Deulsch· Südwestafrika. Der Berero- und Bottentotten · Aufstand. 203. Den 31. März. Nach Meldung des Generals v. Trotha vom 29. März ging Hauptmann v. Oertzen gegen eine Herero-Bande vor, die Oberleutnant Graf v. Schwei- nitz auf einem Patrouillenritt 40 km ösllich Otjituo festgestellt hatte. Die Abtellung Oertzen fand jedoch nur noch verlassene Werften, da die Hereros, an- scheinend durch Buschmänner gewarnt, zwei Tage vor ihrem Eintreffen abgezogen waren. In Otjiwero am Weißen Nossob, 120 km äöst- lich Windhuk, haben sich die Kapitäne Erasmus und Kamangati mit 150 Männern und Weibern sowie vielen Kindern freiwillig gestellt. Mogjor v. Estorff hat auf seinem Vormarsch von Gobabis nach Süden am 23. März Awadaob am Großen Nossob erreicht, die Verbindung mit der Ab- teilung Melster hergestellt und Patrouillen längs des Elefantenflusses und des Großen und Kleinen Nossob entsandt. Im Tal des Großen Nossob wurde bisher nur bis Nabus Wasser gefunden. Die Lage am Auob und in den Karas-Bergen ist unverändert. Am 5. März wurde Leutnant v. Rheinbaben, den Mojor v. Lengerke mit einem Teil der 3. Er- satzkompagnie von Koes zur Besetzung von Hasuur entsandt hatte, mehrfach von Veldtschoendragers an- gegriffen, die das ihnen genommene Vieh zurück- erobern wollten. Die Angriffe wurden ohne Verluste zurückgewiesen, der Gegner verlor fünf Tote und 150 Stück Großoieh. Am 21. März traf eine Patrouille aus Hasuur bei Gaibis überraschend auf eine Hottentottenwerft und erbeutete einiges Groß- vieh, fünf Hottentotten fielen. Oberst Deimling, der seit längerer Zeit an den Folgen eines Anfang Dezember erlittenen Sturzes 7 met, muß zur Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit wnes rechten Armes heimkehren. General v. Trotha ird dann die Leitung der Operatlonen im Süden selbst übernehmen. 204. Den 2. April. vo Nach einer Meldung des Generals v. Trotha *m April trieben am 26. März Hottentotten pla chsen der Halbbatterie Stuhlmann aus Kranz- u nördlich Gibeon ab. Hierbei fielen von der der wache zwei Reiter und zwei Buren. Die von erfon 0. Kompagnie ausgenommene Verfolgung blieb Hlos, da Regengüsse die Spuren verwischt hatten. griff inem weiteren telegraphischen Berichte zufolge en ciee halbe Etappenkompagnie am 26. März aus rroUeusis, etwa 50 km südwestlich Windhuk, de. eine unter Andreas Kutseb abwärts gezogene dr ro-Bande an. Nach fünsstündigem Gefechte gab Feind seine Stellung auf. Diesseits sind ge- 239 fallen bzw. werden vermißt ein Osfizier, zwel Reiter und drei eingeborene Soldaten, leicht verwundet ist ein Unteroffizier. Vom Feinde fielen etwa 20 Mann. Zur Verfolgung des Gegners und zum Aufsuchen der Vermißten wurde eine starke Patrouille unter Graf v. Königsmarck entsandt. Die halbe Etappen- kompagnie marschierte nach Windhuk, um ihre Ver- pflegung zu ergänzen. Die nunmehr in Windhuk eingetroffene 4. Etappenkompagnie wird der Patronille Königsmarck umgehend folgen, um Andreas weiter zu verfolgen. 205. Den 4. April. Wie der Kaiserliche Generalkonsul in Kapstadt unter dem 4. d. M. mitteilt, ist nach einem Bericht der englischen Grenzpolizei Abraham Morrls auf dem Rückzuge gefallen; dagegen ist Morenga aus den Karas-Bergen vertrieben und nach Olifantkloof bei Kunobis geflohen. (Kunobis liegt auf deutschem Gebiet dicht an der Grenze nach Betschuanaland, ungefähr unter 22 Grad südlicher Breite, Olifant- kloof liegt südwestlich davon in Betschuanaland.) Die Kapregierung hat sofort Patrouillen nach der Kala- hari gesandt. 206. Den 5. April. Nach Meldung des Generalleutnants v. Trotha übersiel Leutnant Müller auf dem Marsche von Okahandja nach Otühangwe bei Eundo mehrere Hererowersten, nahm 20 Männer und 21 Weiber gefangen und erbeutete mehrere Gewehre. Nach Angabe eines Händlers sollen sich Friedrich und Wilhelm Maharero sowie Traugott, der Sohn Tjietios, nach Abgabe der Waffen auf einer engli- schen Polizeistation östlich Rietfontein = Nord be- nden. Auf einem Patrouillenritt südlich des Hudup fielen am 31. März drei Reiter der 2. Ersatzkom- pagnie, einer wurde verwundet. Major v. Estorff hatte am 238. März bei Awa- daob die Meldung erhalten, daß Spuren von Hotten- totten bei Kowise-Kolk, aus östlicher Richtung kommend und in nordöstlicher Richtung weiter- führend, beobachtet seien. Er vermutete daher, daß ein Raubzug gegen Aminuis geplant sei, und ent- sandte die 3. Kompagnie Regiments 2 mit einem Geschütz dorthin. Die Vermutung war richtig ge- wesen, Oberleutnant v. Baehr mit 31 Reltern der 4. Kompagnie stieß am 25. März 4 km südlich Aminuis auf eine 150 bis 200 Mann starke Hotten- totten-Bande und hatte ein schweres Gefecht, bei dem ein Sanitätsoffizier, ein Unteroffizier, vier Reiter fielen, ein Unteroffizier, fünf Reiter verwundet wurden. Ein Reiter wird vermißt. Wahrscheinlich infolge der Annäherung der 3. Kompagnie ging der Feind elligst in der Richtung auf Kowise-Kolk zurück. Meldung über seine Verluste fehlt noch. Die 3. Kompagnie verfolgte, konnte den Gegner ober nicht mehr einholen und kehrte nach Awadcob zurück.