— 300 2 Maschinenkanonen, den nach dem Roten Berg südlich Grootfontein gezogenen Bethanier-Häuptling Cornelius Frederik angrelfen. Dle unter dem Großmann Andreas vereinigten Herero ziehen sich von den Komas-Bergen nach dem Süden zu und halten sich teils in der Gegend von Hoornkrans auf, teils streben sie dem Naukluft- Gebirge zu. 2¼ Kompagnien sowie die Bastard- Abtellung haben ihre Verfolgung ausgknommen. Im Norden des Schutzgebietes stürmten in der Nacht vom 18. zum 19. April dle vereinigten Offizierspatrouillen der Leutnants Bender und Sommer eine Herero-Werft am Onguendje -Berg, 30 Kllometer nordwestlich Otithangwe. Sie nahmen dem Feinde das am 13. April beim UÜberfall der Farm Ondekeremba erbeutete Vleh wieder ab. Es fielen 12 Herero, 8 wurden gefangen genommen. Diesseits keme Verluste. Südwestafrikanische Schäserei-Gesellschaft. In der Sitzung des Aussichtsrates der Gesell- schaft vom 28. Januar d. Is. sind an Stelle der ausgeschiedenen Mitglieder des Aufsichtsrates: Kom- merzienrat Dietel, Bellstedt und Chr. v. Bornhaupt folgende Personen zu Mitgliedern des Aufsichtsrates gewählt worden: Geheimer Regierungsrat Felix Schwabach zu Berlin, Rechtsanwalt Dr. Rhode und Dr. Schulte im Hofe, ebenfalls zu Berlin und zwar Geheimer Regierungsrat Felix Schwabach zugleich zum stellvertretenden Vorsitzenden, an Stelle des zurückgetretenen v. Bornhaupt. Der Aufsichtsrat besteht uunmehr aus folgenden Mitgliedern: Regierungspräsident a. D. Dr. jur. v. Arnim, erlin, Graf Ernst von Bernstorff zu Quadenschönfeld (Meckl.-Strelitz), Kommerzienrat Th. Habenicht, Leipzig, Staatsminister v. Hofmann, Exzellenz, Charlotten- burg-Berlin, J. Heinrich Kulenkampff, Bremen, Kontre-Admiral Strauch, Friedenau, J. K. Bietor, Bremen, F. F. Eiffe, Hamburg, Hans Ludwig Thilo, Berlin, Geheimer Regirungsrat Felix Schwabach, Berlin, Rechtsanwalt Dr. Rhode, Berlin und Dr. Schulte im Hofe zu Berlin. Deuksch-Meu-Guinea. Expedition nach Keu-Mecklenburg-Süb. Der Keiserliche Bezirksamtmann Kornmajer berichtet aus Herbertshöhe unter dem 1. Februar d. Is. folgendes: Auf die Anzeige vom Oktober v. Is., daß die einige Zeit vorher von Mouton & Co. entwichenen Arbeiter von Eingeborenen im Süden von Neu- Mecklenburg erschlagen und verspeist worden selen, sowie auch, um den neuerdings gemeldeten kriege- rischen Uberfällen der Gebirgsstämme auf die Be- wohner der vorgelagerten Inseln bei Kap St. Georg Einhalt zu gebieten, begab ich mich am 7. Februar d. Is. mit 20 Polizeijungen an Bord des Regie- rungsdampsexs „Seestern“ zunächst nach der Insel Lamassa. Auf dieser mit dichtem Busch bestandenen Koralleninsel ist ein aus etwa 30 Hütten bestehen- des Dorf mit einer Einwohnerzahl von 80 bis 90 Seelen belegen. Die zum Lebensunterhalt not- wendigen Pflanzungen sind auf dem gegenllberliegen- den Festlonde angelegt. Nach Angabe der Eingeborenen hatten dieselben bis vor kurzer Zelt mit den Eingeborenen von der fünf Seemeilen südlicher gelegenen Insel Labum in regem Tauschhandel gestanden, auch beiderseitig Frauen zu Heiraten ausgetauscht. In letzter Zeit waren sie jedoch miteinander in Streit gekommen, weil angeblich ein Eingeborener von Lamassa einige Frauen von Labum verzaubert hatte. Nachdem ich ihnen versprochen hatte, den Streit unter ihnen zu schlichten, eröffnete ich ihnen auch den Zweck meines Kommens. Sämtliche anwesenden Eingeborenen be- stätigten mir, daß sie öfter, während sie auf ihren Pflanzungen auf dem Festlande beschäftigt waren, von dem im Innern der Hauptinsel hausenden Häuptling To Kabar mit seinen Leuten überfallen wurden, wobei stets einige Personen getötet und dann weggeschleppt worden seien. Zur Bekräftlgung der Wahrheit ihrer Angaben wurden mir zwei Männer vorgeführt, die noch frische Speerwunden am Arm bezw. Oberschenkel hatten. Drei weitere Personen selen bei diesem letzteren Überfalle getötet und sodann in den Busch geschleppt worden, wo sie jedenfalls verspeist worden seien. Nachdem ich den Stammeshäuptling To Puang mit noch einem Eingeborenen an Bord des „See- stern“ genommen hatte, fuhren wir nach der Insel Labum, einer ebenfalls nur mit Busch bestandenen Koralleninsel. Als wir in den Hafen einfuhren, war von Eingeborenen zunächst nichts zu sehen. Auch in ihrem aus etwa 40 Hütten bestehenden Dorfe war keiner derselben zu finden. Doch ent- deckte nach elniger Zeit der aus dieser Gegend stammende Gouvernementsarbeiter Kiapsisis am Strande auf dem gegenüber gelegenen Port Breton, sich ängstlich hinter Stämmen verbergend, einige Eingeborene. Unser Winken mit Zweigen hatte nicht den gewünschten Erfolg, sie zum Herankommen zu bewegen. Ich fuhr deshalb mit Kiapfisis, welcher ihnen ständig zurief, stehen zu bleiben, an sie heran. Nachdem ich ihnen selbst noch versichert hatte, daß ich nicht gekommen, sie zu strafen, sondern ihnen gegen ihren Feind To Kabar zu Hilfe zu kommen, kamen allmählich gegen 30 streitbare