militärisch aber richtig empfindenden Stammes wie für die fortgesetzte Bewegung, in welcher sich seine elnzelnen Teile befinden. Zahlreichen Spuren beider Erscheinungen begegnet man auch in dem bereisten Gebiet. et. Wle schon bei den Ngoe von Melanga ange- deutet, hat der Vorwärtsdrang der mittleren Bulu- stämme in den letzten Dezennien eine nordwestliche Richtung genommen; Lolodorf und Agulemakong waren hier unverkennbare Anziehungspunkte. An belden Wegen sind die Ngumbas bezw. Banes bis dicht an die genannten Plätze zurückgedrängt, während im Zentrum letzterer Stamm mit Hilfe der kräftigen Pfongs sich den Zwischenhandel von Ngulemakong nach Lolodorf zu sichern vermochte. Dle Tatsache, daß noch vor 10 Jahren Ngonabok und Mebominga (am Jevo= bezw. Bijangweg) von Agumbas bewohnt, die Höhen von Bisok nach dem Kol Bembe hin von Jaundes und Banes besetzt waren, die Essaman von Agu aber und die Je- mbong von Etaoweng erst in neuerer Zeit den Kol Shumayong bezw. Kol Eminemwom wieder ge- räumt haben, weisen sowohl auf den ursächlichen Zusammenhang dieser allgemeinen Bewegung mit dem Erscheinen des Weißen auf der Strecke Lolo- dorf— Jaunde als auch auf die wechselvollen Kämpfe hin, welche um den Besitz der Handelswege im Mittelgebiet geführt worden sind. Dasselbe, in seinem nördlichen Teil zur Zeit nur mäßig be- siedelt, muß früher zu den ertragfähigsten und be- völkertesten des Landes gehört haben. Stundenlang führt streckenweise der buschfreie Weg über ver- lassene Dorfplätze, so daß man sich in das Gras- land versetzt glauben könnte, verrieten nicht einzelne lpalmen und Plantenrückstände die frühere Nieder- lassung. Mit Ankunft der Mission und später der Station in Ebolowa scheint die allgemeine Nordwest- bewegung vorläufig zum Stehen gekommen zu sein. Die Masse des Raumes südlich der Bone-Pfong- grenze zwischen dem Bijangweg und der Straße Nyenge —Ngulemakong füllt der große Jembong= stamm nebst seinen Stammesbrüdern, den Jemavong; er hat nicht allein auf letzteren Weg fast ausschließ- lich Hand gelegt, sondern reicht noch mit starken Gruppen längs der Pfonggrenze ostwärts bis nach Kolejup hin, hier mit den kräftigen Essaman und Isses in die Grenzwache sich teilend. Von dem großen Issestamm im Osten haben sich nur zwel schwache Gruppen hierher, und zwar nach der Gegend von Nemayong und an die Grenze bei Adjap vorgedrängt, während die von Kol Skbu- mayong zurückgewichene Essamangruppe nördlich der Jevo-Mwoesango ein Unterkunftsplätzchen gefunden hat. Diese beiden Stammesbrüder haben die West- hälfte der Nyengerstraße im Besitz; nördlich der Osthälfte schieben sich die Esamelungos zwischen den Jecombe und Jembong, welch letzteren im Westen endlich noch der verschlagene Ndong von der Bi- jangstraße trennt. 444 Die Bevölkerungsdichtigkeit dieses Gebietes bleibt im ganzen hinter derjenigen des Nordwestbezirkes zurück; bel einem Hüttenbestand von rund 1900 entfallen durchschnittlich je 8 Köpfe auf die rund 600 Quadratkilometer. Es ist unverkennbar, wie im Gegensatz zum Nordwestgebiet hier durch die größere Geschlossenheit der Geländeform auch die geschlossenere Gruppierung seiner Bewohner beeinflußt worden ist. Die Ein- heitlichkett der Gruppierung aber, im Verein mit den Kämpfen an und innerhalb der Grenze, lenkte und nötigte zu einer gewissen Einheitlichkeit der Führung, welche das Hervortreten befähigterer Persönlichkeiten und ihre Stellung als Oberhäupt- linge begünstigte und befestigte. Laddendamba von Nyenge (Jecombe), Obama Njanne von Keeke (Mwoesango), Apfume = Somewelle von Memele (Ndong), Laddencamba von Ondundo (Essamelungo) sind, auch außerhalb ihrer Gebietsgrenzen, ange- sehene Häuptlinge. Ebenso und in noch höherem Maße waren es Ebongetniman von Ebönge; nach seinem Tode aber haben sich die drei großen Familien der Jembongs auf ein gemeinsames Ober- haupt noch nicht einigen können; wie bet den Jevos, Jemissems, Jengaps und anderwärts scheint auch hier der Einzug beschaulicher Ruhe und gesicherten Besitzes zur Nichtwertung der Persönlichkeit und zu Stammeszersplitterungen führen zu sollen. Die Einstellung des früher in den Waffen- gängen aufgebrauchten Kraftüberflusses in den Dienst der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes wird um so nötiger, als der ehemalige Landesreichtum an Gummi und Elfenbein schon seit langem in modernen Kulturplunder umgesetzt und mit diesem verschwunden, eine exportfähige Landeskultur aber hier ebensowenig vorhanden ist wie im Nordwestbezirk. Teilt er mit diesem dieselben Lebens= und Wirtschafts- verhältnisse, so steht er infolge der früheren Be- völkerungsdichtigkeit erheblich zurück an jungfräullchem Boden. Ich habe deshalb angeordnet, daß zunächst jede Ortschaft an Olpalmen das Fünfundzwanzigfache ihres Hüttenbestandes binnen eines Jahres in Farmen nachzuweisen und für jede neue Hütte weitere 50 Olpalmen hinzuzufügen hat. Die Durch- führung dieser Anordnung ist leicht zu überwachen; sie schafft einen für Käufer und Verkäufer einträg- lichen Exportartikel für dle Zeit, wo moderne Ver- kehrsmittel auch nach dem Ebolowabezirk den Weg finden werden. Als wirksame Hüttensteuer paßt sie sich dem Empfinden der Eingeborenen an und fesselt sie an die Scholle, zu Nutz und Frommen einer weiteren rationellen Bodenbestellung.