6 Tote, 4 Verwundete, 7 Gewehre mit Munition, 16 Pferde, 487 Stück Großvieh und 2000 Stück Kleinvieh. « 188. Den 29. Januar. Nach einer Meldung des Generals v. Trotha war die 7. Kompagnie des Regiments Nr. 2 von der Abteilung Meister am 24. Januar auf dem Marsche von Stramprietfonteln nach Lidfontein in Schürfpenz eingetroffen. Anscheinend ohne Kenntnis von der Kompagnie, versuchten dort 200 Witbois über den Auob nach Westen durchzubrechen. Von Artillerie= und Infanterieseuer empfangen, gingen sie in panikartiger Flucht nach Osten auf Nunub zurück. Deutsch-Meu-Guinra. Dentmal für Bruno Mencke in Derbertshöhe. Das Denkmal für den auf der Insel St. Matthias ermordeten Bruno Mencke ist in der Nähe des Gouvernementsgebäudes vor dem Hotel „Fürst Bismarck“ aufgestellt worden. Aus dem Brreiche der Wissionen und der Antiskhlaverei-Bewegung. Auf der Insel Ukerewe im Viktoria-Rjansa liegt eine sehr erfolgreiche Missionsstation der Weißen Väter von Algier. Im Januarheft der Zeitschrift „Afrika-Bote“ schreibt einer der dortigen Patres über die im Urwalde hausenden Riesenschlangen folgendes: Auf unserer Insel Ukerewe gibt es noch einen prachtvollen Urwald, das ganze Innere der Insel ist nicht bewohnt, da die Neger alle ihre Dörfer am Seeufer erbaut haben. Die tropische Vegetation kann sich daher dort kräftig wuchernd entfalten, und diese herrlichen Wälder sind ein bezaubernder Anblecck. Zum Anschauen bietet der Urwald viel Angenehmes, über wenig angenehm ist es, sich in dessen Nähe aufzuhalten oder gar in dessen verschlungenem Dickicht zu wandern: eine Menge wilder Tiere haben sich nämlich in dessen dunklen Schatten ihre Schlupf- winkel erkoren. Doch machen die Neger von Zeit zu Zeit eifrig Jogd auf dieses Getier. Die Art, wie hier Jagden veranstaltet werden, ist sehr merkwürdig. Der König erläßt vorher in allen Dörfern eine Bekanntmachung durch einen Mann, welcher ein kleines, mit veelen Schellen behängtes Hütchen trägt: dleser gibt das Zeichen zum Aufbruch auf die Jagd, das Kileyu. Dieser Herold bestimmt den Ort des Zusammen- treffens, die Stunde des Aufbruches und das Jagd- ziel. Diese Jagd ist eigentlich nur eine wahnsinnige Treiberei, bei welcher hundert Menschen auf einmal 92 von verschledenen Seiten dem Wilde zu Leibe gehen. Sobald das Zeichen erschallt, erfaßt jeder Pfell und Bogen, ohne dabel noch ein Jagdhorn zu vergessen, ein Antilopenhörnchen, welchem mit voller Lungenkraft schneidende, Mark und Bein durch- dringende Töne entlockt werden, welche dem Ohr recht erbarmungslos klingen, die aber, scheint es, die wildesten Tiere bezaubern und hervorlocken. Wenn nun diese gewandten Treiber eine Gazelle oder ein Rhinozeros aufgetrieben haben, so stürzen sich nicht alle ungeordnet auf dasselbe los, wie man wohl von Negern erwarten könnte, nein, sie haben viel- mehr vielfältige und alles genau bestimmende Jagd- regeln, die ein wahres Jägergesetzbuch bilden könnten. Dieses Gesetzbuch hat alles vorgesehen, alles geregelt, und es ist wahrhaft erstaunlich, wie viele Einzelheiten durch dasselbe bestimmt werden: diese und keine anderen dürfen die Pfeile abschießen; diese bekommen das Fleisch, jene die Haut; jener die Hörner. Das verhindert trotzdem die Streitigkeiten nicht, und oft ist das wahre Gesetzbuch die Kraft des Stärkeren. Im Urwalde der Insel treiben auch Riesen- schlangen ihr Unwesen. In dieser reichen Vegetation finden sie eben guten Unterschlupf, denn die Bäume erreichen eine riesige Höhe, und manche Gräser schießen oft mehrere Meter hoch auf. Zwar können sie Erwachsenen kein großes Unheil zufügen, trotzdem haben die Neger, auch die stärksten Männer, eine gar große Angst vor den Schlangen und widmen überdies denselben einen abergläubischen Kult. Sie können es nicht über sich bringen, die- selben zu töten. Als wir hier ankamen, eiferten wlr sofort gegen diesen törichten Kultus und versprachen den Negern, welche uns Schlangen bringen würden, Belohnungen. Während mehrerer Wochen war nun der Hof der Station voll von Schlangen, welche die Neger fest an Bäume gebunden hatten und die von den Patres erschossen wurden. Die Neger nahmen ihre Belohnung, um aber gleich wieder in höchster Eile zu verschwinden, da sie der Sache nicht recht trauten. Auch auf Reisen treffen wir hier und da an Bäumen festgebundene Riesenschlangen, was immer bedeuten will, daß der Neger, der dieselbe fing, sie nicht zu töten wagte und sie daher auf uns warten ließ. Wir haben so bereits eine beträchtliche Anzahl Schlangen vertilgt. Aber leider sind noch nicht alle vernichtet! Noch im vergangenen Mai wurde in der Nähe unseres Hauses ein Kind von einem dieser gräulichen Tiere hinuntergeschluckt. Man kam, uns schnell zur Hilfe zu rufen; wir eilten herbel. Das Reptil lag dort im Schilfrohr der Länge nach hingestreckt und verdaute sein unglückliches Opfer. Ein Schuß, und das Tier streckte sich einmal und blieb dann unbeweglich. Es war tot. Sofort schnitt man die Schlange auf und fand das Kind auch ganz unbeschädigt im Bauche; es war aber bereits erstickt.