Aus dem Prreiche der Wissionen und der Antisklaverei-Bewegung. Dem Jahresbericht der Gesellschaft zur Beför- derung der evangelischen Mission unter den Heiden (Berlin I) für das Jahr 1904 entnehmen wir folgende Mittellungen: Im Kondekreis (Deutsch-Ostafrika) horrt die Station Ikombe noch immer der Wiederbesetzung, für welche die vorhandenen Kräfte nicht ausreichten. Im November wurde der Missionar Schüler in Muakaleli in das Amt des Superintendenten für den Kondekreis eingeführt. Im Laufe des Jahres wurde ihm von Deutschland aus der Rechnungs- führer Krake zur übernahme der Verwaltung des Warenlagers zugesendet. Vom 25. bis 23. September tagte die Synode des Kreises in Manow, an welcher die acht Missio- nare des Kondelandes und ein Missionar aus dem Hehekreis teilnahmen. Zugleich fand auch zum erstenmal eine Versammlung der eingeborenen Helfer statt. Missionar Nauhaus konnte im Laufe des Jahres die Ubersetzung der epistologischen Perikopen in die Kondesprache vollenden. Die Synode beschloß, daß die von dem Missionskolonisten Endemann an- gelegten Kaffeepflanzungen erweltert werden sollen, auch soll ein Versuch gemacht werden, Eingeborene für Erlernung von einfachem Weben zu gewinnen. Zu der Ausstellung in Daresfalam schickten die ost- afrikanischen Stationen der Missionsgesellschaft Ge- treide, eingelegte Gurken, Wachs, Ziegel, Töpfe und Stricke. Zwischen den Stationen Bulongoa und Manow wurde mit Unterstützung der Regierung ein aus 30 Hütten bestehendes Heim für Aussäige er- richtet. Ein neues Unternehmen ist serner die Er- richtung einer Schule für Missionarskinder auf der hochgelegenen gesunden Station Tandala. Das Helferseminar in Manow hat sich im Berichts- ahre gedeihlich weiterentwickelt. Hauptgegenstände des Unterrichts waren: Einführung in die heilige Schrift alten und neuen Testaments, der Inhalt des Katechismus, Geschichte der Kirche Christi, Rechnen und die Grundzüge der Geographie. Künftig werden auch dem Unterricht in der deutschen Sprache einige Stunden gewidmet werden. Im Heheland hatte das Missionswerk im ver- gangenen Jahre sich einer ruhigen Entwicklung zu erfreuen. Die jährliche Synode fand vom 11. bis 20. Oktober in Ilembula statt. Bedeutsam war, daß im Berichtsjahre auch für den Hehekrels auf der Station Kidugala ein Helferseminar eröffnet wurde. In die neue Schule nahmen 18 Schüler im Alter von 13 bis 23 Jahren ihren Einzug. Im Unter- richtsplan nimmt Einführung in die Blbelkunde die Hauptstelle ein. Daneben müssen nach dem Vor- bildungsgrad der Schüler noch Schreiben und Lesen, ferner Geographie und Geschichte getrieben werden. Der Mangel an gedruckten Lehrmitteln machte sich sehr fühlbar. Der Unterricht wird in der Bana- 610 sprache ertellt; daneben sollen die Zöglinge Suaheli und Deutsch lernen. Der Rückblick auf das erste Arbeitsjahr der Ge- sellschaft in Usaramo bietet kein günstiges Bild. Die Gesamtzahl der Christen ist dort zurückgegangen, die Schülerzahl hat sich verringert und auf zwei Außen- plätzen ist der Schulunterricht eingestellt worden. Die erste Usaramokonferenz, welche vom 1. bis 5. September in Kisserawe tagte, entschied unter Zustimmung des Komitees dahin, daß die Hauptkraft zunächst an eine sletige, gründliche Saramomission auf den Landstationen Kisserawe und Maneromango gesetzt werden soll. Die Arbeit in der Hauptstadt wird sich in nächster Zeit darauf beschränken, die dortige kleine Gemeinde zu pflegen, eingeborene Christen aus dem Binnenlande, welche bei dem ge- waltigen Bevölkerungszuzug in die Stadt strömen, zu sammeln und, wo es geht, unter den Eingeborenen Beziehungen anzuknüpsen. Bruder Wentzel wurde die neue Bearbeitung der alttestamentlichen Geschichte in Kisaramo und die Vorarbeit für den Druck eines Suahellkatechismus übertragen. Eine neue Auflage des Suaheligesangbuches von dem früheren Missionar von Berlin III. Pastor Libau in Schochwitz, be- arbeitet, befindet sich im Druck. Besondere Auf- merksamkelt wurde den gesundheitlichen Verhälitnissen zugewandt. Den Usaramomissionaren wird alle drei Jahre eln Heimatsurlaub gewährt, und in der Zwischenzeit ist ihnen gestattet, einmal für einige Wochen die Erholungsstätte des evangelischen Afrika- vereins in den Usambarabergen aufzusuchen. Für Daressalam ist ein Filter, welcher keimfreies Wasser liefert, bewilligt. Für Kisserawe und Maneromango ist planvolle Malariabekämpfung in Gemeinschaft mit der Gesundheitskommission der Kolonlalverwaltung in Daressalam in Erwägung gezogen. Aus fremden Rolonien und Produktionsgebieten. Vorschriften für die verzollung von Spirituosen für das britische Schutzgebiet in Sentralafrika. Von dem Commissioner für das britlsche Schutz- gebiet in Zentralafrika sind unterm 30. Juni d. Is. auf Grund der Zollvorschriften vom Jahre 1895 und der Liquor Ordinance vom Jahre 1904 Be- stimmungen erlassen, wonach bei der Verzollung von Whisky, Brandy, Rum und Genever die Normal- stärke zugrunde zu legen ist, wie sie durch Sykes' Hydrometer bei einer Temperatur von möglichst an- nähernd 80 Grad Fahrenheit angezeigt wird. Sind diese Spirituosen mit Farb-, Süß= oder anderem in Lösung befindlichen Stoff vermischt, der dazu dient, die wirkliche Stärke zu verschleiern, so find an Stelle der Untersuchung mit Bezug auf die Verschlelerung zu der scheinbaren Stärke, wie sie durch das Hydro- meler angezeigt wird, 5 v. H. zuzuschlagen. Als