— 260 größere seldmäßige Anbau außerordentlich durch die vielen und großen Steine erschwert, mit welchen der sonst durchweg ausgezelchnete milde Humus- boden größtentells in der Mutterbodenschicht durch- setzt ist. Es find bis jetzt ungefähr 3 ha Land etwa 12 Zoll tief umgegraben, und hierbei alle Steine entfernt worden, so daß auf dieser Fläche die Ackerwirtschaft mit Pflug und Egge, anstatt der ungemein kostspieligen Handarbeit mit dem Spaten angewendet werden kann. In den beiden letzten Jahren sind 188 Zentner Kartoffeln angebaut und verkauft worden, wofür 1432 Mk. verelnnahmt wurden. Bataten und Ananas, welche versuchsweise an- gepflanzt worden sind, haben schöne Knollen resp. Früchte angesetzt, auch ein Anbauversuch mit Erd- nüssen hat ein brauchbares Resultat ergeben. Von dem Ertrag einer Ende des Jahres 1902 an- gelegten 34 Morgen großen Kokoanpflanzung werden elf Bakossischweine schon jetzt (außer dem Weide- gang) vollständig ernährt. Am Schluß des vergangenen Jahres waren 8 ha Land mit Planten bepflanzt. Es ist die Anpflanzung von 50 000 Planten zur Arbeiter- verpflegung auf 50 ha Fläche bis Ende 1905 be- absichtigt. Wenn dann noch 25 ha als anzulegendes Farmland für den Anbau von Kartoffeln, Koko, Jams, Bataten, Erdnüssen, Bohnen, Rüben und Mais usw. in absehbarer Zeit in Aussicht genommen werden, so verbleiben noch etwa 225 ha als Welde- land, worauf noch 150 Kühe resp. sonstiges Groß- vieh mit dem sich ergebenden Jungvieh dauernd rationell ernährt werden können. An baren Löhnen für farbige Arbeiter wurden in den letzten beiden Jahren 7960 Mk. 5 Pf. gezahlt. Im Laufe des Jahres 1902 sind auf dem Vorwerk noch zwei Viehställe errichtet worden, so daß zur Zeit drei Stallgebäude in Größe von je etwa 130 qm Ghrundfläche aus Wellblech mit massivem Fundament zur Benutzung verfügbar sind. Togo. Errichtung neuer Sollstationen. Durch Verordnung des stellvertretenden Kaiser- lichen Gouverneurs vom 28. August 1903 sind die Stationen Basani und Jendi und durch Verordnung vom 3. Oktober 1908 ist die Station Sokode mit Zollerhebung und mit den damit verbundenen Funktionen betraut worden. Die Zollerhebung geschieht nach den durch die Übereinkunft zwischen Deutschland und Großbritannien vom 24. Februar 1894 festgesetzten Zolltarif und der in Abänderung desselben ergangenen Verordnung vom 2. Juli 1900, betreffend die Erhöhung des Einfuhrzolls auf Spirituosen. Durch die Verordnung vom 28. August 1908 sind als Zollkontrollstellen noch die Stationen Mangu, Misahöhe und Atalpame be- zeichnet. Außerdem ist sämtlichen mit der Zollkontrolle beauftragten Personen die Befugnis erteilt, sich bei Warentransporten die Zollquittungen vorzeigen zu lassen und bel Verdacht des Schmuggels die vor- läufige Festnahme vorzunehmen. Drutsch-SZüdwelkafrika. Der DPerero- Ausstand. Zu den früheren beiden Verlustlisten) ist fol- gendes nachzutragen: I. Zu der Liste in dem Bericht vom 20. Januar: Zu Nr. 3: Ermordete war ein Stiessohn Tausendfreunds, namens Karl Wilhelm Hoffmann; geboren am 8. Dezember 1888 in Berlin. Zu Nr. 4: Der Geburtsort Engbarths ist Kirchen- bollenbach (statt Kirchenbollen). Zu Nr. 17: Zülott (Landwehrmann); geboren am 3. März 1870 in Aschkarren (Baden). Zu Nr. 18: Rudolf (Landwehrmann); geboren am 17. Dezember 1870 in Einsiedel (Kreis Bolken- hain). Zu Nr. 19: Gerwinsky, geboren am 17. Februar 1877 in Bitterfeld. Zu Nr. 21: Fackert, geboren in Duisburg. II. Zu der Liste in dem Bericht vom 8. Februar: : Langes Geburtsort ist Vegesack (nicht Zu Nr. 2: Das Kind Langes lebt. Die Mutter hatte es selbst für tot gehalten, als sie es nach der Mißhandlung durch die Hereros bel ihrer Flucht am Boden im Hause liegen sah. Das Kind wurde von einem Hottentott, der als Vieh- wächter in Langes Dienst stand, aufgefunden und von ihm nach etwa einer Woche zu der verwittweten Frau Missionar Diehl nach Groß- Barmen gebracht. Frau Diehl wurde ebenfalls von den Hereros bedroht; sie wurde dann mit dem Langeschen Kinde durch eine Patrouille unter der Führung des Veterinärrats Rickmann nach Okahandia gebracht. Zu Nr. 11: Der Ermordete hieß Bahnstrecken- wärter Paul Schulz (nicht Schulze), genannt Diamanten-Schulz. Zu Nr. 15: Kierstein ist geboren in Rosatz bei Ratibor. Zu Nr. 16: Müllers Geburtsort ist Peine (nicht Pirna), sein letzter Wohnort Okauatjikuma im Distrikt Okahandia. Zu Nr. 25: Farmer Richard Schauwecker, geboren am 25. März 1875 in Reutlingen. , Izsöichc Extranummer des Deutschen Kolonialblattes vom 23. Is. März d.