Ausfuhr 1903/1904 1902/1903 Waren 7 Baumwolle « .... 1778 — Bienenwachss 2504 1382 2 5 nn . JI 833 27 17 (.erschoten 1 Gumm . 426 1180 Strophanktaus 794 1927 Im Angoni-Land sind im Berichtsjahr ein 81 v. H. Blei und 26 Unzen Silber auf 1 t haltiges Blei- glanzlager sowie im Shire-Gebiet elne stark kupfer- haltige Erzader, ferner in kleineren Mengen mehrfach Halbedelsteine gefunden worden. Es wird sorgfältig mit Cypresse vom Mlanis- Gebirge bei Zomba aufgeforstet, ein Baum, der vorzügliches Bauholz glbt. Infolge umfangreicher, strenger Kontrolle ist der Wildbestand gestiegen, der genehmigte Abschuß hat sich auf 2286 Stück belaufen, davon 304 Rindböcke und 216 Hartebeeste. Die Viehherden leiden etwas durch Rotwasser- seuche. Vorgebeugt wird durch Vernichtung des verseuchten Stallbestandes. Die betreffenden Be- sitzer werden entschädigt. E. Verkehrswesen. Außenhafen für das Pro- tektorat ist Chinde, wegen dessen sandigen Bodens Quilimane oder Beira als Bahnendpunkt von Chiromo aus für spätere Zeiten in Betracht gezogen wird. Man klagt über die durch die britischen Linien be- sorgte Fernverbindung. Diese gebrauchten nach dem vorliegenden Bericht von Neapel aus 30 bis 35 Tage, im Gegensatz zu einer Fahrkdauer von 23 Tagen bei den Schiffen der Deutschen Ostafrikalinie, die auch als allein für Personenverkehr geeignet in hohem Maße gerühmt werden. Die Paketbeförderung in das Protektorat durch die britischen Dampfer soll 8 Monate statt der normalen Zeit von 5 Wochen dauern. Im Inlande versehen den Schiffsverkehr auf dem Njassa-See und dem oberen Shire 14 Dampfer. Im Küstenverkehr Chinde—Chiromo fahren 22 Dampfer dauernd, davon einer der deutschen Firma L. Deuß & Co. gehörig. Als ein- und ausgelaufen im Zoll- hafen von Chiromo sind registriert 1239 Schiffe, darunter 107 Dampfer-(1 portugiesischer, 8 deutscheh, 447 Barken, 172 Kähne, 513 kleinere Boote. Als betriebsame britische Handelsgesellschaften kommen hier die British Centralafricu Company Limited und die Africa Lakes Corporation Limited in Betracht. Eine Eisenbahngesellschaft baut von Chiromo eine Bahn südlich über Port Herald nach Villa Bokage und eine nördlich über Blantyre nach Zomba und dem Njassa, erstere Strecke soll be- sonders bei geringem Wasserstande gute Dienste tun. Infolge des gerade im Berichtsjahr nach den geringen Regenfällen 1901/02 und 1902/03 unge- wöhnlich niedrigen Spiegels sämtlicher Gewässer haben Ein= und Ausfuhr erheblichen Transport- 306 schwierigkeiten unterlegen. Der Wasserweg hat von Juni bis Dezember von Villa Bokage an versagt. Früher konnte ständig bis Chiromo und meistens bis Katunga gefahren werden. Zwischen Fort Johnston und der Gegend der Murchison Falls ist bis 1903 die Schiffahrt nie unterbrochen worden; hier haben jetzt nicht einmal Barken fahren können. Träger und Karren haben deshalb den Hauptverkehr be- wältigen müssen. Die Verschließung der Wasserfahrt hat unter anderem zu Versuchen mit Kamelen ge- führt, zu deren Fortkommen jedoch kundige Wärter mitzubringen gewesen sind, well Eingeborene sich nicht eignen. Auf der Strecke Chiromo—-Katunga —Blantyre —Matope—Mplubi (oberer Shire) ist der Verkehr zum Teil mit Motorwagen erfolgt. Für Motorzweiräder genügen auch die Eingeborenen- pfade. Zu einer späteren Verbindung mit Fort Jameson (Rhodesia) ist übrigens aus der Südwest- ecke des Njassa ein jetzt 131 englische Meilen langer Weg für Ochsenwagen angelegt, trotz eines Höhen- unterschiedes von 2500 englischen Fuß nur mit Steigungen von 1: 18 bis 1:40. F. Arbeitsverhältnisse. Farbige Arbeiter sind für den Bahnbau und die Baumwollplantagen schwer zu bekommen, und es reilcht die verfügbare Zahl für beide Betriebe zusammen zur Zeit nicht völlig aus. Zugezogen sind allerdings die fleißigen und völlig unterwürfigen Anguru mit 26000 Köpfen. Abgesehen davon aber, daß die Neger in der Regen- zeit ihre eigenen Felder bestellen wollen, gehen auch viele — jährlich etwa 15000 Mann — nach Trans- vaal usw. Hierin soll im elgenen Gesundheits= und materiellen Interesse der Leute durch Kontrolle m Zukunft etwas Einhalt getan werden. Viele ver- dienen allerdings als Minenarbeiter im südlichen Rhodesia 15 bis 30 eh., in Transvaal 45 sh. im Monat gegen 3 bis 4 sh. im Protektorat. Für die Arbeiteranwerbung in Britisch Zentral- afrika selbst sind lokale Arbeiterbureaus zur Über- wachung der Arbeit, der Unterkunft, Löhnung und Gesundheit, des Hin= und Rücktransportes eingerichtet. G. Gesundheitswesen. Bei der männlichen weißen Bevölkerung sind 17 Todesfälle vorgekommen — 35,34 auf 1000. Unter den Frauen war kein Sterbefall. Es wird hervorgehoben, daß die Be- nutzung von Trlinkwasser aus Ziehbrunnen, dauernde gleichmäßige Einnahmen von Chinin sowie ferner die Moskitoschutzvorrichtungen und Spiel, Sport jeder Art die Gesundheit gefördert haben. Die bei den Farbigen noch immer häufigen Pocken haben gegen früher etwas nachgelassen. Elnige Leprafälle sind zu verzeichnen. Es ist darüber an den 5. inter- nationalen Dermatologenkongreß in Berlin berichtet. In Fort Johnston (Njassa) herrscht viel Malaria. Der Einschleppung des Typhus durch die aus Trans- vaal zurückkehrenden farbigen Minenarbeiter wird durch Quarantäne möglichst vorgebeugt. Impfstationen wie die in Langenburg (Deutsch-Ostafrika) werden eingerichtet.