Witbois, darunter Samuel Isaak und Petrus Tods, von Stammesgenossen ermordet seien. 141. Den 28. Oktober. General v. Trotha meldet aus Windhuk unterm 28. Oktober: „Oberst Leutwein hat mit 60 Gewehren Nomtsos und Maltahöhe besetzt. Für Gibeon, wo 90 Gewehre versammelt, keine Gefahr.“ 142. Den 31. Oktober. General v. Trotha meldet unter dem 29. d. Mts. aus Windhuk: „Am 20. Oktober vertrieb Patrouille von Krüger eine Abteilung Witbois von Narib, Feind verlor zwei Tote, Pferde und Vieh. Der Station Gibeon wurden 100 Pferde geraubt. Pa- trouille Steffen trieb in Gegend Nomtsas 1000 Stück Kleindieh zusammen, 1 Witboi erschossen. Station Kleinpenz unbeschädigt von 10 Ansiedlern und Sol- daten besetzt. Am 23. Oktober Wagen der Patrouille Steffen vier Stunden von Nomtsas Übersallen, ein Reiter, zwel Eingeborene diesseits gefallen. Am 26. Oktober stieß eine Patrouille auf dem Wege von Kub nach Pforte bei Packriem auf den Feind, der auf 80 Gewehre geschätzt wurde. 2. Ersatzkompagnie ging am 27. Oktober mittags gegen Packriem vor. Lengerke mit einer Kompagnie und einer Batterie noch in Keetmannshoop, eine Kompagnie in Warmbad.“ . 143. Den 31. Oktober. General v. Trotha meldet aus Windhul am 30. Oktober: „Nach Aussage von Gefangenen haben die Herero alles Vieh verloren. Die Kapitäne sind nach Britisch-Betschuanaland geslohen. Das Volk, halb verhungert und verdurstet, beginnt scheinbar aus dem Sandfeld nach Westen zurückzuströmen. Bei Eware und Okowarumende haben mehrere Trupps, teilweise mit Gewehren, Pad in westlicher Richtung gekreuzt. Auf den Posten in Okatiekuri wurde am 26. Oktober geschossen. Mühlenfels ist angewiesen, durch Streifkolonnen die Gegend zu säubern.“ Deutsch-MNeu-Guinea. Aeue Regierungsstation Aamatanai. Eine neue Regierungsstation für Neu-Mecklen- burg Süd ist in Namatanat errichtet und mit dem Stationsleiter Wostrack besetzt worden. Die Grenzen bes der Station unterstellten Gebietes ergeben sich aus der im amtlichen Teil dieser Nummer abge- druckten Bekanntmachung des Kaiserlichen Gouver- neurs vom 30. April d. Is. 667 Bericht des Raiserlichen Gonverneurs Dr. Dabl über den Übevfall der Misslonsstationen in den Balningbergen. Es unterliegt keinem Zwelfel, daß es sich um eine gemelne Bluttat und nicht etwa um eine Empörung oder eine weitverzweigte Verschwörung zur Abschüttelung der deutschen Herrschaft handelt. Die Mordtat war von den befreiten Sklaven To Maria, To Mekmek und To Wusera geplant und wurde von diesen in Verbindung mit den Bewohnern der nächsten Umgebung der Missionsstation St. Paul ausgeführt. Die drei genannten Rädelsführer waren durch die Mission in Verbindung mit der Ver- waltung aus der Knechtschaft der Küstenleute an der Massawabucht erlöst worden. Sie hatten Missions- erziehung genossen, waren getauft und lebten seit sieben Jahren mit P. Rascher zusammen. Ich hatte die Missionsniederlassung wenige Wochen vor der Mordtat besucht und von P. Rascher die beruhigend- sten Versicherungen über die Eingeborenen erhalten. Auch galt die Lage der Station inmitten einer Be- völkerung, der nur Wohltaten durch die Europäer erwiesen worden waren, für so sicher, daß P. Rascher die ihm von zuverlässiger Seite gewordene Warnung als widersinnig zurückwies. Am 26. August sollte in St. Paul die Elnweihung der neuerbauten großen Kirche stattfinden und aus diesem Grunde hatte sich schon vorher eine größere Anzahl von Brüdern und Schwestern auch von den Nachbarstationen ein- gefunden. Der Verlust ist für die Kolonie ein herber und schmerzensreicher. Die beiden einzigen, der Bainingsprache mächtigen Patres sind getötet, die Erfolge der Arbeit vieler Jahre in Frage gestellt. Über die Ausführung der Tat und die nächsten von der Verwaltung getroffenen Maßnahmen zur Ergreifung der Mörder berichtet der Kalserliche Bezirksamtmann Dr. Kornmajer, wie folgt: Frühmorgens, am 13. August, erschien der Ein- geborene To Hermann bei P. Rascher und teilte ihm den Mordplan mit. Dieser schickte ihn mit dem Bemerken weg, daß die Leute lögen. Um 7 Uhr erschienen die befreiten Sklaven von St. Paul, To Marla, To Palum, To Wusera; ferner die Baininger To Kavilia, To Kapi, To Ganakom, Domkam und To Kangal in der Kirche. Um 8 Uhr morgens wurden P. Rascher und Schwester Anna im Wohn- hause des ersteren von To Marla und To Kangal erschossen, die übrigen Schwestern und Brüder wurden gleichzeitig mit Beilen und Messern, während sie ihre gewöhnliche Arbeit verrichteten, ermordet. Als Täter wurden später von den vernommenen Zeugen noch namhaft gemacht: To Palum, To Ganakom, Parau, Damkam, To Valilikai, To Kavillia, To Kapi, To Moß und To Wusera; To Maria, To Palum und To Wusera sind Zöglinge der Mission St. Paul, während die übrigen aus dem Karragebirge stammen und mit To Maria verwandt sind. Nach Plünderung der Station sind nach den