— 242 Leicht verwundet: Major v. Glasenapp, Streif- schuß am Hinterkopf, Adjutant Leutnant Schäfer, Oberleutnant zur See Herrmann (S. M. S. „Habicht"), Gefreiter der Landwehr Wilhelm Schmidt, geb. 14. 8. 66 zu Gollendorf (Osterburg), Gefreiter der Landwehr Johann Senne, geb. 22. 1. 70 zu Friedrichsfeld (Hofgeismar). 54. Den 20. März. Der am 18. d. Mts. von Buenos Aires ab- gegangene zweite Transport von Pferden und Maul- tieren wird am 1. April in Swakopmund erwartet. 55. Berlin, den 21. März. Gouverneur Leutwein telegraphiert unter dem heutigen Tage, daß nach einer Meldung aus Groot- sontein die Strecke längs des Omuramba-u-Omatako- Flusses zwischen Otiituo und Otiomaware vom Feinde frei ist. Oberleutnant Volkmann ist angewiesen, die Linie längs des Omurambaflusses zu sperren. 56. Den 24. März. Gouverneur Leutwein telegraphlert unter dem 24. März aus Windhuk, daß Major v. Glasenapp nach einer Meldung vom 20. März aus Onjatu zum Angriff bereit dort stehen bleibt; ferner daß nach Meldung eines Uberläufers die Masse der Hereros noch bei Onganjira und am oberen Swakop sitzt. 57. Den 25. März. Nach einem Telegramm des Gonverneurs Leutwein vom heutigen Tage hat Major v. Estorff ab Wasser- stelle Okamita am 23. März gemeldet, daß er am 24. März in Okahandja eintresfen werde. Am 16. März sind am Omatakoberg Hereros mit dies- seitigem Verlust von zwei Toten und zwei Ver- wundeten zurückgeworfen worden. Verlust des Feindes etwa zehn Tote. Am 19. März wurde eine Herero- werft überrascht, 355 Rinder und 530 Stück Klein- vieh erbeutet. Die Gegend nördlich Okahandja bis zum Omuramba ist frei vom Feind. Große Massen desselben befinden sich am Waterberg, am unteren Omuramba und am oberen Swakop. In dem Gefecht am Omatakoberg sind gefallen: Gefreiter Franz Kaiser und Gefreiter Otto Schultka. Schwer verwundet: Reiter Johann Weidner, zwei Oberschenkelschüsse. Leicht verwundet: Unteroffizier Karl Hiege, 3. Kom- pagnie des Seebataillons, aus Kreuzberg, Ostpreußen, Streifschuß rechter Arm. Beide Verwundete sind im Lazarett Okahandia. Nach einer weiteren Meldung des Gouverneurs Leutwein ist die Kolonne des Majors v. Estorff am gestrigen Tage in Okahandia eingetroffen. 58. Den 29. März. Nach einem Telegramm des Gouverneurs Leut- wein vom gestrigen Tage hat Major v. Glasenapp am 24. aus Onjatu gemeldet, daß der Gegner von Owikokorero auf Okatumba, mit größeren Trupps auch auf Okatjongeama abgezogen ist. Owikokorero ist durch Major v. Glasenapp besetzt worden. Deutsch-Meu-Guinra. Die Inseln Wuwula und Aua. Einem an den Gouverneur Hahl gerichteten Brief des Kaufmanns Hellwig, geschrieben auf der Insel Aua am 17. November 1903, entnehmen wir folgendes: Sprachliche oder ethnogrophisch-charakteristische Beziehungen der Wuwula= und Aualeute konnte ich bisher noch nicht in dem Grade feststellen, um eine Verwandtschaft mit den Ostkarolinen usw. auch nur andeuten zu können. Immerhin will das noch nichts sagen, da ich ja zunächst nur Material zu späteren Untersuchungen sammle. Was die Eingeborenen von Wuwula und Aua anlangt, so wollte ich nur ausdrücken, baß dieselben unseres größten Interesses bedürfen. Ethnographisch ist das ja längst der Fall und wird bis zu endygültigen Ausschlüssen so bleiben. Aber meiner Ansicht nach verdienen die Leute auch ein kolonial= wirtschaft- liches Interesse. Sie werden zwar nie ein Arbeiter- material liefern, wie wir dessen im Archipel benötigt und gewöhnt sind; die Erfahrungen des Herrn Wahlen sind in dieser Bezlehung ungünstige, obgleich das bei einem ersten Versuch nichts sagen will. Die Bukas und Neu-Mecklenburger werden anfänglich, abgesehen von physischer Uberlegenheit, auch nicht besser gewesen sein, aber ich glaube, sie könnten treffliche Landbebauer abgeben. Die Anlage ihrer Vulafelder läßt darauf schließen. Diese Anlagen sind für Kanakenverhällnisse, besonders hier auf Aua, bei- nahe großartige zu nennen. Tiese Ausschachtungen, oft 10 Fuß und mehr, in bedeutender Ausdehnung, sind Zeugen für das Nichtscheuen von Mühe und Arbeit; die Böschungen, schnurgerade, ihre Befesti- gung durch Steinwälle, alles in genauen rechten Winkeln, sowie das Pflanzen der Vulas in regel- rechten Reihen zeugen für ihr Verständnis und ihre Geschicklichkeit. Sie würden wahrscheinlich andere Kulturen mit denselben Eigenschaften und Erfolgen anzulegen vermögen, sobald man ihnen in ihrer Sprache, Zweck und Nutzen veranschaulichend, die nötige Anregung und Anleitung energisch übermittelt. Dann aber sind die Leute famose Zimmerer, wie ihre Häuser und Gerätschaften bewelsen. Wenn ich nun auch herausgesunden, daß — in Aua wenigstens — seit mindestens 35 Jahren Eisenwerkzeuge per- manent in Gebrauch sind, so habe ich doch auf der