Die Wiederausreise in das Schutzgebiet haben am 10. Januar 1905 von Hamburg aus angetreten: Leutnant Nitschmann, Zahlmeisteraspirant Kehm. Cogo. Der Bautechniker Ring hat am 10. Januar die Ausreise nach Togo angetreten. Der Geologe Dr. Koert ist am 26. Hktober in Togo eingetroffen. Aus Togo sind mit Heimotsurlaub eingetroffen: die Regierungsärzte Dr. Schilling und Dr. Hintze und der Sekretär Sauerwein. S#lwestafrika. In den Gesechten gegen die aufständischen Hotten- totten bei Stamprietfontein—Groß-Nabas Anfang Januar d. Is. hat der Königliche Berginspektor Dr. Erwin Semper, Leutnant der Reserve des 3. Garde-Feldartillerie-Regiments, den Heldentod gefunden. Dr. Semper war geboren am 29. Januar 1872 in Stralsund. Er besuchte die Universitäten Heidel- berg, Berlin und Halle und promovierte 1899 in Gießen zum Dr. phil. Im gleichen Jahr bestand er das Bergassessorexamen und war dann als Hilfs- arbeiter beim Königlichen Oberbergamt in Halle a. S. tätig. 1900 und 1901 war Semper nach Spanien, dann nach Venezuela beurlaubt, um bergmännische Gutachten für Privatgesellschaften abzugeben. 1902 ging er in amtlichem Auftrage als Mitglied einer Kommission zur Erforschung der Verhältnisse in der Salpeterindustrie nach Chile. In Anerkennung selner Leistungen wurde ihm aus diesem Anlaß Allerhöchst der Königliche Kronen-Orden 4. Klosse verllehen. 1908 war er als Hilfsarbeiter im Ministerium für Handel und Gewerbe tätig und wurde im gleichen Jahr zum Berginspektor bei der Bergwerksdirektion Saarbrücken ernannt. Dr. Semper befand sich erst seit dem 29. März 1904 im Schutzgeblet und hatte infolge der kriege- rischen Verhältnisse nur in beschränktem Umfange sich seiner Tätigkeit widmen können. Berelis die Er- gebnisse dleser Täuigkeit ließen jedoch wie auch die füheren ausgezeichneten Leistungen Sempers die Erwartung berechtigt erscheinen, daß er die ihm übertragenen schwierigen bergbaulichen Aufgaben zur vollständigen Lösung bringen werde. Insbesondere hat Dr. Semper sich lebhaft an den Vorarbeien für ein neues Berggesetz für das südwestafrikanische Schutz- gebiet sowohl während einer vorbereltenden Tätigkeit in der Kolonial-Abtellung des Auswärtigen Amts wie auch während seines Aufenthalts im Schutzgebiet betelllgt. Der Tod des hervorragend begabten, wegen seiner Liebenswürdigkeit allgemein beliebten Beamten bedeutet einen äußerst schweren Verlust für das Schutzgebiet. Ein ehrenvolles Andenken wird ihm bewahrt blelben. 46 Der Kaiserliche Gouverneur Oberst Leutwein ist auf Helmatsurlaub in Deutschland eingerroffen. Der mit der Vertretung des Oberrichters beauf- tragte ständige Hilfsarbelter im Auswärtigen Amt, Kolontal-Abtellung, Legationsrat Gerstmeyer, ist am 21. Oktober v. Is., und der Stabsveterinär beim Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch-Sü westafrika Ebertz am 13. November v. Is. im Schutzgebiet eingetroffen. Der Gerichtsassessor Dr. Blumhagen wird am 21. Januar d. Is. die Ausreise nach Südwestafrika antreten. Der Landmesser v. Frankenberg beim Kaiser- lichen Gouvernement von Deutsch-Südwestafrika ist am 9. Dezember v. Is. von Windhuk aus auf Ur- laub nach Deutschland abgereist. Der Hilfsgerichtsschreiber beim Kaiserlichen Gou- vernement von Deutsch-Südwestafrika Flscher ist am 80. November v. Is. aus dem Schutzgebietsdienst ausgeschieden. Der Bureauhilfsarbeiter beim Kaiserlichen Hofen- amt in Swakopmund, Ehlert, ist am 22. November 1904 aus dem Schutzgebietsdienst entlassen worden. Nachbenannte, in den Kämpfen gegen die Auf- ständischen verwundete bezw. erkrankte Schutztruppen- angehörige sind am 30. Dezember 1904 in Hamburg eingetroffen: Feldwebel Cordes, Sanitätsfeldwebel Peters, Unteroifizier Rehbeck, die Reiter Stabe- now, Führer, Frakowiak, Rhode und König sowie Magazinaufseher Dexling. Deutsch-Neu. SGninea. Der Landmesser Schmitt ist in Herbertshöhe wiedereingetroffen. Samoa. Der Gouvernements-Landmesser Hoidlen ist in Apia wiedereingetroffen. VVVVVVVVVVVVVIVVVVVVVVVVVVVVVVVTY Patrriotische Gabrin. Für die zur Zeit in Südwestafrika zur Nieder- werfung des Aufstandes befehligten Truppen bezw. zur Unterstützung für invalide Mannschaften der Schutztruppen und für Angehörige gefallener Mann- schafren, sind weiterhin folgende freiwillige Gaben ein- gegangen, für welche hiermit nochmals der Dank des Oberkommandos ausgesprochen wird: 1. Von der Firma Heinrich Jordan, hier, Mark- grafenstraße 104/107, 3000 Mk. 2. Von der Stammiisch-Gesellschaft B. E. 1887 zu Solingen durch Sammlung 100 Mk. 3. Von Herrn Louis Seisser, Würzburg, 50 Mk.