— 660 Dadurch, daß man die Blätter 2 bis 3 Wochen lang in fließendes Wasser legt, wird zwar die Halt- barkeit der Faser etwas vermindert, doch hat man auf diese Weise die besten Ergebnisse hinsichtlich der Menge, des Glanzes, der Weichheit und Farbe der Faser erzielt. - Die Art des Anbaues der Ananas zum Zwecke der Fasergewinnung ist etwas verschleden von dem Anbau zum Zwecke der Fruchterzeugung. Zu ersterem Zweck sind 3 Fuß breite Beete in einem feuchten, reichen, lehmigen Boden bei Beginn der Regenzeit anzulegen. Um eine Drainage des Bodens herbelzuführen, müssen die Beete etwa einen Fuß hoch liegen und durch Wege von 2 Fuß Breite vonelnander getrennt seln. Auch sollen die Beete möglichst durch Graos= oder Blätterdächer, die in Höhe von 6 Fuß über den Beeten mit Bambus- stangen errichtet werden, dauernd beschattet sein. Die jungen Pflanzen werden dann in der Mitte der Beete in Abständen von 3 Fuß voneinander ge- pflanzt. Düngung ist nicht erforderlich, aber während der trockenen Zelt müssen die Beete beständig durch Bewässerung feucht gehalten werden. Diese Be- handlung erzeugt lange, breite und saftige Blätter und eine weiche, vorzügliche Faser. Wenn die Pflanzen der Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, wer- den die Fasern hart und steif und verlieren an ihrer Güte für Textilzwecke. Am Ende des ersten Jahres ihres Wachstums liefert jede Pflanze un- gefähr 4 Unzen Fasern, so daß 1 Acre (= 0,40 ha), auf dem 3000 Pflanzen stehen, 12 000 Unzen oder 750 Pfund (engl.) Fasern hervorbringen würde. Diese Menge würde bei einer Bewertung eines Pfundes zu 8 Anna einen Ertrag von 375 Rupien ergeben. Die Unkosten, einschließlich der Reinigung der Faser, übersteigen nicht 175 Rupien für 1 Acre, so doß von 1 Acre ein Reingewinn von 200 Rupien bei dder Ernte am Ende des ersten Jahres erzielt wird. Gegenüber der Kultur der Sisalagave ist diese Kultur insofern im Vorteil, als die Sisalfaser erst nach drei Jahren geerntet werden kann. Außenhandel von Britisch Ken-Gninea. In dem Jahre vom 1. Juli 1903 bis 30. Juni 1904 gestaltete sich der Außenhandel von Britisch Neu-Guinea und die Beteiligung der drei Häfen der Kolonie an dieser Handelsbewegung, wie folgt: Einfuhr Ausfuhr 1903/04 1903/04 Samarai 52367 gS 61 810 S Port Moresby 22 924 - 13 608 = —). 2320 98 - zusimmen 77 651 4 75 566K. Die wichtigsten Ein= und Ausfuhrartikel waren im Jahre 190 3/04 (und 1902/03) dem Werte nach die folgenden: Einfuhr: Reis 6771 (7413) & — Fleisch 9599 (7246) 8 — Zeugwaren 6843 (5338) 2 — Tabak 8010 (3397) 8 — Wein und Spirituosen 2423 (1968)2 — Mehl 1794 (1467) X — Eisenkurz- waren 1596 (1203) & — Bier 1302 (1058) 2— Maschinen 1828 (1890) S — Butter 1273 (1146) e — Schinken und Speck 1248 (1129) 2 — Zucker (1151) 1017 2 — Bauholz 1068 (1624) 2. Ausfuhr: Gold 55 686 (40 322) S — Trepang 1431 (6892) 8 — Sandelholz 8382 (4494) 2 — Kopra 3938 (3782) 2 — Perlen 1225 (1150) æ. (Annual Report on British New Guinea.) Dandel der Tonga-Inseln im Jahre 1904. Der Außenhandel der Tonga-Inseln im Jahre 1904 hat dem Werte nach betragen: bei der Einfuhr. 58 366 SFa,. = --Ausfuhr. 66 426 zusommen 144 792 P. Mit der Bestimmung zur Wiederausfuhr wurden eingeführt die Erzeugnisse anderer Südseeinseln im Werte von 1929 E, welche in vorstehender Einfuhr= ziffer nicht mit enthalten sind. Von der Ausfuhr entfielen 67 342 F auf Kopra (5921 tons) und 16 058 E auf Früchte. Gegen das Vorjahr hat der Wert der Einfuhr um 5739 Fab-, der Wert der Ausfuhr um 19 117 # zugenommen. · (Nach dem amtlichen Statement of the trade and navigation of the Kingdom for the yvear ended- 31. December 1904.) EVYTVVVVVVVVVVVYVVVVV' YVYVVYVVVTYTYTYTT Titeratur. Von dem „Handbuch der Tropenkrank= heiten“, das im Verlag Johann Ambrosius Barth von Dr. Carl Mense unter Mitwirkung zahlreicher namhafter Fachmänner herausgegeben wird, ist nun- mehr der zweite Band erschienen. Er enthält fol- gende Abhandlungen: Cephtae tropicae von Dr. A. van der Scheer; Die Stechmücken von Dr. Adolf Eysell; Das Dengue-Fieber von Dr. C. L. van der Burg: Gelbfieber von Dr. James Carroll: Beribert oder Kakte (Polyneuritis endemica) von Prof. E. Bälz und Prof. Kinnosuke Miura; Aus- satz oder Lepra von Prof. Dr. Georg Sticker; Ba- zillenruhr von Marineoberstabsarzt und Privatdozent Dr. R. Ruge; Cholera asiatica von Privatdozent Dr. Paul Krause und Prof. Dr. Th. Rumpf; Mittelmeer= oder Malta-Freber von Hlottenarzt Dr. P. W. Bassett-Smith; Typhus in den Tropen von Dr. L. Martin; Die Pest von Dr. Rudolf Pöch; Die akuten Exantheme von Dr. A. Plehn. Was von dem ersten Bande an dieser Stelle gesagt ist — siehe Nr. 3 des Blattes vom 1. Februar 1905, S. 97 —, das läßt sich dem zweiten Bande auch nachrühmen. Wir haben es hier mit einem so um-