— 319 des Njassa am Kiwira-Fluß gefunden worden, die abbaubar sind und als von mittlerer Güte bezeichnet werden. In allgemeinen wird über eine Bahn Kilwa— Niassa bemerkt, daß sie in ihren Grundzügen mit der englischen Ugandabahn zu vergleichen ist, ohne auf annähernd so große Schwierigkeiten im Gelände zu stoßen. Wie die Ugandabahn die Länder des Viktoria-Njansa in ungeahnter Weise erschlossen hat — von den deutschen Häfen des Viktoria-Njansa gehen heute Erdnüsse und Baumwolle über Mom- bassa nach Hamburg —, so wird eine ostafrikanische Südbahn außer unseren eigenen Gebleten auch die nicht deutschen Länder des Rjossa und zum Teil des Tangan#ka (Britisch-Zentralafrika North-Eastern- Rhodesia und Kongostaat) erschließen. Um aber mit der englischen Shire—Sambesi-Route, auf der sich heute der ganze Verkehr der bezeichneten Länder ab- spielt, konkurrieren zu können, ist es nicht nur nötig, den kürzesten Weg zum Njassa zu nehmen (und das ist die Strecke Kilwa—Wiedhafen), sondern man muß nach dem Vorbilde der Ugandabahn auch eine großzügige Tarifpolitik treiben; daß man trotz niedriger Tarise mit der Zeit auf seine Kosten kommen kann, zeigt die Ugandabahn, die nach nur zweijährigem Betriebe ihre sämtlichen Betriebsaus- gaben deckt. Um den Frachten= und Passagier- verkehr der Njassa-Länder der deutschen Südbahn zuzuführen, muß man auf den Njassa einige moderne Dampfer setzen, die allen Anforderungen an den Frachtverkehr und die Bequemlichkeit der Passagiere genügen. Die von der Ugandabahn auf dem Viktoria- Niansa unterhaltenen Dampfer entsprechen in der Beziehung den weitgehendsten Ansprüchen. Aubenhandel des deutsch-#ostafelkanischen Schutzgebiets . im Ralenderjabre J7904. Eine vorläufige Zusammenstellung des Handels über die Küstengrenze ergibt folgendes Bild: I. Einfuhr: 1904 1903 Zunahme Mk. Mk. Mk. Waren 11 245 013 9 655 070 + 1589943 Geld 1 645 568 1 088 734 + 611834 zus. 12 890 581 10 688 804 + 2201777 II. Ausfuhr: Varen 7 402 391 6 364 243 + 1048148 e 268 894 384 663 — 120769 zus. 7 666 285 6 738 906 + 9278979 Gesamthandel: * 18 647 404 16 dog 313 + 2638091 e 1 909 462 1 418 397 + 491065 zus. 20 556 866. 17 427 710 + 3129156 Hinsichuch des Handels über die Binnen- grenze liegen statistische Mittetlungen nur für die ersten drel Quartale des Jahres 1904 vor. Da- nach stellte sich die Einfuhr in den drei Quartalen auf 964 325 Mk., die Ausfuhr auf 8865 649 Mk., der Gesamthandel mithin auf 1 849 974 Mk. In dem ganzen Kalenderjahr 1903 hatte die Einfuhr 499 248 Mk, die Ausfuhr 315 301 Mk., mithin der Gesamthandel 814 549 Mk. betragen. Der Handel über die Binnengrenze zeigt mithin allein schon in den drei ersten Quartalen 1904 gegen- über dem vollen Jahre 1908 eine Zunahme von 465 077 Mk. in der Einfuhr und 570 848 Mk. in der Ausfuhr, insgesamt also um 1 095 425 Mk. Der Handel des ostafrikanischen Schutzgebiets über Küsten= und Binnengrenze dürfte sich nach diesen Zahlen im Kalenderjahre 1904 auf den bisher nie- mals erreichten Betrag von 23 Millionen Mark — etwa 14 Millionen Mark in der Einfuhr und etwa 9 Millionen Mark in der Ausfuhr — belaufen haben, was eine Steigerung von 4½ Millionen Mark gegenüber dem Vorjahre bedeutet. Wiffenschaftliche Sammlung. Der Stabsarzt in der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Dr. Stolowski, hat dem Königlichen Museum für Naturkunde in Berlin eln merkwürdiges Gehörn der Suara-Antilope Aepyceros sunra Mtsch. geschenkt. Es stammt von einem weiblichen Tier, welches in der Regel bei dieser Gattung hornlos ist. Das Gehörn hat eine sehr eigentümliche, bisher noch nicht beschriebene Bildung und zeichnet sich besonders noch dadurch aus, daß auf der rechten Seite der Kopfplatte das Jugend- horn nicht rechtzeitig abgestoßen ist, sondern wie eine Hülse auf dem zweiten Horn sitzt. Abnliche Fälle sind bei Antilopen bisher noch nicht beobachtet worden. Togo. Bericht über Untersuchungen detreßs vlebkrankbeiten im Schutzgebiet Togo 1905/04. - Von Dr. med. Schilling. Kurz nach meinem Eintreffen im Schutzgebiet er- bielt ich die leider verspätete Mitteilung vom Ausbruch einer Seuche in der Stationsherde von Sanfane- Mangu. Noch ehe ich Mangu erreichen konnte, wurde mir von dort berichtet, daß dank den energischen und zweckmäßigen Maßregeln des Oberleutnants Mellin die Seuche lokalisiert und zum Erlöschen gebracht war. Ich konnte also an die Bearbeitung des wichtigsten Teiles meiner Aufgabe, an die Be- kämpfung der Tsetsekrankheit oder Nagana gehen. Im Juli 1902 hatte ich in Sokode 40 Rinder mit einem Infektionsmatertal vorbehandelt, welches, von einem spontan erkrankten Pferde ausgehend, die 18. bis 20. Hund-Ratten-Passoge darstellte. Die