— 336 — 1903 3053 mit 10914897 Reg.-Tons, was gegen das Vorjahr einen Rückgang um 10 Schiffe und 233 560 Reg.-Tons bedeutet. (The Cape of Good Hope Government Gazette). Anbau von Cangigre als Gerbstoffpfslanze in Mexiko. Der Anbau von Canaigre, einer in einigen Tellen der Verelnigten Staaten und Mexlkos heimischen Pflanze, ist die Grundlage für einen Erwerbszweig geworden. Die Tanninmenge, welche in der Welt gebraucht wird, nimmt beständig zu, und so ist es gelommen, daß man sich nach andern als den bereits bekannten, Gerbsäure enthaltenden Pflanzen umsieht. Die Hauptstoffe, welche bisher zum Gerben ver- wendet werden, sind Eichenrinde, Hamlockrinde und umach. Im vergangenen Jahre sind in Groß- britannien allein 136 284 Tons Gerbstoffe verbraucht worden, und in den Vereinigten Staaten von Amerika hat sich der Konsum sogar auf 1 500 000 Tons belaufen. Die wachsende Nachfrage nach Leder hat auch einen gestelgerten Bedarf an Gerbrinde nach sich gezogen, deren sichtbarer Vorrat unzureichend sein soll. Eln neuer Gerbstoff ist nun in der Wurzel der Canaigre (rumer hymenosepalus) entdeckt worden. Dlese neue Gerbstoffpflanze hat einen buschigen Wuchs, wird 15 Zoll bis 3 Fuß hoch und hat große knollige Wurzeln von dem Aussehen und der Farbe der süßen Kartoffeln. Sie wächst wild in den trockenen Gegenden Neu-Mexlkos, Arizonas, Kaliforniens und Mexikos; aber nirgends erreicht sie eine solche Größe wie in der etwa 100 englische Meilen südlich von El Paso liegenden Gegend, wo sie in großen Mengen wächst. Die Pflanze hat einen langsamen Wuchs und braucht etwa 5 Jahre bis zur Reife; es ist deshalb bisher als störend empfunden worden, daß nach Aberntung der wild wachsenden Pflanze kein Vorrat verblieb, auf den man sofort zurückgreifen konnte. In kurzem wird diesem Ubelstande insofern abgeholfen werden, als die Farmer in der Umgebung von Deming vor Jahren schon viele Akres mit Canaigre bepflanzt haben. Nach der Analyse des Ackerbauministeriums vom Jahre 1898 wurden in den Wurzeln dieser Pflanze 35 Prozent Gerbsäure gefunden. Der erste Versuch, den man mit der Verwertung dieser Pflanze machte, schlug fehl; die nach Deutschland verschiffte Wurzel kam in schlechter Beschaffenheit an, da sie unterwegs in Gärung geriet. Nach vielen Versuchen sollen indessen die Pflanzer Mexlkos gelernt haben, die Wurzeln besser zu behandeln und völlig vor der Verschiffung zu trocknen. , (Journal of the Society of Arts, mitgeteilt durch den kolonialen Beirat in London.) Titeratur. „L'’Etat Indépendant du Congo.“ Docu- ments sur le pays et ses habitants. Annexe auxr Annales du Musée du Congo. Brüssel, Aoril 1904. Druck und Verlag von Mme. Vve. Monnom, Rue de IIndustrie 32. In diesem reich ausgestatteten Werk wird eine große Anzahl Photographien mit kurzen erläuternden Nolizen veröffentlicht, welche den Werdegang des Kongostaats von seinen ersten Anfängen bis zur Jeßztzeit illustrieren. Die ausgezeichneten Bilder führen alles, was das Leben der Weißen und Ein- geborenen am Kongo anbetrifft, besser und deutlicher vor Augen, als es lange Beschreibungen tun würden; sie umfassen alle Zweige der Landwirtschaft, Industrie und des Handels, serner die öffentlichen Arbeiten, Jagd, Krieg, Wohnung, Nahrung, Bekleidung sowie Verwaltung, Krankenwesen und Mission. Wirtschaftliche, naturgeschichtliche und klima- tologische Abhandlungen aus Paraguay von Heinrich Mangels, Kaiserlich deutscher Konsul in Paraguay. Verlag von Dr. F. P. Datterer & Cie., G. m. b. H., München-Freising. Unter vorstehendem Titel ist eine Sammlung von Abhandlungen, die zum Teil für die in Asuncion erscheinende deutsche Zeitschrift Paraguay-Rundschau" geschrieben war, nunmehr in Buchform erschlenen, da es auch bei uns eine große Anzahl Leute geben dürfte, die sich für Paraguay, „eines der heitersten und schönsten Länder auf dem Erdenrund“, wie es der Verfasser nennt, und dessen Verhältnisse inter- essieren. Der Verfasser ist deutscher, kaufmännischer Konsul in Asuncion, lebt schon seit 38 Jahren in jenem fernen, bei der Allgemeinheit noch ziemlich unbekannten Lande und ist als feinsinniger Beobachter und hochgebildeter Deutscher, der noch mit ganzem Herzen seinem Vaterlande zugetan ist, in hervor- ragender Weise berufen, uns wahrheitsgetreu und anschaulich die Ergebnisse seiner langjährigen Natur- beobachtungen und Studien sowie seiner wirtschaft- lichen Erfahrungen — er ist selbst Kolonist und Großgrundbesitzer — vor Augen zu führen. In schlichter, aber frischer Sprache geschrieben, lassen diese Abhandlungen erkennen, wie das noch spärlich bevölkerte, ein gesegnetes, auch für den Europber ge- sundes Klima besitzende, landschaftlich schöne und an Naturschägen reiche und äußerst fruchtbare Land, in dem nahezu alle Gewächse der Erde in üppigster Weise gedeihen, berufen wäre, unsere Uberproduktion an Menschen, also zunächst unsere Auswanderer, in sich aufzunehmen, insofern dieselben gewissen Bedin- gungen entsprechen; sie weisen aber auch nach, wie deutsches Kapital, deutsche Energie und deutsche Reg- samkeit hier noch günstigste Verwertung und Betäti- gung finden würden. Bei dem noch bestehenden Mangel deutscher Werke über dieses interessante Land dürfte dasselbe in erster Linie Auswanderungs= und