d langer Trab über offenes sandiges, für Reiterei 8 geeignetes Gelände führte durch die Marua- dur Katual nach Miskin, wo großer Reiterempfang fürh den jungen, sehr gut aussehenden Häuptling vo fand, dann von Farm zu Farm um 10 Uhr rmittags nach Marua hinein, an der Spitze der Hantdo Sudi mit etwa 300 Reitern. Marua, die Kauptstadt des Sultanats gleichen Namens, zieht f# zu beiden Seiten eines Nebenarms des Tschananga- unsiss in schier endloser Ausdehnung hin und hat Süol über 30 000 Einwohner:; es ist die volkreichste dn t von Adamaua, während das Reich selbst ver- 8 nismäßig klein lst und außer Stadt Marua als lectigste Orte, die sämtlich unfern der Hauptstadt Büenden Ortschaften Miskin, Kotual, Gasaua, besc asa, Bogo, Doldeo, Surguf Köngola, Dargota usw. l Frn. Die innere Stadt von Marua ist um den Bechen Marktplatz herum besonders nach den bef gen zu, wo sich auch das Anwesen des Lamido !r- eng und winklig gebaut, die einzelnen ale sind mit mannshohen Lehmmauern umgeben, ime enge, glühend heiße Straßen bilden. Diese rel 6éän Stadt wird auf allen Seiten von sehr zahl- in # Gehöften umschlossen, deren Häuser, ebenfalls u chmmauern, von Durrha= und Gemüsefeldern 58 en sind. Vom Eintritt in die äußere Stadt S#tzum Markt ritten wir im Schritt über eine mnende, eine weitere Stunde braucht man bis zum dee enn Ende. Auf dem Marktplatz rangierte sich zvel. lnholungskavalkde unter lärmender Musik in voran angen Reihen, durch welche wir, der Lamido schön hindurchpassierten. Vorbel an dem sehr ar4 unter einem riesigen Ficus am Ostende des eingesobabes gelegenen, sauber mit einer Lehmmauer er aßten Grabe des im Anfange dieses Jahres dug zeuchlerüsch ermordeten Oberleutnants Graf bagger, begaben wir uns in einen weitläufigen Höfe- einemer: in dessen Mitte auf freiem Platz unter schlage weitästigen Schattenbaum mein Zelt aufge- Veglein wurde. In den Höfen ringsum lagerten meine Infolger sowie das Kommando mit Pferden. Mame der Anhäufung von Vieh und Pferden in siadt könnte man den Ort mit Recht als Fliegen- so überlechnen derartige Mengen dieses in Massen T aug lästigen Insekts habe ich noch nie erlebt. doppelim und trotz der innerhalb der Lehmmauern sühlbaren Hitze (mittags + 35° C.) müssen notgedrungen eine Ruhepause von zwei anachen, um Träger auszuwechseln, neue aiustellen u. dgl. Am Abend empfing ich * Besuch des Lamido Abdurrahman Sudi, Lenbeich Angelegenheiten der Expedition und u " besprach. Der Lamido versprach sehr gedrückte 9. sechs gute Ersatzpferde für marode und er üußerte Kür sowie 400 neue Träger zu stellen. der poltsc, ich sehr befriedigt über die Wandlung ir 2 edier se v rde — nabhäns#chen Zustände, über seine lang erstrebte- ““: Jola, über das Aufblühen von onte die Notwendigkeit einer großen 123 Faktorei daselbst und bat zur Sicherung der großen und ungemein wichtigen Handelsstraße Marua — Garua um baldige Unterwerfung der räuberlschen Heidenstämme (Arnani), besonders der Bérawa, Lam und Usuel. Ich beabsichtige, nach meiner Rückkehr dieser Bitte zu willfahren und die 1. Kom- pagnie (Garua) mit dieser Aufgabe zu betrauen. Marua ist einer der wichtigsten, jedenfalls der größte Handelsplatz des nördlichen Adamaua; es produziert als eigentliche Landeserzeugnisse Durrha jeder Art, Reis, Erdnüsse, Gemüse und Früchte, vor allem große Menge Baumwolle; neuerdings auch Guttapercha. Die Pferde= und Viehzucht ist berühmt. Meilenweit erstrecken sich die Felder, von breiten Reitwegen durchzogen, um die Stadt herum. Abends spät erschien noch ein Eilbote mit einem arabischen Brief des Sultans von Mandara aus Mora, dessen Inhalt nach Übersetzung meines Malam folgendermaßen lautete: „Brief von Omaru, Lamido von Mandara (Siegel.) Ich schreibe diesen Brief an den Gouverneur von Kamerun, den ich grüße. Ich schreibe diesen Brief, denn der Gouverneur ist der Befehlshaber von allen Weißen und Schwarzen in all diesem Lande. Wer hier im Lande nicht gehorcht, den bestraft der Gouverneur. Der Gouverneur paßt auf alles auf, er leidet nicht, daß einer dem andern etwas nimmt. Ich sende diesen Brief in der Hoffnung, daß der Gouverneur gesund ist, und hoffe, daß der Gouverneur nicht zu stark unter der Sonne zu leiden hat. Wenn ich höre, daß der Gouverneur ins Mandaraland kommt, will ich Boten zum Empfang schicken und für alles sorgen. Alle Leute in Man- dara wissen, daß ihr Bater zu ihnen kommt."“ Am selben Abend wurde der Bote mit einer entsprechenden Antwort, ebenfalls arabisch, entlassen. Am 13. wurden Boten nach Garua mit Post abgefertigt, ebenso die bisherigen Träger unter be- rittener Bedeckung, welche der Lamido unentgeltlich stellte. Der Lamido von Mendif schickte eine An- zahl neuer Träger und einen arabischen Brief, in dem er um Schutz gegen seine Heiden bat, und erhielt Antwort. Nachmittags 3 Uhr war + 35° C., abends 8 Uhr, nach Einsetzen einer kräftigen Brise, 24° C. Heut (14.) morgen fand um 7 Uhr eine kurze militärische Feier am Grabe des Grafen Fugger statt, die Truppe zu Fuß und zu Pferde in Parade- aufstellung mit Lanzen und Standarte. Sodann unternahm ich mit den Offizieren und der berittenen Abteilung einen Ritt durch die innere Stadt und besuchte hierbei den Lamido. Um 10 Uhr wurden die versprochenen Ersatzpferde vorgeführt, besichtigt und als vortrefflich angenommen, die neuen 400 Träger eingeteilt, notiert und die Lasten vertellt, so daß alles zum Aufbruch morgen früh fertig ist.