Titeratur. Der gegenwärtige Handel der deutschen Schutzgebiete und die Mittel zu seiner Ausdehnung. Von A. Seidel. Verlag von Emil Roth in Gießen. 1905. Preis 80 Pf. Die vorliegende Broschüre ist das 1. Heft des 1. Bandes der von A. Seidel herauszugebenden: „Sammlung von Abhandlungen zur Kolonial= politik und Kolonialwirtschaft“; sie dient wie die anderen in der letzten Zeit erschienenen Schriften desselben Verfassers sowohl zur schnellen und dabei ausreichenden Informierung über die deutschen Schutzgebiete nach dem neusten Stande der Dinge, wie zur Propaganda und dürfte sich daher, auch des geringen Preises wegen, zur Massenverbreitung eignen. Berichte über Land= und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika. Herausgegeben vom Kaiser- lichen Gouvernement von Deutsch -Ostafrika (Blologisch-Landwirtschaftliches Institut in Amani). Zwelter Band. Heft 5. Heidelberg 1905. Carl Winters Universitätsbuchhandlung. Preis 1 Mk. Tornau, F.: Die Goldvorkommen Deutsch- Ostafrikas, insbesondere Beschreibung der neu ent- deckten Goldgänge in der Umgegend von Ikoma. — Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben des Forstbezirks „Rufiit!“ in den Jahren 1899/1908. — Eckert: UÜber den Anbau von Te#kholz. Der Aufsatz des Dr. Tornau über die Gold- funde in Ostafrika wird allgemein interessieren, da er eine gut verständliche und orientierende Zusammen- fassung aller bisherigen Goldfunde darstellt. Da die bergmännische Erforschung Deutsch-Ostafrikas sich noch in den ersten Anfängen befindet, so ist mit ziemlicher Sicherhelt anzunehmen, daß sich außer abbauwürdigen Goldriffen noch manche andere Boden- schätze vorfinden werden, wie z. B. Kohle, Kupfer u. dgl., durch deren Ausbeutung das Schutzgeblet einen ungeahnten Aufschwung nehmen kann. Kolonial-Wirtschaftliches Komitee: Die wirtschaft- liche Erkundung einer ostafrikanischen Südbahn. Von Paul Fuchs. Mit 42 Ab- bildungen, 2 Skizzen im Text und 3 Karten. Das vorllegende Buch enthält die Resultate einer Expeditlon, welche Verfasser 1904 bis Anfang 1905 im Austrage des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees nach dem Süden Deutsch-Ostafrikas unter- nahm. Der Expedition waren folgende Aufgaben gestellt. Entwurf einer Wirtschafts= und Verkehrskarte der Interessengebiete der Eisenbahn. Einzeichnung der geplanten Eisenbahn. Feststellung des Ausgangspunktes und des Endpunktes der Eisenbahn unter dem Gesichtspunkte der Ent- wicklung und Ausbreitung von Handel und Ver- kehr, insbesondere Studium der Hafenverhältnisse 512 in Kilwa-Kisiwani und Wledhafen vom kauf- männischen Standpunkte aus. Angabe der Art und Häufigkelt der Schiffsverbindung und Zahlen- material über Aus= und Einfuhr dieser Häfen. Feststellungen über den wirtschaftlichen Wert der zwischen dem Niassa und der Küste gelegenen Interessengeblete der Eisenbahn. Angabe der Eingeborenenkulturen und der Möglichkelt, diese infolge des Bahnbaues auszubreiten und neue Kulturen einzuführen. Angabe über die Möglich- keit einer Besiedlung durch Weiße. Angabe der Länge der Eisenbahn, der Terrain= und Vegetatlonsverhältnisse im allgemeinen, der Be- völkerungsdichtigkeit, der Lohnverhältnisse der ein- geborenen Bevölkerung und der Möglichkeit der Beschaffung von Arbeitern zum Bahnbau. Angabe der bisherigen Karawanenstraßen, Transport- mittel und Transportgüter nach Art und Menge, der bisherigen Transportkosten für bestimmtes Maß und Gewicht. Orientierung über die Verhältnisse gewinnung am MNijassa-See. Fesistellung des gesamten Shire—Sambesi-Verkehrs und Feststellung der Möglichkelt, diesen Verkehr auf eine Bahn Njassa-See—Kilwa überzuleiten. Feststellung der wirtschaftlichen Werte des zentral- afrikanischen Seengebietes und der Möglichkeit der Heranziehung des Verkehrs aus diesen Ge- bieten für die Eisenbahn. Ermittlungen über Handel und Verkehr, Geographie, Geologie, Höhenunterschiede, Mitteltemperaturen und Regenmengen der in Betracht kommenden der Kohlen- Geblete. . Rentabilitätsaussichten der Eisenbahn auf Grund der Ergebnisse und der Erkundung. Feststellung der Möglichkeit der Ansiedlung von Eingeborenen in größerem Umfange längs der Bahnlinie. Die Expedition hat ihre Aufgaben voll gelöst und die offenen Fragen ausführlich und befriedigend beantwortet. Das Projekt einer ostafrikanischen Südbahn ist ausgearbeitet, auf seine Zweckmäßigkeit und Rentabilität geprüft und in einer, auch dem Nichtkenner jener Gegenden überzeugenden Weise dargelegt. Alles in allem eine sehr tüchtige, fleißige Spezialarbei#t, welche hoffentlich in weitesten Kreisen gewürdigt wird und Veranlassung dazu geben möge, daß die ostafrikanische Südbahn, das langjährige Desiderium aller Kenner Deutsch-Ostafrikas, bald ihrer Verwirklichung entgegengehe. Das soeben erschienene Augustheft (Nr. 8) des „Tropenpflanzer", Organ des Kolonial-Wirt- schaftlichen Komitees zu Berlin, enthält einen lehr- reichen Bericht über eine Reise nach S. Thomé von Dr. Strunk, Leiter des Botanischen Gartens in Viktoria. Prof. Th. Rehbock bespricht die Wasser- erschließung und den Landbau unter künstlicher Be- wässerung in Südafrlka. Verfasser ist der Ansicht,