der Weißen, der Bamum-Gesandtschaft und einigen Soldatenjungen nebst den Weibern der zur Ent- lassung in Duala bestimmten Soldaten, alles in allem gegen 150 Köpfe. Flußpferde wurden 2 bis 3 km stromaufwärts am Nachmittag des 11. schon festgestellt, von welchen am folgenden Tage eines geschossen wurde. Mit Bangato frühzeitig in Ver- bindung zu treten, hielt ich im Interesse der fried- lichen Durchführung meines Auftrags für geboten, da anzunehmen war, daß eine von Bamum aus- gehende Expedition mit mißtraulschen Augen betrachtet werden würde und ein unerwarteter Einmarsch da- her leicht zu Feindseligkeiten führen konnte. Im Dezember 1902 hatte ich auf Welsung des Gouver- nements den Ausbruch elnes Krieges von Bamum gegen Bangato verhindert, kannte daher die bestehende Feindschaft seit langem. Eine Gesandtschaft ging mit dem Auftrage, über den friedlichen Charakter der Expedition aufzuklären und etwas Verpflegung mitzubringen, nach Bangato. Bedauerlicherweise blieb das Jagdergebnis ein negatives, da die Ber- gung der geschossenen Flußpferde nicht gelang. Da keine Kanus aufzutrelben waren, das hohe spezifische Gewicht der vorhandenen Baumarten einen Floßbau nicht zuließ, so wurde das Fehlen eines Faltbootes schwer empfunden. Bei den Versuchen, ein nahe am User angetriebenes, erlegtes Flußpferd zu bergen, ertrank am 14. Soldat Manna. Da es zunächst möglich erschien, daß der als vorzüglicher Schwimmer bekannte Mann sich auf eine der kleinen Inseln im Flusse gerettet haben könnte, wurden diesen und den folgenden Tag Nachforschungen angestellt, die leider ergebnislos blieben. Am 13. war mit geringer Verpflegung die Gesandtschaft von Bangato zurück- gekehrt, welches demnach nur einen Tagemarsch ent- fernt sein konnte. Wie erwartet, berichtete dieselbe, daß die Expedition ungern gesehen würde, daß aber trotzdem der Häuptling reichlich Nahrungsmittel senden wolle. Das Mitgebrachte in Verbindung mit dem, was aus meinen Vorräten entnommen wurde, genügte zur Unterhaltung der Expeditton, bis die Vorbereitungen zum Flußübergang beendigt waren. Ein am 11. angebrachter Pegel zeigte er- hebliche Schwankungen im Wasserstand, bei welchem Unterschiede bis 20 cm von einem Tage zum andern wahrgenommen wurden. Bei einer Tiese von mehreren Metern und einer Stromgeschwindigkeit von etwa 5 m in der Sekunde ist der Nun an der Übergangsstelle 50 m breit, erreicht aber 2 bis 3 km aufwärts und hauptsächlich an der Eimmün- dung des Rkun ein stattlicheres Aussehen und ver- breitert sich bis zu etwa 500 m. Der UÜbergang über die Hängebrücke ging ohne Unfall am 16. von statten und dauerte 4½ Stunden. Die Pferde wurden wieder am Seile durchgezogen, doch sandte ich nach Bamum bezw. Banjo die Aufforderung, das zur Expedition befohlene Statlonspferd mir nicht nachzusenden, da ein einzelner Mann es nicht über den Strom bringen könnte. Den Rest des Tages 589 verbrachte ich mit Peilungsarbeiten, bei welchen zum ersten Male der späterhin so störende Dunst stunden- lang jeden Fernblick verhinderte. « MitÜberichreitendesNunhörtedieHaltuag der Eingeborenen auf, eine zuverlässige zu seln, wie sie es bisher gewesen war. Am Abend des 16. kam Verpflegung aus Bangato, aber gleichzeitig auch die Meldung, die waffenfähigen Leute würden zu- sammengezogen und mehrere hundert mit Gewehren bewaffnete Leute hielten sich in der Nähe des Lagers verborgen. Am Nachmittag waren in der Tat Unteroffizier Siebrandt Bewaffnete aufgefallen, welche bei seinem Näherkommen ihre Gewehre versteckten und scheinbar beschäftigungslos umhergingen. Die Nachrichten sorderten immerhin zur Wachsamkeit auf. Als unliebsame Folge der beunruhigenden Gerüchte stellte am Morgen des 17. sich heraus, daß 12 Träger in der Nacht entlaufen waren, die indessen den Fluß nicht überschritten haben konnten, da die Hängebrücke bewacht war. Die Erbitterung der Großen, der Gesandtschaft, welche von dem Sultan für die Träger verantwortlich gemacht worden waren, veranlaßte sie, mir zur Vernichtung der Hängebrücken zu raten, damit die Ausreißer den Bangatos als Sklaven in die Hände fielen; daß damit die Verbindung mit Bamum gefährdet würde, hatten sie völlig übersehen. Der Marsch am 17. führte zunächst dem Flusse entlang über mehrere Hügel durch ein Gelände, in dem Ansiedlungen nicht vorhanden sind, vielleicht aus demselben Grunde nicht wie auf der Bamum- seite. Elephanten sind dort häufig und wurden wiederholt angetroffen, während ich keinen einzigen bis zum Nun gesehen hatte. Die großen Farm- anlagen Bangatos beginnen jenseits des N'Duk, und ebenda fängt der beträchtliche Aufstieg an, welcher in Absätzen zu dem Dorfe emporführt. Bangato ist räumlich um ¼ bis ½ weniger ausgedehnt wie Bamum, macht aber mit seinen teilweise halb zer- fallenen Häusern entfernt nicht einen gleich günstigen Eindruck. Eine vorgeschobene Pallisadierung und Graben mit Wall schützen das Dorf, in welchem selbst wieder eine zweite Pallisadenwand den am Häuptlingsplatz gelegenen Teil umgibt. Bein Heran- kommen der Expedition standen Hunderte von Ein- geborenen auf dem Wall, von denen nur wenige mit Gewehren, die meisten mit Speeren und keiner mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren. Der Häupt- ling erschien nicht zur Begrüßung, obwohl mehrere Boten versicherten, er sei auf dem Wege zu mir. Das Hinüberschaffen der Pferde machte bei dem Fehlen einer Grabenbrücke einige Schwierigkeiten, so daß erst mit Einbruch der Dunkelheit die Ex- pedition den Häuptlingsplatz erreichte. Dort empfing das Oberhaupt Bangatos, Nana, dieselbe und be- richtete, er habe schon alles zur Unterbringung vor- bereitet. Trotzdem machte dieselbe einige Schwierig- keiten und war keine hervorragende. Der Häuptling blieb bis zur völligen Dunkelheit im Lager und