Togo. Der Statlonsassistent Schröder hat am 15. Ok- tober 1904 die Wiederausreise nach Togo angetreten. Der Monteur Graefe ist krankheitshalber aus Togo zurückgekehrt. « südmstcfpikm Nach telegraphischer Meldung des Gouverneurs Leutwein hat bei Ausbruch des Witbolausstandes der Kaiserliche Bezirksamtmann v. Burgsdorff den Tod gefunden. Nähere Nachrichten liegen noch nicht vor. Bezirksamtmann Henning v. Burgsdorff wurde geboren am 16. Februar 1867 in Demmin (Pommern) als Sohn des Obersten v. Burgsdorff. 1886 trat er als Sekondleutnant in das 3. GEarde-Regiment zu Fuß ein und wurde 1893 zum Premierleutnant befördert. Am 11. Juni 1894 wurde er der Südwestafrikanischen Schutztruppe überwiesen und nahm an den Kriegs- zügen gegen Hendrik Witboi teil. Für Tapferkeit vor dem Feinde wurde ihm am 28. Januar 1895 eine Allerhöchste Belobigung erteilt. Im Jahre 1896 schied v. Burgsdorff unter Wiederanstellung in der Armee als Premierleutnant der Reserve des 3. Garde- Regiments zu Fuß aus der Schutztruppe aus und übernahm als Bezirkshauptmann die Leitung des neu eingerichteten Bezirks Gibeon. Wegen seines tapferen Verhaltens in den Kriegszügen gegen die Khauas-Hottentotten wurde ihm der Königliche Kronen-Orden 4. Klasse mit Schwertern verliehen. Im Jahre 1898 erhielt er die Rettungsmedallle am Bande. 1899 wurde v. Burgsdorff zum etatmäßigen Bezirksamtmann des Bezirks Gibeon ernannt, dem er bis zu seinem Tode vorstand. In dem Dahingeschiedenen verliert die Kolonial- verwaltung einen ihrer verdientesten Beamten. Seine Leistungen als Leiter des Bezirks Gibeon verdienen nach jeder Richtung hin hohe Anerkennung. Ins- besondere ließ sich v. Burgsdorff die wirtschaftliche Förderung seines Bezirks in erfolgreichster Weise angelegen sein. Sein tragisches Ende wird allseitig aufs tiefste betrauert. Der Tod des hochverdienten Beamten, der sich sowohl dienstlich wie außerdienstlich der höchsten Wertschätzung erfreute, bedeutet einen schweren Verlust für die Kolonialverwaltung. Sein Andenken wird stets in Ehren bleiben. Als Opfer des Witboiaufstandes hat ferner laut telegraphischer Meldung des Gouverneurs Leutwein der Gouvernementstierarzt Dr. med. vet. Oskar Albrecht in Nomtsas den Tod gefunden. Dr. Albrecht war geboren in Nürnberg am 11. Februar 1875. Er hatte die Hochschulen in München, Berlin und Gießen besucht und war vor selner Einberufung für den Kolonialdienst zuletzt in Berlin tätig. Dr. Albrecht befand sich erst seit dem 1. März d. Is. im Schutzgebiet. Der Tod des 662 — wissenschaftlich besonders befähigten, wegen seiner dienstlichen Zuverlässigkeit wie seiner persönlichen Liebenswürdigkelt gleich geschätzten Beamten bedeutet einen schweren Verlust für das Gouvernement. Ein weiteres Opfer des Aufstandes ist nach amtlicher telegraphischer Meldung der Zidvilpolizist Heinrich Held geworden. Er war geboren in Kosel, Kreis Eckernförde, am 5. August 1877. Von 1899 bis 1902 gehörte er der Schutztruppe an und wurde dann vom Gouvernement als Ztilpolizist angestellt. Er war ein tüchtiger, pflichtgetreuer Beamter, der sich der Wertschätzung seiner Vor- gesetzten erfreute. Der Stabsveterinär Ebertz und der Lokomotiv- heizer Fröhlich haben am 13. bezw. 17. Oktober die Ausreise nach Swakopmund angetreten. Die Wiederausreise nach Südwestafrika haben mit dem Ende Oktober von Hamburg abgegangenen Dampfer angetreten der Topograph Karsunke und der Zeichner Offschanny. Nach telegraphischer Mitteilung aus Deutsch- Südwestafrika ist der Zivilpollzist Franz Fieke aus Wilsdruff am 7. Oktober d. Is. in der Station Kuis mit Schuß durch die Brust tot aufgefunden worden. Nachbenannte, in den Kämpfen gegen die Aufständischen verwundete bezw. erkrankte Schutz- truppenangehörige sind am 17. Oktober d. Is. in Hamburg eingetroffen: Oberleutnant v. Winkler, Leutnant Schwengberg, Leutnant der Reserve Bieber, Feldwebel Obst, Unteroffizier Gehlen, die Reiter Mroß, Kaiser und Liebe und Feld- bäcker Eckert. Die Ausreise in das Schutzgebiet haben von Hamburg aus angetreten: Am 17. Oktober d. Is.: Die 2. Gebirgsbatterie (reitende) in der Stärke von 5 Offizieren, 1 Sani- tätsoffizier, 1 Oberveterinär und 180 Unteroffizieren und Maonnschaften. Am 26. Oktober d. Is.: Der Feldvermessungs- trupp in der Stärke von 9 Osfizieren, 74 Unter- offizieren und Mannschaften; die 4. Ersatzkompagnie in der Stärke von 6 Offizleren, 1 Sanitätsoffizier, 1 Oberveterinär und 179 Unteroffizieren und Mann- schaften und die 2. Ersatzbatterte in der Stärke von 5 Offizleren, 1 Sanitätsoffizier, 1 Oberveterinär und 135 Unteroffizieren und Mannschaften. Deutsch-Ueu-Gninea. Der mit der Führung der Geschäfte des Vize- gouverneurs beauftragte Kaiserliche Bezirksamt- mann z. D. Berg ist in Ponape eingetroffen und hat die Amtsgeschäfte wieder übernommen.