Süßkartoffeln, Erdnüsse, etwas Baumwolle. In Bangang, Bamessinge, Bapinjen, Bafadschu, Baba, Bafomessong, Bagangu werden auch europäische Kar- toffeln gebaut, die von Bali stammen und dort durch Zintgraff eingeführt wurden. Olpalmen, jedoch nicht in so großer Menge, daß sie für eine spätere Ausfuhr in Betracht kommen, Phönixpalmen und Raphiapalmen sind häufig. Aus letzteren wird viel Palmwein gewonnen. Die Kolanuß scheint überall vorzukommen. Besonders häufig ist sie in Babadja und im Mambewald zwischen Bapingen und Ba- fadschu. Elefanten sind selten. In dem Gebiet östlich Bangangte sollen sie dagegen häufig sein. Das vorhandene Elfenbein stammt meist aus früherer Zeit oder wird in anderen Gegenden gekauft. Ziegen, Schafe, Schweine sind überall häufig, ebenso wie auch fast jedes Dorf Herden von 12 bis 100 Stück des sogenannten „Buschviehs“, einer kleinen, meist schwarz-weiß gefleckten Rasse ohne Höcker, besitzt. In Basusab befand sich bei dieser Herde auch ein starker Haussabulle. Das Vorkommen von Glimmer in Babauki— Tungo ist bekannt. Die Hütten der Eingeborenen sind nach Bali- art meist sehr sauber gebaut und in einzelnen Ge- höften über die Farmen zerstreut. Die Häuptlings- dörfer, die fast immer an Berghängen gelegen sind, bilden dogegen dichte Komplexe von etwa 100 bis 150 Hütten. Von einem großen, freien Platze aus gelangt man gewöhnlich durch eine Art Empfangs- haus, eine hohe, aus geraden Bambustäben sehr regelmäßig gebaute, häufig mit geschnitzten Tür- pfosten verzierte Halle von etwa 20 m Front, nach dem eigentlichen Häuptlingsgehöft. In der Nähe der Häuptlingsdörfer liegen die großen, schattigen Marktplätze, die auf einen bedeu- tenden Marktverkehr schließen lassen. Mehrere Hütten dienen zur Aufbewahrung der großen, häufig schön geschnitzten Holztrommeln. Dlie Eingeborenen sind intelligent und arbeitsam. Ihre Handfertigkeit erstreckt sich besonders auf Holz- schnitzerei (Türpfosten, Stühle, Götzenbilder, Tanz= masken, Trommeln, Bettstellen); serner auf Eisen- arbeiten (Speere, Messer, Schwerter, Musikglocken), Perlenstickerei sowle auf Anfertigung grober Baum- wollstoffe und Mügzn. . Die Bewaffnung der Eingeborenen besteht aus Vorderladern, Speeren und kurzen, breiten Schwertern. Entsprechend seiner Fruchtbarkeit und zahlreichen Bevölkerung wird dieses Gebiet besonders für Ein- geborenenkulturen und Stellung von Arbeitern in Betracht kommen. Bei dem scheuen und mißtrauischen Charakter der Eingeborenen kann die Heranziehung zur Arbeit jedoch nur mit äußerster Vorsicht und ganz all- mählich unter Gewöhnung on den Weißen erfolgen. 672 — Wigenschaftliche Sammlung. Der Stationschef Dr. Rigler hat dem Zoolo- gischen Museum in Berlin eme von ihm im Kamerun- gebiet angelegte Naturallensammlung übersandt, die nachstehende Objekte enthielt: 5 Säugetiere, 8 Reptilien, eine Säge von einem Sägerochen, 92 Schmetterlinge, 4 Raupen, 2 Puppen, trocken, und 7 Raupen, 2 Puppen in Alkohol, 3 Koleopteren, trocken, und 14 Koleopteren in Alko- hol, 1 Cikade, 4 Hymenopteren, 13 Dipteren und Odonaten, 4 Myriopoden, 4 Orthopteren, 4 Krebs- panzer. Leider waren die trockenen Tiere schlecht konser- viert und daher nur wenige Stücke für die Samm- lungen brauchbar. Togo. Ausstellung in palime 7906. Die für den Anfang des nächsten Jahres in Aussicht genommene landwirtschaftliche Ausstellung in Palime ist jetzt auf das Ende des Jahres verschoben worden. Voraussichtlich wird sie am 29., 30. und 31. Dezember 1906 stattfinden. Seitens des Kolonial= wirtschaftlichen Komitees ist berelts ein Beitrag von 83000 Mk. dafür bewilligt worden, seitens der Deutschen Kolonialgesellschaft ein solcher von 6000 Mk. Deuksch-Südweltafrika. Der DPerero= und Dottentotten - Aufstand. 237. 2. November. Generalleutnant v. Trotha hat folgende Meldung des Oberstleutnants van Semmern weitergegeben: Ich bin mit der Abteilung Koppy am Orangefluß östlich Hartebeestmund (20 Kllom. südöstlich Homs- drift) auf einen sehr starken Gegner, mindestens 400 Mann unter Morenga, Morris, Johannes Christlan in verschanzter Stellung gestoßen. Es kam zu einem äußerst schweren Kampf, der bis zur Dunkelheit währte. Am Morgen räumte der Feind nach kurzem Feuergefecht seine Stellung und zog in westlicher Richtung ab. Eine Verfolgung war wegen der Erschöpfung der Truppen und wegen Proviant= und Munirionsmangels nicht möglich, deshalb waren die Verluste des Feindes nicht festzuftellen. Die englische Polizei hat nach Beobachtungen vom Süd- user des Orangeflusses angegeben, daß der Feind starke Verluste gehabt habe, besonders habe die Ar- tillerie gut gewirkt. Unsere Verluste find die fol- genden: 3 Offiziere und 13 Mann tot, 3 Offiiere und 18 Mann schwer verwundet, 13 Mann leicht verwundet, 5 Mann vermißt. Ich habe am 27. die Verwundeten westlich von Pelladrift nach der