— 216 Die Muscheln selber werden aufbewahrt und zu Kalk gebrannt, der bei der Betelnuß gebraucht wird. Außerdem gibt es in Neu-Guinea viele Schwelne. Wildschweine darf man sie eigentlich nicht nennen, weil sie wenig Ahnlichkeit haben mit unseren Wild- schweinen. Besser bezeichnet man sie als wilde Schweine. Diese wilden Schweine lassen sich, jung gefangen, sehr gut zähmen. Die Papuas sperren ihre Schweine nicht ein, sondern lassen sie laufen, wohin sie wollen. Die Schweine sind nicht sehr fett, aber das Fleisch ist wohlschmeckend. Da die Schweine den Waldschweinen ganz ähnlich find, schneiden die Männer zum Zeichen, daß es Dorsschweine sind, den Hausschweinen die Ohren ab, damit sie nicht ge- schossen werden. An der Schweinejagd nehmen auch Kinder tell. Sie können freilich nicht schießen, aber doch treiben. Eine Anzahl Hunde hat die Tiere aufzuspüren. Die Hunde gleichen wohl den kleinen europäischen Hunden, aber sie haben eln viel schärferes Gebiß als diese. Sie bellen auch nicht, sondern heulen nach Art der Schakale. Sie werden von den Leuten schlecht ge- sütlert und leben meist von Raub. Die Hunde be- trelben oft zu mehreren auf eigene Faust die Schweine- jagd, und wehe, wenn sie ein Schwein erwischen. Sie beißen sich mit den Zähnen in das Schwein fest, bringen es zu Falle und verzehren es. Frühmorgens brechen die Papuas zur Schweinejagd auf. Sie gehen am liebsten nach regnerischem Wetter, weil sie dann mit Leichtigkeit die frischen Spuren von den älteren unterscheiden können. Sie suchen direkt den Urwald auf und müssen melstens einen Weg von drei bis vier Stunden machen. Finden sie einen passenden Ort, vielleicht gar frische Schweine= oder Kasuar- spuren, so machen sie Halt. Sie bringen Bogen und Pfeile in Ordnung und verteilen sich in größeren Abständen, und zwar so, daß sie einen Kreis bilden. Wenn sich alle aufpostiert haben, geben sie einander durch einen schnellen Pfiff, wie manche Vögel es machen, ein Zeichen zum Vorrücken. Alle gehen dann langsam und unter lautlosen Gebärden dem Zentrum des Kreises zu. Haben sie vergebens gearbeitet, so gehen sie eine Strecke weiter und versuchen es noch einmal. Selten, daß sie leer ausgehen. Das Tier ist rettungslos verloren. Die Papuas treffen es mit tödlicher Sicherheit, und die scharfen Speere gehen dem Tlere bis ins Herz. Der Hauptschütze zieht dann seinen Speer heraus und nimmt ihn mit nach Hause, wo er bewundert wird von Frau und Kind. Das Schwein selber bindet man an elne Stange, und zwei Jünglinge müssen die Last nach Hause tragen. Sind sie aber zu weit vom Hause entfernt, so zünden sie in der Nähe eines Wassers ein Feuer an, rösten das Schwein und zer- stückeln es. Die Kinnlade des Kopfes bekommt der betreffende Schütze. Er kocht sie zu Hause ab und hängt zum Andenken den Unterkiefer an seinem Wohnhause auf, damit jeder ihn sehen kann. Je mehr Schädel dort hängen, um so größer ist das Ansehen des Papua. Jeder wird ihm das Zeugnis ausstellen, daß er ein guter Schütze ist, und Lob hört der Papua gerne. Rus fremden üolonien und Produktionsgebieken. Dandel des französischen Gebietes am oberen Senegal und liger im Jabre 1905. Das allmähliche Vorwärtsschreiten der Eisenbahn nach dem Niger und der Ausbau fahrbarer Straßen im Innern nach den verschiedenen Produktionszentren erleichtert den Handel mehr und mehr und bewirkt eine unablässige Steigerung desselben, wie sie auch die größten Optimisten früher nicht zu hoffen wagten. Die nachstehenden Zahlen über den Handelsverkehr beruhen auf den Buchausweisen der Eisenbahn, auf den Lademanifesten für Decauville und den bei den Kaufleuten eingeholten Auskünften. Sie können daher nur als annähernde betrachtet werden und bleiben jedenfalls hinter der Wahrheit zurück. Es stellte sich nach diesen Ermittlungen der Wert der Einfuhr in Franken folgendermaßen: Aus Aus Im Waren Frankreichfremden hanze « u. franz. n zu a Ländern Guineazeug (baumwoll., kattunarlige Gewebe. 1200 00| 400000/1600 O00 Weiße u. bedruckte baum- wollene Gewebe 1 000000% 100000C0 O00 Seidene und wollene " civee..... 4000020000 60 000 Salz: aus Frankreich u. vom Senegees.60000 — 360000 ausderSahata.-2000000 — 2 000 000 Nahrungsmittel . 1 300 000 — 1300 000 Getränkkel 700 000 — 700000 ucker....·. 500 000 — 500 000 Kolo 100000900000%00U000 Baumaterialien 000 — 800 000 Bahnbaumaterialien. . 1472 700 — 1472 700 Einfuhr für Rechnung der Regierung 1000000 — 1000 000 Andere Waren 3 000 000, 1000 Ooo 4000000 Im ganzen 13 472 700|3 320 000 H6 792700 Die Ausfuhrziffern stellen sich, wie folgt: Menge Wert in Waren in kg. Franken Kautschk 000 900000 Elfenbereen 11 000|0 OO um 1 000000% 300000 oddl 300 900 Wachs, Felle uinv. — 200 000 Silberreiherfeden — 200 000 Verschiedene Schmuckfeder .. 200 50000 Lebensmittel und Diee — 1000000 ngqnzen...l— 6536000