machen, mit folgender Route: Ossidinge — Abonando —Dakbe. Von Dakbe nach Obone (deutsche Fak- torei an der deutsch-englischen Grenze), Obone— Bascho und von Bascho in südöstlicher Richtung auf Babe, durch das Hinterland von Badje, Njang und Bitéku, die Landschaften Okra, Badscho und Bitonto. Einsetzung von Resldenten. Der Gouverneur v. Puttkamer hat auf seiner Reise nach dem Tschadseegebiet Residenten für Ada- maua und für Deutsch-Bornu eingesetzt, die nach Art der holländischen und englischen Residenten als Rasgber. der einheimischen Sultane zu fungleren aben. Deutsch-SZüdwelkafrika. Der derero= Ausstand. . Bericht des Oberleutnants v. Zülow über die Kriegsereignisse im Hererolande. Okahandja, den 19. Januar 1904. Meines Erachtens ist der größte Teil des He- rerolandes im Aufstande, und zwar die Distrikte Okahandja, Windhuk, Karibib, Waterberg. Uber die Ursachen dieses großen Aufstandes ist mir nur ganz Unbestimmtes bekannt, auch vermag ich darüber kein Urteil abzugeben, ob dies mit den Borgängen im Süden in Zusammenhang steht. Jedenfalls hat sich im größten Teil des Schutzgebietes bei den Ein- geborenen der Entschluß festgesetzt, sämtliche Weißen der Kolonie zu ermorden. Dieser Plan ist bet den Hereros zlemlich geheim vorbereitet worden, so daß die meisten Ansiedler völlig überrascht wurden. Das Massakre ist zur gleichen Stunde an den verschiedensten Orten erfolgt. Die Station Okahandja wird seit dem 12. d. Mts. von den Hereros und Kaffern belagert, bis zum 15. d. Mts. in ziemlich engem Kreise um die Station herum, von da ab mit meinem Eintreffen (etwa 120 Reservisten und Freiwillige) nur noch von den umliegenden Höhen, die etwa 800 bis 1200 m entfernt sind. Ich habe seit dem 15. d. Mts. das Kommando übernommen. Es befinden sich zur Zeit hier etwa 200 Soldaten, Bergrat Duft als Vertreter des Gouverneurs, zwölf Frauen und acht Kinder. Die Frauen sind: 1. Frau Denker, Okahandia, Gelh 2. 2 elhar, 2 3. Frl. Hennecke, - 4. Frau Stoermer, 2 5. * ers, l 6. . Weilbächer, 7. . Stauder, · 192 8. Frau Ziegler, Okakango, 9. Frl. Müller, - 10. Frau Rödicker, Waldau, 11. Frl. Lubowski, - 12. Frau Lange, Kl. Barmen. Ich kann mich nur auf die zum Teil sehr stark zerstörte Bahn stützen und dies auch nur, indem ich die rück wärtige Verbindung über Karibib mit Swa- kopmund und somit mit Deutschland herzustellen ver- suche. Eine von mir heute Morgen unternommene kleine Bewegung in der Richtung auf Windhuk bewies, daß es vorläufig wegen großer Bahnzer- störungen unmöglich ist, eine Verständigung mit Windhuk herbeizuführen. Morgen Vormittag beab- sichtige ich in einem völlig geschützten Eisenbahnzug etwa 70 Mann nach Karibib zur Unterstützung des dortigen Freiwilligenkorps zurückzusenden. Von diesen 70 Mann soll dann später etwa die Hälfte (Eisen- bahnpersonal) die nachrückenden Truppenverstärkungen in sachgemäßer Weise nach hier mit dem von mir hergestellten gedeckten Zuge führen. Ob dieser Plan gelingt, ist sehr zweifelhaft, da die Hereros nach meinem Eintreffen hier die Bahn von Karibib nach hier noch mehr zerstört haben werden, als ich dies auf meinem Vormarsche zwischen Waldau und hier traf. Durch Zufall lagen bei meiner Ankunft in Waldau noch etwa für 500 m Schienengleis (zu- sammengesetzte Joche). Ich nahm von diesem für 200 m Material mit. Ferner fand ich dort Pro- viant und Wellblech in genügender Menge, um die offenen mit meinen Leuten besetzten Eisenbahnwagen so zu schützen, daß sie verhältnismäßig kugelsicher waren. Nur durch diese Vorsichtsmaßregeln ist mein Eintreffen hier überhaupt möglich gewesen. Denn die Eisenbahn war an mehreren Stellen aufgerissen, serner war eine Brücke gesprengt. Diese Schäden mußten sofort beseitigt werden, oft unter feindlichem Feuer. Die panzerähnliche Deckung des Zuges hat dabei vorzügliche Dienste geleistet, vor allem die der Lokomotiven. Ülbereinstimmend mit dem Telegramm des Herrn Bergrat Duft von heute halte auch ich die sofortige Heraussendung einer starken Truppenmacht für er- forderlich, da sonst in Jahren das Land nicht zur Ruhe kommt. » Die Vorgänge vom 12. d. Mts. an spielten sich ungefähr folgendermaßen ab: 12. Januar. Belagerung Okahandjas. Station etwa 70 Mann stark. (Verstärkung von 20 Mann aus Windhuk war Tags vorher hier eingetroffen.) Herr und Frau Diekmann, sowie Händler Kuntze wurden in Okaohandja selbst ermordet. Frl. Müller leicht verletzt. Die umwohnenden Ansiedler haben sich kurz vorher auf Benachrichtigung des Distriktsomts hin in die Station geflüchtet. Streckenwärter Schulze wird bei Osonabrücke ermordet. Telegraphenver= bindung mit Windhuk zerstört. Das Schießen auf