— 643 iervon kommen jedoch noch Ausgaben für In- standhaltung der Gebäude und Boote, für die Be- sorgung des Fleischverkaufes u. a. m. in Abzug. Die dem Bezirksomt aus der Verwaltung erwachsene, nunmehr ersparte Arbeit war nicht unerheblich. Die Pächter werden zur intensiveren Nutzung, da die Bevölkerung von Saipan für eine vermehrte Fleischeinfuhr nicht mehr aufnahmefählg ist, gezwungen sein und beabsichtigen auch, Trockenfleisch nach Guam auszuführen. Es wird sich so in deutschen Händen eln neuer Erwerbszweig bilden, der zur wirtschaft- lichen Hebung der Kolonie beitragen wird und durch eine kleine Einbuße des Flskus an augenblicklichen Elnnahmen nicht zu teuer erkauft ist. Hamva. Samog-Rautschuk- Rompagnie. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Stammkapital 100,000 Mark. Gegenstand des Unternehmens ist die Einführung der Kautschukkultur auf Samoa, sowohl im Pflan- zungsbetriebe wie späterhin auch als Eingeborenen- kultur. Zur Erreichung des Zweckes wird die Gesell- schaft den Erwerb oder die Pachtung von Ländereien auf Samoa und deren Vermessung und Vorbereitung für den Pflanzungsbetrieb bewerkstelligen. Sie wird ferner einen oder mehrere Pflanzer nach fremden Gebieten, in denen Kautschulkultur bereits seit Jahren in größerem Umfange betrieben wird, zu Studien- zwecken entsenden. Zur Durchführung des Groß- betriebes wird sie das Inslebentreten einer Gesell- schaft mit entsprechendem Kapital, sei es in der Form einer Aktiengesellschaft, einer Kolonialgesellschaft oder in einer anderen Form, veranlassen. Den Eingeborenen wird sie späler auf den an- gelegten Pflanzungen durch Beispiel und Uberlassung von Samen und Pflänzlingen die Anleitung und Möglichkeit geben, Kautschukbäume im Kleinbetriebe als Eingeborenenkultur zu pflanzen. Geschäftsführer: Direktor W. Mertens, Berlin. Bureau: Berlin W. 9, Schellingstr. 9. Rus dem Bereiche der Wissivnen und der Ankisklaverei-Bewegung. Missionar Elger in Karibib (Deutsch-Südwest- afrika) teilt in den „Berichten der Rheinischen Missionsgesellschaft“ über seine Tätigkeit als Leiter des Eingeborenenlazaretts, die er im Auftrag der Regierung selt dem 20. Aprll ausübt, folgendes mit: Es galt zunächst, durch sorgfältige Beobachtungen und mikroskopische Untersuchungen von Blutproben die Krankheit festzustellen. Es stellte sich heraus, daß nur wenig Malaria vorhanden war, daß es sich vielmehr hauptsächlich um Typhus handelte. Es wurden Isolierbaracken gebaut, in denen er bald durchschnittlich 20 bis 30 Kranke hatte. Die elenden Wohnungen der Eingeborenen waren die Hauptbrut- stätten der Seuche; die Kranken setzten ihrer Uber- führung in die Baracken in der Regel kelnerlei Widerstand entgegen; manche kamen von selbst. Von den Gesundgewordenen zeigten sich manche recht dankbar, besonders die Christen. Von den Trappisten in Deutsch-Ostafrika (Neuköln) lesen wir im Oktoberheft von „Kreuz und Schwert“: Da heuer die kleine Regenzeit, von den Eingeborenen Mulwati genannt, ausgeblieben war, gingen die hiesigen Waschambaras mit Begeisterung auf meinen Vorschlag ein, eine in alter Zeit an- gelegte Wasserleitung, welche im Laufe der Jahre teilwelse überwachsen und verschüttet worden war, wiederherzustellen. Genannte Wasserleitung nimmt ungefähr zwel Stunden von hier entsernt am Ngusu- fluß ihren Anfang, wendet sich dann um einen großen Bergrücken herum und ergießt sich zuletzt in das unterhalb unserer Missionsstation liegende Kongwi-Tal. Da der Graben an manchen Stellen ziemlich breit, an anderen auffallend enge war, versuchte ich, mit dem Spaten den Wasserlauf etwas gleichmäßig zu machen. Ich arbeitete munter voran, und als ich mich nach einiger Zeit umblickte, sah ich eine große Zahl meiner Arbeiter in gemütlichster Unter- haltung am Feuer sitzen und rauchen. Ich brachte sie schnell wieder auf die Beine; um 12 Uhr jedoch erklärten sie, so viel hätten sie noch nie an einem Tage gearbeltet wie heute. Bald rissen einige helm- lich aus, die andern vermochte ich nur durch einige Prisen Tabak — eine Gabe, die bei den Schwarzen wahre Wunderdinge tut, — zu bewegen, daß sie bei mir bis 3 Uhr aushielten. Nach einigen Tagen war übrigens die Arbeit getan. Das klare Wässerchen fließt wieder wie in alter Zeit munter vom Berge herunter, und die Leute im Tal können nun trotz der sonstigen Trocken- heit mit dem Pflanzen beginnen. Aus fremden Rolonien und Produktionsgebieten. Anderungen im münzwesen von Britisch-Gstafrika. Die beabsichtigten Anderungen im Münzwesen von Brltisch-Ostafrika unterllegen noch der Erwägung. Als sicher ist anzunehmen, daß der Pesa durch Kupfermünzen zu ½100 und ½/00 Rupie ersetzt wird (Cents und halbe Cents). Von der Herstellung einer britisch-ostafrikanischen Rupie wird wahrscheinlich abgesehen, damit der Klein- handel und seine Barsendungen nach Indien nicht gestört werden. Da die Verwaltung auf diese Welse keinen Prägegewinn erzielen wird, so gedenkt sie auch