— 218 Abgesehen von etwas Transvaal-Geld ist nur englisches Geld im Umlauf. Das einzige Bank- geschäft ist eine Niederlassung der African Banking Corporation in Franzistown. Da das Protektorat zu dem südafrikanischen Zollverein gehört, fehlt es an einer Nachwelsung über die Einfuhr und Ausfuhr. Der Wert der zoll- pflichtigen Waren, die in den beiden letzten Jahren eingeführt worden sind, betrug schätzungsweise 70 000 und 80 000 K. Goldminen bestehen zwar im Bezirke Tati, aber die Arbeit ruht schon selt längerer Zeit. Die Polizeitruppe besteht aus 12 Offizieren, 32 europäischen Unteroffizieren und Mannschaften 136 und Basutos. Sie erforderte 1902/03 39 760 und 1903%4 32 341 . Cntdeckung von Petrolenmauellen in Ayvangella (Jnbambane-Distrikt, por#tug.-Ostafrika). Nach einer Notiz des „Jornal das Colonias“ sind im Inhambane-Distrikt, und zwar in Nyangella, anscheinend reiche Petroleumquellen entdeckt worden. Auf sehr vorteilhafte Analysen hin haben sich bereits fünf Gesellschaften gebildet und mit Bohr- versuchen begonnen, nämlich die Cape Inhambane Oil and Mineral Deposit Co. mit einem Kapital von 50000 2; die Nyangella Oil Syndicate of Johannesburg und die Transvaal Oil Wells Co. Lid. mit einem Kapital von je 30 000 2; endlich die Pietermaritzburg Co. und die Delagoa Bay Co. Nach Ansicht des Sachverständigen können die an der Oberfläche liegenden Petroleumlager 450 Liter Petroleum pro Tonne geben. Die Bohrungen erstrecken sich bis jetzt nur auf 12 m Tiefe, indessen hat die Transvaal Oil Wells Co. einen Diamantbohrer aufgestellt, der bis in die Tiefe von 182 m reicht. Man beabsichtigt, das Petroleum in Röhren nach Inhambane zu leiten, wo es für den Konsum gereinigt werden soll. In Lourenzo Marques plant-man eine Paraffin- kerzenfabrik. Perschiedene Wilteilungen. Üüber Erfahrungen mit bhölzernen Eisenbahnschwellen in tropischen Ländern. Im Anschluß an den Artikel in Nr. 17 des Deutschen Kolonialblattes von 1904, Seite 546 bis 547, über die Erfahrungen mit hölzernen Schwellen in englischen tropischen Kolonien seien hier noch einige weltere aus französischen Kolonien angeführt. In allgemeinen herrscht auch hier das Bestreben, die hölzernen Schwellen durch eiserne zu ersetzen, und nur in solchen Gebieten, wo benachbarte Wald- bestände leicht und billig hölzerne Schwellen liefern, werden diese noch angewandt. In Senegal (Linie Dakar—St. Louis) hatte man auch Versuche mit Schwellen aus Fichte, Elche und Rotbuche gemacht, die mit Kreosot getränkt waren. Das Elchenholz nahm aber das Kreosot schlecht auf, und durch Termiten und Feuchtigkeit wurden die Schwellen noch schneller zerstört, als die von Fichtenholz, welche höchstens drei Jahre hielten; dasselbe war mit einheimischem Holz der Fall. Die Schwellen aus französischer Rotbuche hielten noch am besten, etwa sechs Jahre, und darüber und kosteten in Dakar etwa 3 Fr. pro Stück. Die Tränkung mit Kreosot schützt die Schwellen gegen Termiten aber nur auf zwei bis drei Jahre. Jetzt geht man auf dieser Linie ganz zu Eisenschwellen über. Im Sudan (Linie Kayes—Miger) sind Schwellen aus vier einhelmischen Holzarten benutzt worden, welche nicht durchtränkt waren, höchstens drei Jahre vorhielten und etwa 60 Cent. kosteten. Zerstörung durch Termiten und Buschbrände machen auch hier baldigen Ersatz durch Eisenschwellen wünschenswert. In Cochinchina und Anam haben nur wenige Linien noch Holzschwellen, für welche drei ein- heimische Baumarten zur Verfügung stehen. Die Schwellen werden nicht mit Kreosot getränkt, sondern mit einem Anstrich von Karbolineum versehen, welcher die Termiten einige Jahre abhält. Die Schwellen halten sechs bis sieben Jahre, vorausgesetzt, daß der erste Karbolineumanstrich erst erfolgte, wenn das Holz ganz ausgetrocknet war. Der Preis einer Schwelle beträgt etwa 2,20 Frcs. Titeratur. Deutschland, Monatsschrift für die gesamte Kultur, enthält in Nr. 29 (3. Jahrgang, Heft 5) von 1905 einen Aufsatz: „Deutsch-Südwestafrika und die Auswanderung nach Niederländisch- Indien“, in dem vorgeschlagen wird, den jetzigen starken Abgang junger Deutscher nach Niederländisch- Indien via Hollond, soweit es sich nicht um un- lautere Elemente handelt, nach Deutsch-Südwestafrika hinzulenken. Neben der Betonung der Notwendig- keit der Besiedlung dieses Schutzgebietes durch weiße Ansiedler wird eingehend dargelegt, wie schlecht die Aussichten für junge Deutsche sind, die sich für die Fremdenlegion in den niederländischen Kolonien an- werben lassen. Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Auf Grund zuverlässiger Quellen bearbeitet von Walter Erdmann v. Kalinowski, Kal. Preuß. Hptm. a. D. Heft 5. Mit 3 Skizzen. Verlag * Mbelchen Buchhandlung, Berlin. Preis .176. Der Inhalt von dem am 15. Januar 1905 abgeschlossenen Heft 5 ist folgender: Der Feldzug in der Mandschurei (Fortsetzung); die große russische