dünnungen vollkommen klar sein mufs. Sollte die Viruslösung irgendwelche Trübung oder Flockenbildung zeigen, dann ist sie nicht ge- eignet zum Gebrauch. Nach dem Filtrieren füllt man die Flüssig- keit in Gläser von 50 bis 100 cem Inbalt so weit, dals ein möglichet geringer Luftraum bleibt, schlielst sie mit Glasstöpsel und bewahrt sie wieder im Eisschrank auf. Zur Bereitung der Verdünnungen, welche jedesmal frisch hergestellt werden, dient physio- logische NaCl- Lösung (0,85 %), welche sterili- siert ist. Es ist zweckmäfsig, die Injektions- flüssigkeit so zu verdünnen, dals die Virusdosis stets in derselben Menge Flüssigkeit, z. B. in 5 cem, enthbalten ist. Man milst also, um eine Dosis von 0,01 cem zu präparieren, 0,02 cem mit einer in Hundertstel Kubikcentimeter geteilten Pipette ab und setzt 10 cem NaCl.-Lösung binzu, dann enthalten 5 ccm dieser Mischung die ver langte Dosis von 0,01. Vor der Injektion überzeugt man sich noch- male davon, dals die in der Spritze befindliche Flüssigkeit absolut klar ist. Die Injektion selbst geschicht in der üblichen Weise unter die Haut am Halse, und zwar hoch genug, so dals die etwa nachfolgende Injektion von Serum etwa eine Handbreit tiefer gegeben werden kann. Herstellung des Serums. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dals man gesalzenen Pferden 20 und selbst 200 ccm von frischem virulenten Blut injizieren kann, chne dals sie im geringsten dadurch be- einträchtigt werden, wurden solche gesalzenen Tiere, welche zur Gewinnung von Serum prä- Pariert werden sollten, von vornherein mit den grölsten Dosen behandelt. Anfangs wurde das virulente Blut, welches einem kranken Tiere möglichst kurze Zeit vor dem Tode entnommen ist, subkutan injiziert, später sind wir aber zur intravenösen Injektion übergegangen, weil dieselbe sich leichter ausführen lälst und weit bessere Resultate in bezug auf die Wirksamkeit des Serums gibt. Wir geben in der Regel 2 Liter intravenös. Das dem kranken Tier entzogene Blut wird deflbriniert, durch Gaze flitriert und sofort in- Jiziert. Ist das Blut zu stark abgekühlt, dann muls es vorsichtig auf etwa 35% C. im Wasser- bade erwärmt werden. Wenn während der Injektion die Respiration des Tieres unruhig zu werden beginnt, dann wird pausiert, bis die Störung vorübergegangen ist. Unter Umständen mulfs die Injektion ab- gebrochen werden, bevor 2 Liter vollständig injiziert sind. So haben wir einige Male auf- gehört, als 1700cem eingeflossen waren, in einem 462 Falle sind wir aber auch auf 2500 ccm gestiegen, ohne das Tier dadurch zu schädigen. Die einzelnen Injektionen sind nicht vor 14 Tagen zu wiederholen. Als wir bei einem Tiere schon nach sieben Tagen wieder injizierten, wurde eine mälsige Hämoglobinurie beobachtet. Das iet aber auch das einzige Mal gewesen, dals dieses Symptom bei unseren fortiflzierten Tieren vorgekommen ist. Nach vier Injektionen kann man von den injizierten Tieren Blut zur Gewinnung von Serum entnehmen. Es geschieht dies 12 bis 14 Tage nach der letzten Injektion. Man kann dann Tieren 4 bis 5 Liter entziehen und dies drei- bis viermal in Zwischenräumen von einer Woche wiederholen. Dann gibt man dem Tiere einige Monate Ruhe bei gater Pflege, injiziert wieder und gewinnt von neuem Blut. Auf einen Punkt, welcher mir eine gewisse Bedeutung zu haben scheint, möchte ich be- sonders aufmerksam machen. Wir haben zum Fortiflzzieren nur alte Pferde, welche sich in gutem Ernährungszustand befinden, benutzt, und ich halte es für wahrscheinlich, dals dies der Grund dafür ist, dals das von uns präparierte Serum keine hämolytischen Eigenschaften be- sitzt. Bei Verwendung von jungen Tieren würde ich es für notwendig halten, das Serum, bevor es in grölserer Menge verwendet wird, genau daraufhin zu prüfen, ob es nicht hämolytisch wirkt. Wenn alte Tiere benutzt werden, hat man überdies den Vorteil, dals dieselben höchst wahrscheinlich immun sind gegen die Piro- plasmosis der Pferde (Biliary fever), welche im Südafrika sehr verbeitet ist. Wir haben ab- sichtlich mehrmals Blut, welches Piroplasmen in sehr geringer Zahl enthielt, injiziert und bei unseren alten Tieren niemals einen Ausbruch der Krankheit beobachtet. Ein junges Pferd dagegen, welches nur 20 cem Blut von einem alten gesalzenen Pferde subkutan erhalten hatte, erkrankte nach einer Inkubationsfrist von neun Tagen an Piroplasmosis und starb daran. Da diese Krankheit leicht mit Horse-sickness ver- wechselt werden kann und tatsächlich, wie die Literatur über Horse-sickness lehrt, schon mehr- fach damit verwechselt ist, so sollte jeder, der über Horse-sicknees arbeitet, sich genau vertraut machen mit den Symptomen derselben und mit dem mikroskopischen Blutbefund, welcher allein eine sichere Unterscheidung ermöglicht. In jedem zweifelhaften Falle muls eine mikrosko- Pische Untersuchung des Blutes vorgenommen werden. Allerdings muls dieselbe sehr gründlich gemacht werden, auch erfordert sie viel Ubung und Erfahrung, da die Parasiten meistens in sehr geringer Anzahl vorhanden sind und nicht