Togvr. Rüstenbabn in Togo. Seit Anfang März d. Is. ist die Küstenbahn Lome— Kleinpopo im Bau. Sie soll bekanntlich alle Küstenplätze Togos an die Landungsbrücke in Lome anschließen. « Aus einem Berichte über den Stand der Bau- arbeiten Ende Mai entnehmen wir: Bis Kilometer 14,5 sind die Rodungsarbeiten vorgeschritten. Die Erdarbeiten sind bis Kilometer 9,5 so weit fertig- gestellt, daß das Gleis verlegt werden kann. In den (überdies nur sehr flachen) Einschnitten wurden Gräben bisher nicht angelegt. Ein Nachteil hat sich aus diesem Mangel an Seitengräben bisher nicht herausgestellt. Von Wasserlachen war nichts zu bemerken. Der Sandboden hatte alles Wasser sofort ausgenommen. Bevor darüber eine Entschei- dung getrossen wird, ob die Gräben dauernd ent- behrlich find, soll jedoch noch das Ende der Regenzeit abgewartet werden. Die Dämme, die ebenfalls nur sehr niedrig sind (bis zu 50 cm), haben sehr flache Böschungen er- halten, was nur als günstig bezeichnet werden kann. An der Bahnstrecke arbeiten zwei Hauptkolonnen, die Rodungskolonne mit rund 60 Mann und die Erdarbeiterkolonne mit rund 200 Mann. An weißem Personal sind dauernd auf der Strecke beschäftigt: je ein Landmesser, Schachtmeister, Meßgehilfe und Zimmermann. Deuksch-Südwestafrika. Der DPerero-Aufstand. 98. Vom 3. Juli. Generalleutnant v. Trotha meldet aus Okahandia: Händler Wallace vernommen, behauptet, von Hereros Mitte Januar nach Beraubung seiner Habe gewalt- sam als Gefangener mitgeschleppt zu sein, verließ Hereros 8. Juni. Diese sitzen nach seiner durch alle Meldungen bestätigten Angabe mil allen Werften und allem Vieh an Groß-Bleys (5) südlich des Waterbergs zwischen Waterberg und Omurambafluß um Ombujo-Wimboro herum, halten Omurambafstuß besetzt. Michael hält mit seinen Leuten Paß bei Omuveroumue. Arbeiten zur Verlängerung der Mole von Swakopmund werden ausgenommen werden. 99. Vom 7. Juli. General v. Trotha meldet aus Okahandja: Beim Feinde südlich Waterberg anscheinend Be- wegungen. Samuel Maharero soll nach Meldung Estorffs mit Großleuten bei Otjahewita eingetroffen sein. Abzug vom Omurambafluß, insbesondere aus Gegend Okosongoho—Okahitua, scheint mit Viehmassen 445 5. Juli begonnen zu haben. Feindliche Patrouillen noch dauernd am Omurambafluß. Patrouille von Oberleutnant v. Lekow überraschte bei Orutjiwa zurückgegangene Werft, nahm 30 Stück Großvieh. Beim Feinde zahlreiche Tote und Verwundete, dies- seits kelne Verluste. Estorff marschierte in der Nacht zum 7. von Karupuka in Richtung Otjahewita ab, um sich feindlichem Abzug nach Nordosten vorzulegen. Heyde auf Okaundia am Omurambafluß, Glasenapp über Otjtre— Orutjiwa auf Okosongoho im Vormorsch. Ich begebe mich morgen, 9., zur Abteilung Glasenapp. — Reiter Jakob Frey, 2. Feldkompagnie Regiments 1, geboren Weinsheim bei Worms, 5. Juli im Pa- trouillengefecht gegen Otjahewita verwundet, beim Rückmarsch verstorben. Rus dem Bereiche der Wilsionen und der Ankisklaverei-Bewegung. Aus dem „Steyler Missions-Boten“ entnehmen wir über eine Missionskarte von Afrika: Die Bearbeitung einer neuen Missionskarte von Afrika durch P. Hubert Hansen S. V. D. war sehr zeitgemäß und hat allerorts die verdiente Anerkennung gefunden. Wenn man bedenkt, wie wenig bisher das missionsgeographische Interesse selbst bei eifrigeren Missionsfreunden geweckt wurde, darf man es gewiß als einen Erfolg bezeichnen, daß gleich bei diesem ersten kartographischen Versuch bisher 1100 Exem- plare abgesetzt wurden. Auch Holland und Frank- reich haben eine ziemliche Anzahl von Abnehmern gestellt. Durch Anwendung verschiedener Farben, durch leichtverständliche Abkürzungen und drei belgedruckte erklärende Legenden sind die vielen Missionsgebiete und Missionsgenossenschaften mit einer solchen Deut- lichkeit und Ubersichtlichkeit zur Anschauung gebracht, daß auch der Ungeübte sich schnell zurechtfindet und dem mit der Mission weniger Vertrauten bald eine Ahnung aufgeht, sowohl über die gewaltige Aus- dehnung des afrikanischen Missionswerkes, als auch über die noch gewaltigeren Aufgaben, welche der Afrikamission noch bevorstehen. Daß neben den katholischen Missionen auch die protestantischen berücksichtigt wurden, liegt im In- teresse der Missionswissenschaft und hat auch mehr- fachen praktischen Nutzen, ist daher besonders dankenswert. Es hätte gar nicht geschadet, wenn das Übergewicht des Protestantismus im englischen West-, Süd= und Zentralafrika noch klarer zur Dar- stellung gekommen wäre. Nebenbet bemerkt, hat die Karte von den besten Kennern des protestantischen Missionswesens, wie von Professor Warneck in der allgemeinen Missionszeitschrift und von Dr. Grunde- mann in den Petermannschen Mittellungen, sehr an- erkennende Beurteilung erfahren.