnt sind, wurden 8 Ochsen nach Tove bezw. Misahöhe geschick. Von diesen Tieren wurden mehrere von Herrn Dr. Krueger in Lome in der Welse auf Tsetseparasiten untersucht, daß ihnen Blut entnommen und auf Hunde übertragen wurde. Sämtliche Hunde blieben gesund. Damit ist der Bewels geliefert, ) daß diese Tiere die künstliche Infektion mit Hundeparasiten überstanden gansu duf 8) daß Neuinsektionen, welche diese Tiere in ganz besonders hohem Grade ausgesetzt waren, nicht zu Erkrankungen führten. 7) Daß die Tiere trotzdem zugrunde gingen, führe ich darauf zurück, daß dieselben, wenn auch in nicht übermäßig hohem Grade, zur Arbelt am Pflug und Wagen, die ihnen vollkommen ungewohnt war, verwendet wurden; ganz besonders aber darauf, daß die Tiere, als sie Wagen mit Baumwolle nach Lome gogen, schlechtes Wasser und ungewohntes Futter erhielten. habe bereits in meinem leßzten Berichte über Zuchtversuche darauf hingewiesen, daß, bevor nicht an den wichtigsten Verkehrsstraßen Togos für elnwandfreies Trinkwasser gesorgt ist, an Verwendung von Vieh zum Zug oder auch nur an Transport von Schlachtvieh nicht gedacht werden kann. Leider sind auch hier die Präparate, die von den kranken Tieren angefertigt wurden, nicht zu brauchen. Daß die Tsetseinfektion in Tove vor- kommt und daß nicht etwa das letzte Jahr ein außergewöhnlich gesundes war, geht daraus hervor, daß Maultiere, Pferde und auch Vieh aus Atakpame, wie bisher, fast ausnahmslos in Tove an Nagana zugrunde gingen. 2. Schon dreimalige Hundepassage ist imstande, die Parasiten des Pferdes derart zu beeinflussen, daß sie für das Rind avirulent werden. 3. Einmalige Infektion von Parasiten aus Hunde- passagen genügten ganz ausnahmsweise, um eine Immunität herbeizuführen. Die hierbei eingeführte Menge ist belanglos. 4. Eine Kuh, welche mit Parasiten der dritten Rinderpassage insiziert worden war, blleb gesund, während die vorausgehenden Passagetiere eingegangen waren. Im Blut des Tieres fanden sich ein Jahr nach der Injektion keine Parasiten mehr. Dieser Versuch macht es wahrscheinlich, daß dreimalige Passage durch den Rinderorganismus die Parasiten derart abschwächt, daß eine vierte Passage nicht mehr zum Tode führt. Die Konsequenzen, die sich hieraus ableiten lassen, müssen erst durch weitere Versuche, die zum Teil schon im Gange sind, ge- prüft werden. 5. Es ist mir gelungen, bei einem soeben aus dem Osten (Haussaländer) eingeführten Schaf — der langohrigen, hochgebauten, sog. Haussarasse — ein Trypanosoma nachzuweisen, das dem Tryp. Brucei zwar sehr ährlich ist, sich aber doch gut 21 Tc) Unter denselben Bedingungen, wie sie in b von ihm unterscheiden läßt. Die Tryp. schwimmen wie a 15 das Gesichtsfeld des Mikroskops (Tryp. Brucei windet sich wie eln Aal, ohne den Ort besonders schnell zu ändern); im gefärbten Pröparate ist das Hinterende des Tryp. ganz rund, das kleine Chromakinkorn liegt ganz am hinteren Ende des Körpers. Das betreffende Tier hatte nur mehr 20 pCt. Halb. (Gower) und ging am Tage nach der Untersuchung ein. Die Sektion ergab oußer hochgradiger Blutarmut nichts Charakte= ristisches. Ein einheimisches Schaf mit tryp.- haltigem Blut infiziert, wies nach 14 Tagen die gleichen Parasiten im Blute auf und verendete 18 Tage nach der Injektion unter den Zeichen der Erschöpfung. h i Mint, als handle es sich um dasselbe Trypanosoma, welches Stabsarzt Dr. Ziemann als Erster in Kamerun fand. Dosselbe Trypanosoma glaube ich in den letzten Tagen meines Aufenthalts in Sokodé auch bei einem jungen Rinde gefunden zu haben, wo es nur ganz vereinzelt im Blute zu finden war. Das Rind, in der Nähe von Sokodé geworfen und nie von dort weggekommen, war innerhalb drei Wochen stark abgemagert, die Haut war rauh und mit Borken bedeckt; das Tier war träge und müde, doch fraß es ziemlich gut. Ich mußte es in Sokodé zurücklassen, wo es inzwischen verendet ist. Ich habe von einer größeren Zahl von Rindern Blutpräparate angefertigt. Nach deren Untersuchung wird es sich herausstellen, ob dies Trypanosoma häufiger vorkommt. 6. Es hat sich herausgestellt, daß, wenn man infizierte Hunde zusammen in einem größeren Raum (Zwinger) hält — und ich war hierzu aus äußeren Gründen genötigt — die Infektion spontan übertragen werden kann. Die Übertragung erfolgt durch offene und blutende Wunden (Bisse)), vielleicht auch durch die an solchen Wunden sich sammelnden Fliegen. Demnach dürfen Hunde nur zu ganz be- stimmten Versuchen (Passagen), und auch donn nur unter gewissen Vorsichtsmaßregeln, verwendet werden. Die einzeln an Ketten gehaltenen Hunde leiden allerdings schwer unter der Gefangenschaft und gehen nach kurzer Zeit zugrunde. Als Versuchstiere sind weiße Ratten, welche schon nach wenigen Tagen reagieren, zu verwenden; bei Meerschweinchen gehen Impfungen mit sehr spärlichen Parasiten manchmal überhaupt nicht an. 7. Die Versuche mit Gänsepassagen sind durch allerlei Widerwärtigkeiten — das eine Tier war in meiner Abwesenheit krepiert, das andere hatte seine Marke verloren — sehr verzögert worden, so daß ich noch kein Urteil zu sällen imstande bin über die damit angestellten Versuche. Die unter 1. a und b aufgeführten Rinder sind von Sokods Anfang August abgegangen und nach dreiwöchentlichem Marsch durch Tsetsegebiete während der ungünstigsten Jahreszeit (Ende der Regenperiode)