— 613 — bewirkt. Das Durchbringen der Pferde durch den felsreichen Fluß war nicht leicht, da das nackte Ufergestein fast senkrecht abfällt und der Nkam schon 20 cm vom Lande entfernt mehrere Meter tief ist. Die Breite betrug an der Stelle nur 15 m, die Wassertemperatur zeigte zu meiner Überraschung 22,75°% C. Nach Uberwindung des Aufstleges am Südufer marschierte die Expedition auf absteigendem Gelände nach dem Dorfe N'Kam, das nur wenige Meter höher als der gleichnamige Fluß liegt. In schmalem, teilweise felsigen Tale über und in Wasseradern führte in südwestlicher Richtung der Weg am 12. De- zember nach N'Kebbe, den wiederholt der klare 6 bis 10 m breite N'Gue gekreuzt hatte, welcher in den nördlichen Arm des Ndoß mündet. Kein bedeutender Geländeeinschnitt bereitet auf einen Fluß von der Breite des Ndos vor, der durch eine kleine Insel in zwei Arme getrennt wird, welche bet 25 m bezw. 30 bis 35 m Breite 0,8 m Tiefe zeigten. Um 12½⅛ Uhr wurde der 1 m tiese und 40 m breite N'Kebbe überschritten und nach einem Marsch von 25 Minuten, der einem Flußarme entlang führte, das Dorf N'Kebbe erreicht. Mit großer Gewalt strömt der erwähnte Flußarm an demselben vorbei in nordöstlicher Richtung, während er nahe bel seiner Mündung den Eindruck stehenden Wassers gemacht Ein kurzer Marsch brachte am folgenden Tage die Expedition zu dem prächtig gelegenen Blbab. Am 14. Dezember führte der Weg, der gut gehalten war, durch seine immerwährenden Krümmungen aber ermüdete, durch ein Gelände, welches zunehmend flachere Formen zeigte. Auf der halben Entfernung bis Konenso traf ich auf Boten der Station Jabassi, welche als Wegeführer entgegengesandt worden waren. Konenso wurde erst nach 7 stündigem Marsche erreicht, obwohl die Entfernung in der Luftlinie bis Bibab nur 16 km beträgt. Kurz vor dem Dorfe mußte der Mahé, ein kleiner Fluß von 20 m Breite, überschritten werden. Ein starker Tagemarsch brachte die Expedition, welche in Pem die alte Zintgraffsche Route aufnahm, am 16. Dezember nach Jabassi. Zusammenfassend berichte ich über Land und Leute noch folgendes: Das durchzogene Geblet ist in allen seinen Teilen bewohnt. Abgesehen von den Grenzstrichen am Nun ist die Bevölkerungsdichtigkeit überall elne beträcht- liche, zwischen Bangato und dem Ende des Gras- lands sogar eine sehr gute. Auf den verschleden- artigen Eindruck, welchen die Eingeborenen des Urwalds und die Stämme des Graslonds beil einem Vergleich beider machen, habe ich schon hingewiesen. Die klimatischen Verhältnisse des Hochlands ent- sprechen den im Bezirk Bamenda beobachteten, über welche schon früher durch die Station berichtet worden ist, diejenigen in der Urwaldzone sind bekannt. Die beobachteten Tagestemperaturen lassen einen fühlbaren Unterschied zwischen Hoch= und Tiefland - hauptsächlich dadurch erkennen, daß in letzterem die erfrischende Abkühlung der Abend= und Nachtstunden sehlt, die auf dem Hochplateau vorhanden ist und bis in die Morgenstunden anhält. In Bamum traf ich auf einige Pockenkranke, welche während der Krankhelt vom Verkehr mit Dörfern ausgeschlossen sind, nahe der Grenze bleiben müssen und so isoliert werden. Ein ungewöhnlich hoher Prozentsatz von Hauterkrankungen fiel in Fonjateba auf, über deren Ursache ich erfolglos Er- kundigungen einzuziehen versuchte. Der Bevölkerungsdichtigkeit entspricht der Anbau des Landes, für dessen Wohlstand die bewiesene Möglichkeit, eine Expedition von rund 150 Köpfen regelmäßig verpflegen zu können, an manchen Orten sogar tagelang, ein erfreuliches Zeugnis ablegt. Neben den zum Lebensunterhalt bestimmten Kulturen erstreckt sich die Urproduktion auf Kola (hauptsächlich in Bamum), Gummi, Elfenbeln, Kokos= und Ol- palmen, wobel ich besonders auf den Reichtum an den letztgenannten nochmals hinweise, der im Reise- bericht an den einzelnen Stellen schon hervorgehoben worden ist. Neben Eisengewinnung wird, soweit ich fest- stellen konnte, kein anderer Gebrauch von etwa vor- handenen metallhaltigen Gesteinen gemacht. Zum Bergbau aufforderndes Mineral, außer etwa Glimmer, ist der Expedition nicht sichtbar gewesen und dessen Abbauwürdigkeit ließ aus den Proben in Form kleiner Stückchen sich nicht beurteilen. Der Handel der Eingeborenen untereinander ist ein lebhafter, der selbst durch poliltische Zwistigkelten nicht unterbunden wird, wie daraus hervorgeht, daß Bamum mit Bangato, Dibum mit Mbam in engem Tauschverkehr stehen. Die tellweise vortreff- liche Beschaffenheit der Wege ist dem Bedürfnis des Transithandels zuzuschreiben. Ein direkter Handels- verkehr mit europälschen Firmen besteht zwischen den Nun und Makombe nicht, da die am weitesten im Urwald vorgeschobene Faktorel, die von John Holt u. Co. in Rjamse, südlich des Makombe liegt, im Grasland aber außer in Bamum keine solche Unternehmung in dem durchzogenen Gebiet besteht. Der Zwischenhandel spielt daher eine große Rolle und wird im Waldgebiet durch Mbang, auf dem Plateau durch Fonkwe in der Hauptsache vermittelt, doch habe ich in Nkam auch Dualahändler getroffen. Die Expeditlon ist mit Ausnahme kleiner Strecken, die mit den Ramsayschen oder Zintgraffschen Routen zusammenfielen, durch bisher unerforschtes Land ge- führt worden. Bedingungen und Tarif für das Docken von Schiffen im Schwimmdock der Woermann-Cinie in Duala. 1. Das Schwimmdock ist Eigentum der Woermann- Linie, Hamburg, und ist bestimmt, Schiffe bis zu 1200 Tons Eigengewicht aufzunehmen.