— 290 Randad & Stein 25 Mk. genommen (Bargeld). In Dibati ist der Wert eines Sackes Salz 30 bis 35 Mk. Während eine Tassa Salz (Eingeborenen- Maß) in Tibati 3000 Kauri kostet, kostet dieselbe in Ngaundere 1500 Kauris, also gerade die Hälfte, im Großverkauf der ganze Sack 15 Mk., weil das Salz in Ngaundere von Jola via Garua oder Banjo eingeführt wird. Es resultiert daraus, daß eine eventuelle Handelsstation von Südfirmen sich dort nur mit weitgehender Unterstützung der Re- gierung wird halten können, und statt des begehrtesten Artikels Salz mit qualitativ wertvollen Erzeugnissen, guten Stoffen, Haussaimitationen u. a. m. wird vor- gehen müssen. Auch halte ich die Ausbildung neuer Handelsstraßen zur kürzesten Verbindung des Ada- mauahandels mit unserer Küste für dringend not- wendig. Die Verbindung Garua—Banjo ist sehr schlecht. Die letzte Lastensendung war von dort 1½ Monat unterwegs. Eine Route an der eng- lischen Grenze entlang auf Bamenda zu wäre zu finden und vorzuziehen. Anderseits ist die natür- lichste Verbindung nach dem Süden von Garua— Sakdie—Ngaundere—Tibati direkt auf Ngute, von da nach Jabassi und Duala. Die Linie Ngila— Ngute—Jabassi lag mir schon als Stationsleiter von Jaunde wegen ihrer Wichtigkelt für die wert- vollen nördlichen Teile des Bezirks am Herzen. Meine Landexpedition von Jaunde mit 5 Soldaten Begleltkommando hat erwiesen, daß der genannte Weg über Tibati—MNgaundere sowohl ohne jeg- lichen Zusammenstoß mit den Eingeborenen begangen werden kann, als auch, daß es die kürzeste Ver- bindung ist, auf der man die Strecke Jaunde— Garua in rund 1 Monat auch in der Regenzeit bequem zurücklegen kann. Trägerschwierigkeiten wie speziell von Joko nach Banjo hatte mein Transport nicht, da Ngilaträger bis Tibati trugen. Togvo. überfübrung der Gebeine des Stabsarztes Dr. Wolf. Die seit längerer Zeit ins Auge gefaßte Über- führung der Gebeine des am 26. Juni 1899 zu Ndali in Dahom verstorbenen Stabsarztes Dr. Wolf in das Schutzgebiet Togo zur Beisetzung des um den deutschen Kolonialbesitz hochverdienten Forschers in deutscher Erde ist nunmehr erfolgt. Hauptmann v. Doering, der mit dieser Aufgabe betraut war, hat sich Anfang d. Is. von Sokode aus nach Rdali begeben, woselbst die Exhumierung der Leiche unter weitgehendster Unterstützung der französischen Behörden erfolgte. Nach einem Bericht des Hauptmanns v. Doering war seitens des Residenten Veisseyre von Borgu in NAdali alles für die Exhumierung bestens vorbereitet, das Grab war in gepflegtem Zustande, und die Ausgrabung ging mit Feierlichkeit vor sich. Auch beim Passieren der Station Sugu fand eine würdige Feier des verstorbenen Forschers statt. Capitaine Dusser hatte das Haus, das den Sarg für eine Nacht beherbergen sollte, mit Palmenreisern schmücken lassen, elne militärische Eskorte leitete die Uberreste des deutschen Reisenden dorthin. Mr. Dusser hielt eine Ansprache an die Europäer der Station und forderte sie auf, dem Verstorbenen ihre Ehrenbezeugung zu machen. « Die endgültige Belsetzung der irdischen Überreste des verdienstvollen Forschers, die vorläufig nach Agulu gebracht worden sind, findet demnächst in feierlicher Weise in Lome statt, woselbst schon vor einiger Zeit seitens der Freunde des Dr. Wolf diesem in pietätvoller Weise ein Denkmal gesetzt worden ist. Wissenschaftliche Sammlung. Der Bezlirksleiter Geo Schmidt in Atakpame im Togogeblet hat dem Königl. Zoologischen Museum in Berlin eine von ihm angelegte Naturaliensamm- lung übersandt, die nachfolgende Objekte enthielt: 1 Säugetierfell, 3 Säugetierschädel, 14 Säuge- tiere in Alkohol, 2 Vögel in Alkohol, 7 Schlangen, 1 Schlangenkopf, 4 Eidechsen, 6 Frösche, 9 Fische, 2 Schmetterlinge, 26 Käfer, 3 Hymenopteren, 1 Neuroptere, 20 Orthopteren, 11 Rhynchoten, 5 Blattiden, Mantis und Termiten, 1 Tausendfüßer, 5 Skorpione und Spinnen. Die Konservierung der Tiere war durchschnittlich gut. Der wissenschaftliche Wert der Säugetiere wird dadurch erhöht, daß wir aus dem mittleren Togo nur geringes Material besitzen. Besonders wichtig ist der Nachweis des Löwen aus jener Gegend. Die eingesandten Nager, Insektenfresser und Fledermäuse tragen zur Kenntnis der Säugetierfaung von Togo wesentlich bei und werden nach genauerer Unter- suchung noch bemerkenswerte Ergebnisse für die Wissenschaft liefern. Wenn auch die übrigen Tiere keine neue Arten enthielten, so waren sie doch in zoogeographischer Be- ziehung und als Ersatzstücke sehr willkommen. Die ganze Sammlung blldet eine sehr erfreuliche Be- reicherung unseres Museums. Deuksch-SZüdwelkafrika. Der Berero-Aufstand. 66. Den 15. April. Nach einem Telegramm aus Windhuk vom heutigen Tage sind am 13. April in einem Gesecht bei Okatumba, über welches ein Gefechtsbericht noch nicht eingegangen ist, .-