horizontalem Unterdach. Dort fanden Psychrometer, Extremthermometer und ein Thermograph Aufstellung. In der Nähe stehen Regenmesser und Sonnenschein- autograph. In einem Zimmer sind ein Quecksilber- Stationsbarometer und ein Barograph untergebracht. Bei dem Interesse und der Erfahrung, die Pater Conrads dlesen Beobachtungen entgegenbringt, lassen sich recht wertvolle Ergebnisse von dieser Station erwarten. Am Ostufer der Insel bei dem Dorfe Kitare, wo die Boote der Mission landen, wurde ein See- pegel aufsgestellt. Das breite, unten zugespitzte eiserne Rohr wurde in eines der Felslöcher der steilen Küste eingerammt und überdies rings reichlich mit auf- gehäuften Steinen befestigt. Aus dem oberwärts halb aufgeschnittenen Eisenrohr ragt elne geteilte hölzerne Latte empor, die mit Schrauben an dem Rohr befestigt ist. Die Höhe eines bestimmten Punktes der Teilung wurde durch Nivellieren mit der Höhe einer Marke verglichen, die in einem großen Felsen am Ufer eingemeißelt worden war. Die hier anzustellenden Beobachtungen sollen nicht etwa täg- liche Schwankungen, die hier ganz gering sind, son- dern Veränderungen des Wasserstandes in größeren Zeiträumen feststellen. Muansa erreichte ich in der Stationsdhau. Dort werden seit längeren Monaten wieder Psychrometer, Extremthermometer und Regenmesser fleißig beob- achtet. Die Wetterhütte steht nahe dem Seeufer auf einem freien Platz vor dem Hospital. Sie hat Giebelform und doppeltes Dach. In Muansa stellte ich mit Unterstützung seitens der Militärstation eben- falls ein Pegel auf, dessen Höhenlage wiederum mit Hilfe einer in einen Felsen eingemeißelten Marke sichergesell. wurde. Ich habe mich während der Reise überall nach den Schwankungen des Seespiegels während der letzten Jahre erkundigt. Fasse ich die Ergebnisse zusammen, so ergibt sich, daß der See im Jahre 1902 um etwa fünf Fuß stieg und seitdem wieder um 2 bis 3 Fuf fiel. Von Muansa aus besuchte ich die Missionsstation Bukumbi der Weißen Väter, einen Tag südwärts, und stellte dort einen Regenmesser auf. Dann fuhr ich von Muansa in sechs Tagen im Uganda-Lang- boot nach Bukoba. Ich konnte feststellen, daß die Bilder der südlichen Inseln auf den Karten außerordentlich ungenau sind. Da die Seevermessungs-Expedition des Herrn Com- manders B. Whitehouse die Aufnahme dieser Insel- gruppe für die nächsten Monate vorgesehen hatte, verzichtete ich auf eine Routenaufnahme. Auch für Kome und Malsome ist die Behauptung, daß diese Inseln fast gänzlich bewaldet seien, nicht zutreffend. In Bukoba wird der Regen gemessen, und ich erhielt die Zusage, daß auch die Extremthermometer in Zukunft wieder abgelesen werden sollten. Die Aufstellung eines Seepegels an dem ausgesuchten Platze übernahm die Militärstation, da es an dem 734 gerade im Ausbau befindlichen Pier an gut geschützter Stelle angebracht werden sollte. Von Bukoba aus besuchte ich den Bischofssitz Marienberg der Weißen Väter. Es ist dort bereits eine Zeitlang beobachtet worden, und es sind in Zu- kunft außer Regenbeobachtungen solche an den Psychro- metern und Extremthermometern zu erwarten. Einer der Herrn Missionare, der nach Ruanda gehen wird, ließ sich ebenfalls Instrumente mitgeben. Entebbe in Uganda erreichte ich in sechstägiger Fahrt im Langboot über den in dieser Jahreszeit sehr bewegten Teil des Sees. Der Südostmonsun wehte Tag und Nacht über den See her, erzeugte hohe Wellen und eine an dem flachen Sandstrand außerordentlich unangenehme Brandung. Sobald man in den Windschutz der Sesse-Inseln eintritt, lassen diese Wirkungen nach. In Entebbe widmet der Direktor des Scientific and Forestry Depart- ments den meteorologischen Beobachtungen sowohl am Ort als an einigen anderen Stellen des Uganda- Protektorats große Aufmerksamkeit. In dem aus- gedehnten botanischen Garten Entebbes befanden sich zasterhafte Aufstellungen einer Anzahl von Instru- menten. Ende Mi kehrte ich über die Uganda-Eisenbahn zurück. Die Hochebenen um Nairobi, die ich in der ersten Hälste des April dank der Verspätung der Regenzeit dürr und trocken augetroffen hatte, waren jetzt sast überall mit frischem Gras bedeckt. In den niederschlagsreicheren Teilen von Britisch-Ostafrika klagte man ebenso wie in Deutsch-Ostafrika allgemein über die außergewöhlich großen Regenmengen, die die Regenzelt diesmal gebracht hatte. Beiße Quelle. Oberleutnant Baumftark hat im Bezirk Schiratl bei Hegwe eine heiße Quelle entdeckt und eine Wasserprobe derselben durch Professor Dr. H. Thoms in Steglitz-Dahlem untersuchen lassen. Das Resultat war folgendes: Reaktion sehr schwach alkalisch, Abdampfrückstand 756, 20 Teile in 100 000 Teilen Glührückstand Ceiche an Karbonaten) 64,80 -100000 Chllon 19,6 . 100000 Schwejellture 7 2,63 - 100000 Salpetrige Säure fehlt, Salpetersäure mehr als Spuren zugegen, Eisen puren, Ammoniak. fehlt, Härte (nach Clar * Gesamthärte 19,08 deutsche Hörtegrade (19,08 Teile Calclumoxyd in 100000 Teilen), Permanente Härte 4,64 deutsche Hörtegrade, Natrium= und Kalium- oxyd (Nao u. K#O) 15,48 Teile in 100 000 Teilen.