unter den 10 Häuptlingen Fomenjem, Fomenjam, Fomeli, Babit, Fonjam, Fongu, Njokum, Fombu, Fomekong und Adanga. Nur der Oberhäuptling Fomenjem, der keinen Einfluß auf seine Unterhäupt- linge hatte, sowie Fomenjam und Adanga waren der Station freundlich gesinnt. Die anderen Häupt- linge hatten sich stets feindsellg verhalten und weder Träger gestellt noch Lebensmittel geliefert. Als Unteroffizier Schriefer mit elner schwachen Patrouille den Häuptling Njokum wegen fortgesetzter Räubereien verhaften sollte, wurde er von den durch die Kriegs- trommel herbeigerufenen seindlichen Dörfern über- fallen und mußte sich wegen Munitionsmangels zurückziehen. Auch der selt langem Ball unterstellte Bametahäuptling Fongu hatte sich an dem Kampfe beteiligt. Der Aufforderung der Statlon, Strafe zu zahlen, leisteten die aufsässigen Häuptlinge keine Folge, sondern erklärten, daß sie zum Krieg bereit seien. Auch die mit den Verhältnissen gut ver- trauten Missionare waren der Ansicht, daß eine Bestrafung der Bameta erfolgen müsse. Der Straf- zug wurde von Ball aus unternommen. Die Be- strafung Fongus, der zu Bali gehört, wurde dem Balihäuptling übertragen. Fongu selbst war bereits in Bali gefangen gesetzt; trotzdem wollten sich seine Leute frelwillig nicht unterwerfen. Während die Bestrafung Fongus durch Fonjonges Leute erfolgte, brach die Expedition selbst am 16. Juni 4 Uhr 30 Min. morgens in 2 Kolonnen auf. Die eine unter Hauptmann Glauning ging westwärts gegen Fomeki und Fonjam, die andere unter Leutnant v. Putlitz oflwärts gegen Njokum, Fombu und Fomekong vor. Oberarzt Handl folgte mit der Trägerkolonne. Das Lager sollte in Babit bezogen werden. Der Wider- stand war wider Erwarten äußerst gering. Auf feindlicher Seite fielen am 16. und 17. Juni 15 Mann, gefangen wurden 2 Mann; auf unfrer Seite wurden 2 Soldaten verwundet. Nach Aussagen der freundlich gesinnten Häupt- linge waren die Bameta in die Berglandschaften Bamesss und Baminje (letzteres angeblich von Menschenfressern bewohnt) geflohen. Die Expedition brach daher am 18. Juni 2 Uhr nachmittags in der Richtung auf Bamessé auf, während Oberarzt Handl mit der Trägerkolonne folgte. Eine Pa- trouille von 10 Mann unter dem farbigen Unter- offizier Makolli war schon um 12 Uhr nachts über Baminje nach Bamessé entsandt worden. Nach siebenstündigem anstrengenden Marsch durch gras- bestandenes Gebirgsland wurde das erste große zu Bamessé gehörige Dorf fast ohne Kampf erreicht, am 20. Juni der Hauptort selbst genommen. Auf unsrer Seite wurde ein Träger verwundet. Pa- trouille Makolli war in Baminje auf heftigen Wider- stand gestoßen, hatte viele Baminje-Leute und Bameta getötet und einen Soldatenboy verloren (Speerstich). Am 21. Juni marschlerte die Expedition, durch Seitenpatroulllen gedeckt, durch wasserreiches Hügel- 668. land in 7½ Stunden nach dem in einem tiefen Tal landschaftlich schön gelegenen Baminje. Der Ort selbst war verlassen; die Eingeborenen hielten in Scharen die anliegenden Höhen besetzt und wagten es sogar, bis auf 600 m an das auf einem Hügel errichtete Lager heranzukommen. Sie wurden durch das Maschinengewehr vertrleben. Die nach allen Seiten entsandten Patrouillen brachten dem Feind starke Verluste bel. Schon am Nach- mittag ließ sich weit und breit kein Eingeborener mehr sehen. Am 23. Juni wurde daher der Rückmarsch nach Bameta angetreten und nach achtstündigem Marsch über das Gebirge das auf einem weithin beherr- schenden Hügel gelegene Dorf Fonjam erreicht. Hier wurde am nächsten Tag ein Posten eingerichtet und mit Unteroffizler Schriefer und 12 Mann be- setzt. Der Posten sollte bis zur endgültigen Unter- werfung der Bameta-Leute hier verbleiben. Der Häuptling Fonjam hatte bereits am Tage der Rück- kehr der Expedirion selne Unterwerfung angeboten. Als Friedensbedingungen für sämiliche Häupt- linge, die dem Fomenjem unterstellt wurden, waren die Bezahlung von 100 Lasten Feldfrüchten, Stellung von 100 Arbeitern für die Station auf ½ Jahr und Bau eines Wegs von Bameta nach Bandeng festgesetzt worden. Schon am 8. Juli waren alle Forderungen der Station erfüllt. Am 12. Juli wurde daher der Posten in Fonjam ausgehoben. Als letzter unterwarf sich am 5. August der Häupt- ling Fomeki. Die reiche und bevölkerte Landschaft Bameta kann somit als endgültig unterworfen gelten, was umsomehr ins Gewicht fällt, als sie nur einen Tage- marsch von der Station entfernt ist. Die Leute von Bamessé und Baminje haben sich noch nicht unterworfen. Am 25. Junk trat die Expedition den Marsch nach Bafut an. In dem wasserreichen Gelände stieß sie unerwartet auf eine Herde von etwa 15 Elefanten. Der Musamfluß wurde auf einer Hänge- brücke überschritten. Die Pferde mußten mittels eines Taus durch den reißenden Fluß gezogen werden. Bafut beginnt sich, wie der reiche Anbau beweist, von den schweren Schlägen der letzten Jahre allmählich zu erholen. Dem Häuptling Bumbi, der lange Zeit der gefürchtetste Herrscher im Grasland= gebiet war, scheint es mir semer Unterwerfung Ernst zu sein. Trot seines noch immer vorhandenen Mißtrauens gegenüber dem Europäer und den Soldaten hat er schon verschiedene Beweise seiner friedlichen Gesinnung gegeben. Er hat freiwillig Arbelter für die Plantagen in Victoria gestellt und baut jetzt einen Weg nach Bafnen zur Verbindung. mit der Station. Von Bafut aus kehrte der größte Teil der Expedition unter Leutnant von Putlitz und Ober- arzt Handl zur Station zurück, während ich selbst mit 27 Soldaten eine Informationsreise durch den