Omaruru sitzen. Bei Kauas, 5 Kilometer östlich Outio, gestern Patrouillengesecht; bei Elnbruch der Dunkelheit Outjo heftig von Hereros beschossen, die- selben zogen auf Paresisberg zurück. Diesseits tot: Obermatrose Swanke von der Maschinengewehr- abteilung, vermißt 2, verwundet Landwehrmann Paulus Witt. Nordabteilung heute abgesandt. Estorff ist in Onjatu. 77. Den 12. Mai. Gouverneur Leutwein meldet: Aus Outjo wird geblitzt: Oberleutnant Volkmann hatte am 28. April ein Gefecht mit zwölf Reitern 10 km östlich Okank- windl gegen versprengte Hereros aus dem Distrikt. Diesseits ist ein Kriegsfreiwilliger gefallen. Die Hereros hatten 31 Tote. Bericht des Anfiedlungskommisars Dr. Nohrbach. I. Der zum Studium der Ansiedlungsverhältnisse nach Deutsch-Südwestafrika entsandte Kommissar Dr. Paul Rohrbach berichtet über den Verlauf und die Ergebnisse seiner Dienstreise nach dem Distrikt Grootfontein, wie folgt: Ich brach am Montag, den 2. November, von Windhuk auf und erreichte am Montag, den 16. No- bember, (über Okahandja—Otjikururume —Water-= berg—Otjenga—Otawi) Grootsontein. Während der ersten Tage meines Aufenthalts im Distrikt besuchte ich zwecks vorläufiger Orientierung über die hiesigen Wirtschaftsverhältnisse eine Anzahl Farmen in der näheren Umgebung Grootfonteins, nämlich die Plätze Urupupa, Uitkomst, Auplats, Bubus, Streitfontein, Olifantfontein, Farkfontein, Gemsbocklaagte, Kry- ontein. Am Dienstag, den 24. November, trat ich in Gemeinschaft mit dem Distriktschef, Oberleutnant Solkmann, eine größere Studienreise an, die uns in einem Halbkrelse von annähernd 50 km Radius mit einer starken Ausbiegung nach Norden durch das vorzüglich in Frage kommende Besiedlungsgebiet im egierungslande östlich von Grootfontein führte. erührt wurden dabei hintereinander die Plätze: Aukos, Karuchas, Tsebib, Kobanab, Hanganab, Koro- V Tsietsabis, Tsutsab, Koantsas, Duwib, Chaukas, Cüuns, Guntsas, Eitsas, Neitsas, Numus, Nusib, holganab, Otjituo, Okatjoru, Otilmokambo, Obochus, apukua; von diesem ging es über das bereits genannte Auplats nach Grootfontein zurück. Allgemeiner Teil. Das bisher untersuchte und für die Besiedlung zunächst ohne Zweifel wichtigste Gebiet läßt sich, unter Vernachlässigung geringerer lokaler Besonder- beiten, folgendermaßen charakterisieren. Die Grund- 327 lage bildet überall eine über Hunderte von Kilo- metern hin nach allen Seiten fast horizontal sich erstreckende Kalkschicht, die, nach dem Urteil geologischer Autoritäten, sich in einer früheren Periode auf dem Boden des einstigen, ganz Südafrika im Innern erfüllenden Kalaharimeeres niedergeschlagen hat. Die Dicke dieser Schicht ist noch unbekannt, aber an den meisten Stellen, nach verschiedenen Anzeichen zu schließen, schwerlich bedeutend. Auf der Kallkschicht liegt, in wechselnder Mächtigkeit, der die Vegetatlons- decke tragende und ernährende weiche Verwitterungs- boden aufgelagert. Sein Grundelement ist Sand; dleser aber erscheint an den verschiedenen Stellen in sehr verschiedenem Maße durch Humusbestandteile mit Rücksicht auf seine Ernährungsfähigkelt für die Vegetation angereichert. Es gibt einzelne zum Teil ziemlich ausgedehnte Flächen, auf denen die schwarzen humosen Bestandteile dermaßen überwiegen, daß vom Sande fast nichts mehr wahrzunehmen ist; ander- selts kommen auch Partien vor, in denen die Sand- decke so humusarm geblieben ist, daß sie fast als steril bezeichnet werden kann. Ebenso wechselnd wie der Humusreichtum ist die vertikale Mächtigkeit des Sand als Grundelement aufwelsenden, mit Pflanzen- wuchs bedeckten Bodens; sie schwankt zwischen wenigen Millimetern und unbekannter, jedenfalls mehrere Meter betragender Stärke. Nicht selten begegnen wir aber auch Strecken, auf denen über- haupt keine nennenswerte Verwitterungsschicht liegt, sondern wo der Kalk mit rauher, unregelmäßig gestalteter, aber im ganzen doch nur unbedeutend profilierter Oberfläche zutage tritt. Nach Osten zu geht das so geartete Land allmählich in die wasser- lose, vollkommen sandige Omaheke über, das spezifisch sogenannte .„Sandfeld“ oder die nordwestliche Kala- hari, in der vorläufig noch keine Besiedlung in Frage steht. Den großen Verschiedenheiten in der Tiefe und Qualität des über den Kalk hingelagerten Ver- witterungsbodens entspricht der wechselnde Charakter der darauf gedeihenden Vegetation. Allerdings sind selbst die nackten Kallflächen in der Regel nicht vegetationslos, sondern tragen sowohl Buschwerk als auch Gräser, aber namentlich von dem ersteren gilt, daß seine schlechtesten und nutzlosesten Arten überall dort vorherrschen, wo der Grundcharakter des Bodens felsig oder, wie man in Südwestafrika sagt, „Klippe“ ist. Als wertlos kann aber auch das „Klippengebiet" schon aus dem Grunde nicht be- zeichnet werden, weil auf solchem Terrain in Süd- afrika die Kleinviehzucht erfahrungsgemäß immer noch leidliche, ja öfters gute Chancen bietet. Schwerlich aber werden sich Farmplätze finden lassen, in denen eine einzige Bodenkategorie, sel es Klippe, sei es Sand, sei es sonst eine Qualltät, das flächen- mäßige Übergewicht für sich allein besitzt. Mit dem Humusreichtum und der Tiese des weichen Bodens pflegt sich das Bild der Vegetation regelmäßig in typischer Weise zu ändern. Günstigere Ernährungs-