Von einem unbekannten Verfasser: Skizze der Admi- ralitäts -Inseln, ca. 1: 350 000. Marianen: Bezirksamtmann Senfft: Plan des Hafens von Guam (amerikanischer Besitz). Karolinen: Geschäftsführender Vizegouverneur Perg: 1. Eine größere Zahl kleiner Routen auf der Insel Ponape, Aufnahme der Insel Tian und eine Reihe von Fernpeilungen, die Inseln an der Oftküste Ponapes betreffend.“) 2. Ergänzungen zu der Britischen Admiralitäls- karte Nr. 982, Truk-Inseln (Nichtigstellung der Namenl). 3. Aufnahmen der Inseln Hok und Olol (im W bzw. NW der Truk-Inseln gelegen). Kapitän Moeller: Flüchtige Aufnahmen der Sorol- und Ululssi-Inseln. Samoa-Inseln: Übersichtskarte der Wegeverbindungen in Apia und dem benachbarten Pflanzungsdistrikte, 1: 20 000. Aus dem Prreiche der Wisstonen und der Antisklaverei-Bewrgung. Im Maiheft der „Missions-Blätter“ beschreibt ein Pater der Benediktiner-Missionare ein Leichen- begängnis bei den Wasaramo im Hinterlande von Daressalam. Aus der hierunter abgedruckten Schil- derung scheint hervorzugehen, daß in dem Orte, in dem der Pater Gelegenheit hatte, die Begräbnis- zeremonien anzusehen, die Wasaramo, obgleich Heiden, doch einige Gebräuche von den Mohammedanern der Küste, wohl ohne weiteres Verständnis, angenommen hotten, wofür z. B. das Spannen des Tuches über das Grab spricht. Neulich hatte ich bei einer meiner wöchentlichen Exkursionen Gelegenheit, einer Leichenseier beizu- wohnen. Ich erschien im Dorfe, um, wie gewöhn- lich, Unterricht abzuhalten, woran sich dann immer Katechese für die Erwachsenen anschloß. Bei meiner Ankunft bedeutete man mir schon, daß niemand zum Unterrichte kommen werde, da die sechsjährige Tochter eines Häuptlings beerdigt werde. So begab ich mich denn in das Haus, worin die Leiche lag und wo die Leidtragenden sehr zahlreich versammelt waren. Ich erklärte ihnen, daß ich gerne einmal der Feier beiwohnen möchte, sie sollten sich durch meine Anwesenheit nicht stören lassen. Die Erlaubnis wurde mir gerne gegeben. Ich trat in den düsteren Raum, in welchem der Leichnam lag, den einige Frauen eben sorgfältig in *) Ist in den „Mitteilungen aus ven deutschen Schutz- gebieten“" 1904 auf Karte 4 veröffentlicht worden. 330 — Tücher einhüllten. (Einen Sarg kennen die Neger nichtn3 Vorher schon hörte ich ein leises Wimmern und Klagen, jetzt nun gewahrte ich einen Mann, der unter dem Bette lag, in welchem das Kind gestorben war; das Gesicht hatte er gegen die Wand gekehrt und so stöhnte er sein Klagelied. Zwei weitere Räume waren voll Weiber, welche ruhig und schweigend am Boden saßen. Alles war hergerichtet, der Zug sollte sich entwickeln. Sobald die vier Männer die Tragbahre auf die Schulter nahmen, krachte ein Schuß in unmittelbarer Nähe, glelchzeitig hieb ein Mann einem Huhn den Kopf ab, welches nachher verzehrt wurde und gewissermaßen als Opfer galt. Mit dem Knall der Flinte stimmten alle Weiber ein schreckliches Trauergehenl an. In allen Tonarten erkönte die Trauerklage, doch gerade nicht zum Steinerweichen rührend, weil sie eben nicht aus dem Herzen kam, sondern es waren gedungene Klageweiber, welche gewohnheitsgemäß ohne Schmerz= gefühl ihre Rolle spielten. Der Alte unter dem Bette aber gebärdete sich wie wahnfinnig und schrie lauter denn zuvor. Ich wollte der Beerdigung selbst beiwohnen und solgte dem Zug, den nur dle Männer bildeten. Im Gänsemarsch zog man dem Walde zu in einer Ent- fernung von ungefähr zehn Minuten. Auf dem Wege sangen sie ein Lied, das ungefähr Ahnlichkeit hatte mit der Choralmelodie elner Litanei; drei oder vier sangen vor mit immer wechselndem Text, wäh- rend der Chor den gleichen Refrain beibehielt. Am Grabe angekommen, das ganz in der Wild- nis war, wurde die Bahre niedergesetzt und die Träger stiegen in dasselbe hinab. Vier Männer spannten über sie ein Tuch nach Art eines Baldachins, so daß man von ihrer Arbeit nicht viel sehen konnte. Vorsichtig legten sie die irdische Hülle hinab und scharrten dann mit eigener Hand, ohne Schaufel, die Leiche ein. Das Tuch wurde wieder hinwegge- nommen und die Hauptsache war geschehen. Der Grabeshügel wurde ebenfalls mit der Hand herge- stellt und am obern und untern Ende des Grabes wurden zwei Pfähle aus grünem Holz in den Boden gesteckt, in welches einige der Anwesenden gehörig mit den Zähnen bissen; die Bedeutung habe ich leider nicht erfsorschen können. Zuletzt wurde auf dem Grabe noch geröstete Kornfrucht ausgestreut. Damit war das Begräbnis vollendet. Alle Männer traten den Rückweg an, auf welchem man sich gemütlich unterhielt. Als man sich dem Trauer- hause näherte, wurde die Stimmung ernster. 10 bis 20 m vor dem Hause fing die ganze Gesellschaft zu heulen an und vermischte so ihre Klagetöne mit denen der Weiber, welche noch immer ihre ächzenden Stimmen ertönen ließen. Die Männer setzten sich im Gang und unter der Veranda nieder, das Ge- sicht der Wand zugekehrt und heulten so weiter. Manche wußten sich so zu gebärden und trieben den Schaum aus dem Munde, daß man glauben mochte, es wären Wahnsinnige. Endlich kam ein Mann,