mäßig feuert. Nur als die Truppe in die Nähe des Batterlegebäudes kommt, wird heftig geschossen. Das auf dem Platze befindliche Dynamit ist hierbei auch in unsere Hände gelangt. Wie ich schon bemerkt, sind vorläufig Operationen meinerseits unmöglich, da weder Pferde noch Ochsen- wagen zur Verfügung stehen. Ich warte daher auf die Geschütze des „Habicht“. Die Hereros und Kaffern sind reichlich und gut bewaffnet. Die Eingeborenen haben viel Vieh und Proviant, da sie den Weißen alles geraubt haben; ein langer Feldzug wird uns also bevorstehen. Es regnet hier tagtäglich in Strömen, und glaube ich, daß dadurch die Eingeborenen sehr viel an Lungen- entzündung zu leiden haben werden. Dies könnte den Krieg vielleicht etwas abkürzen. Das Verhalten sämtlicher Offiziere und Mann- schaften, die mir jetzt unterstellt sind, ist in jeder Weise tadellos; der Mannschaftsbestand besteht zu neun Zehnteln aus Reservisten und Landwehrleuten 1. und 2. Aufgebots. * * * Der Herero--Aufstand.*) 46. Den 29. Februar. Gouverneur Leutwein meldet unter dem heutigen Tage, daß die Kolonne des Majors v. Glasenapp Owikango erreicht hat. Der Feind ist nördlich aus- gewichen. 47. Den 1. März. Oberst Dürr meldet aus Swakopmund, daß er mit seinem Stabe und dem Verstärkungstransport für die Schutztruppe unter Hauptmann v. Bagenski auf dem Dampfer „Lucie Wörmann“ am heutigen Tage dort angekommen ist. Von dem Verstärkungstransport sind, wie Haupt- mann v. Bagenski gleichzeitig meldet, Infantertsten und Eisenbahner noch heute mit der Bahn nach Okahandja instradiert worden. Die Artllleristen mit den Maschinengewehren und die Kavalleristen treten morgen die Fahrt nach Kubas (Eisenbahnstation vor Kariblb) an. 48. Den 2. März. Nach einem heute eingegangenen Telegramm des Gouverneurs Leutwein ist der Gefreite Emil Fehr aus Hopfenau, Kreis Insterburg, bei einer Rekog- noszierung gefallen. Den 2. März. Von Gouverneur Leutwein ist am heutigen Tage folgendes Telegramm eingegangen: Major v. Estorff *) Siehe Deutsches Kolontalblatt Nr. 5 vom 1. März 1904, S. 16 ff. . 195 meldet, daß auf dem Gesechtsfeld vom 25. Februar (siehe Telegramm vom 28. Februar) vom Feind 50 Tote gefunden wurden. An Großvieh wurden 800 (nicht 500) Stück erbeutet. 50. Den 6. März. , Gouverneur Leutwein meldet unter dem gestrigen Tage, daß Oberst Dürr mit dem Stabe und dem Verstärkungstransport am 4. in Okahandja einge- trossen ist. Am gleichen Tage hatte Hauptmann Puder mit je einer Kompagnie Schutztruppe und Seebataillon südlich von Klein-Barmen ein Gefecht mit den bereits von Kapitänleutnant Gygas ge- schlagenen Hereros. Der Feind wurde nach Westen zurückgeworfen und wird, sowelt der Pferdemangel es zuläßt, verfolgt; seline Verluste sind unbekannt. Diesseitige Verluste: Tot: Unteroffizler Zöllner, Reiter Mygitta, beide Landwehr, Unteroffizier Saar, Unteroffizier Walcziak, Reiter Amft. Leicht verwundet: Relter Wegener, rechter Unterarm. Die Leiche des im Gefecht bei Groß-Barmen vom 19. Februar vermißten Reiters Max Müller vom Eisenbahndetachement ist aufgefunden worden. 51. Den 10. März. Gouverneur Leutwein meldet unter dem heutigen Tage, daß durch Hauptmann Puder die Kriegslage im Bezirk Otjimbingwe festgestellt ist. Der Gegner sieht mit einem Teile in starker Stellung bei Oru- ware, weitere schwächere Abteilungen am Liewenberg und südlich Oruware. Oberhäuptling Samuel Maharero steht östlich Okahandja. Häuptling Tetjo ist vor der Kolonne des Mojors v. Glasenapp im Rückzuge, den Nosob aufwärts, nach Onjatl. Im Westen hat der Gegner die Etio-Berge geräumt und zieht sich vor der Kolonne des Majors v. Estorff ebenfalls nach Onjati zurück. Von den Hereros im Nordosten keine Nachricht. 52. Den 10. März. Nach einem Telegramm aus Swakopmund ist dort ein Transport von 100 Pferden, 280 Maul- tieren und 200 Ochsen aus Buenos Aires einge- troffen.