Die Konservierung der meisten Tiere war im ganzen gut; einige Insekten waren lelder zerbrochen. Die trocken eingesandten Larven der Rhynchoten, ein Teil der Myriopoden und die Arachnoiden wären besser in Alkohol aufgehoben gewesen. Da die Fauna des Meru-Berges noch unbekannt ist, so ist die Sendung von großem wissenschoftlichen Interesse und eine erfreuliche Bereicherung des Museums. Ramerun. Fortschritte in der Dazisizierung des Croß-Gebietes. Als im September vorigen Jahres nach der Croß-Expedition der etwas in das Stocken geratene Wegebau im Bamenda-Bezirk von der Kaiserlichen Schutztruppe energisch ausgenommen wurde, machte der Häuptling von Babadju, der anfangs willig beim Straßenbau mitgeholfen hatte, plötzlich ohne ersichtlichen Grund Schwierigkelten bezüglich der Stellung von Arbeitern und Verpflegung. Eine zur Untersuchung der Angelegenheit von dem Stations- chef in Bamenda nach Babadju entsandte Patroullle von zwölf Mann unter Leutnant v. Puttlitz wurde in ein Feuergefecht verwickelt, in welchem der unbot- mäßige Häuptling fiel, während die Schutztruppe keine Verluste hatte. Da, wie die Patrouille feststellte, ein Teil der Einwohner von Babadju den Ort verlassen hatte und zu befürchten war, daß diese in den umliegenden Gebieten von Batschindam, Babeta, Bagam Unruhen hervorrusen könnten, wurde zu Anfang des Monats November von seiten des Führers der 2. Kompagnie in Bamenda, Oberleutnant v. Knobloch, im Zu- sammenwirken mit dem Stationsleiter in Fontem- dorf, Leutnant Rausch, eine stärkere Expedition über Batschindam, Babeta und Bagam nach Babadju unternommen, um die Bevölkerung durch den Anblick der militärischen Machtentfaltung ohne Blutvergießen in= Ruhe zu erhalten. Babadju wurde ohne nennens- werten Zwischenfall erreicht und in der Nähe des Ortes ein befestigtes Lager bezogen. Von dort aus wurde während zweier Wochen die ganze Gegend durch Patroulllen begangen und auf die Nachricht, daß ein großer Tell der Babadjus sich nach den nahellegenden Bergen gewandt habe, Leutnant v. Puttlitz mit einer starken Streispartie zum Ab- suchen des Gebirges entsandt. Ernsthafter Widerstand wurde nirgends gefunden; wohl aber stellte sich nach und nach eine große Zahl von Gesandtschaften aus der näheren und serneren Umgebung, elnige freiwillig, andere auf Aufforderung, im Lager zu Babadiu ein, welche als Beweis ihrer Ergebenheit teils Verpflegung brachten, tells Stellung von Trägern und Wegearbeitern versprachen. Auch der neue Häup#ling von Babadju bot seine Unter- werfung an. 557 Seltdem hat, wie wir aus einem Bericht des Stationschefs von Bamenda, Haupmann Glauning, vom März d. Is. entnehmen, die Beruhigung der Bevölkerung in jenem Bezirk stetige Fortschritte ge- macht, und auch die noch unsicheren Stämme zogen es infolge jener raschen und kräftigen Machtentfaltung vor, ihre kriegerischen Neigungen zu unterdrücken. Die südlich Bamenda gelegenen, an den Babadju- Unruhen beteiligten Stämme haben die ihnen auf- erlegten Strafbedingungen bezahlt, und man kann wohl annehmen, daß sie sich von jetzt an ruhig ver- halten werden. Der mehrere Tagemärsche weiter südlich gelegene, bisher als unsicher geltende große Ort Bansoa hat kürzlich freiwillig Elfenbein gezohlt. Mit Bekom sind Verhandlungen angeknüpft, doch wird eine militärische Abteilung bis zur Er- füllung der Friedensbedingungen verbleiben müssen. Mit Bafut besteht ein friedliches Verhältnis, dagegen hat Bausso bisher keine Neigung zu einer Annäherung gezelgt. Die Bestrafung von Bausso wird daher wohl ebensowenig zu umgehen sein, wie dlejenige des von Wegelagerern schlimmster Sorte bewohnten Ortes Bamum auf dem Wege Bali — Widekum. Ein Teil der nördlich Bekom gelegenen zu Bafum gehörlgen Gebiete hat Hauptmann Glauning kürzlich von Bekom aus mit elner stärkeren Abteilung durch- zogen, nachdem auch schon Leutnant Heigelin bis zur Bafum-Grenze vorgedrungen war. Die Auf- nahme und Verpflegung war überall gut. Die Ein- geborenen waren scheu, aber völlig friedlich. Bestvafung des Mörders des Stationsleiters Grafen v. Pückler. Nach einem Bericht des Offizierpostens Bascho ist es gelungen, den Mörder des Statlonsleiters Grafen v. Pückler, den Blische-Mann Daboadje, dingfest zu machen. Er wurde am 28. April 1905 in Bascho zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde vor versammelter Mannschaft in Gegenwart zahlreicher Bewohner von Bascho und Blische vollstreckt- Wiffenschaftliche Sammlung. Der Leutnant Jacob in Lobo-Mündung hat dem Zoologischen Museum in Berlin folgende Gegen- stände übersandt: 28 Arten Sugetiere, Felle, Schädel und Ge- d rne, 14 Vogelbälge, 5 Schmetterlinge und einige Reptilien, Käfer, Spinnen und Myriopoden Sämtliche Säugetlere sind vorzüglich konserviert und die meisten Schädel in gutem Zustande. Die Sammlung ist schon deshalb sehr willkommen, weil