schon von der Arbeit, die alle Gefangenen verrichten müssen, befreit; doch ist es eigentlich nur des Sonntags möglich, den Leuten Erbauungsstunden zu halten. Es wird sich als notwendig herausstellen, auch Lüderitzbucht zu einer Missionsstatlon zu machen, wie es in Swakopmund bereits geschehen ut. Hier sind verschiedene Missionare unter der sehr gemischten eingeborenen Bevölkerung tätig. Durch das von ihnen begonnene Liebeswerk wurde die große Not unter den Gefangenen wesentlich ge- lndert; in der kalten Jahreszeit war das Sterben unter ihnen ungeheuer groß. Vom 11. bis 13. Oktober hielten 12 Herero- missionore eine brüderliche Besprechung in Okahandia. rotz der unsäglichen Schwierigkeiten, die sich dem Wiederaufbau ihrer Arbeit entgegenstellen, sehen sie ungebeugt in die Zukunft. Sie stellten fest, daß die Bahl der ihnen jetzt zugänglichen Hererowaisen, dle * keinen Familienanschluß mehr haben, etwa 70 eträgt. Für sie soll in Otjimbingue Unterkunft dd Versorgung geschaffen werden. Hlerfür und für g0" Pflegearbelt in Swakopmund wird die Errichtung ner Schwesternstation ins Auge gefaßt. Das Diakonsssenhaus in Witten a. d. Ruhr hat die Ent- endung von zwel Schwestern für diesen Zweck zu- Set sie sollen Ende Februar nach Südwestafrika en. De Am 14. Dezember 1905 hat der Afrikaverein n utscher Kathollken seine jährliche Generalver- ammlung in Köln abgehalten. Für diese ist von 5 rrn Domkapitular und Mitglied des Kolonialrats espers ein Verzeichnis der in den deutschen utzgebieten tätigen Missionsgesellschaften auf- geetr worden. Das den neuesten Stand wieder- büende Verzeichnis, dessen Angaben auf den Mit- dengen der apostoltschen Vllare und Prüfekten in dl Schutzgebieten beruhen, ist in der Anlage zu eser Nummer des Kolonlalblaltes abgedruckt. Aus fremden Holonien und ens Produhktionsgebieten. bung d begorene eesgcn kuben * * * 2 locder durch die Verordnung Nr. 27 vom Jahre #an ei festgesehe Einfuhrzoll auf Wein, Bier und des In begorene Getränke ist von 5 auf 10 v. H. erls erhöht worden. Dandel der Sepchellen im Jahre 17904. 1004 n Vert der Einfuhr und Ausfuhr im Jahre Schon gegenüber den Vorjahren zurückgegangen. der S. selt Jahren ist die Bewegung des Handels ehchellen abhungig von dem Ausfall der Ernte 19 — und dem Weltmarktpreise des Hauptproduktes der Inseln, der Vanille. 1904 betrug der Wert der Einfuhr 829 211 Rupien gegen 966 641 Rupien im Jahre 1903 und 1149 646 Rup. 1901; er ist der niedrigste Jahreswert seit 1896, in welchem Jahre er infolge der vollständigen Vanillemißernte des Vorjahres 710 359 Rup. betrug. Die Haupteinfuhrkänder waren England, Indien und Frankreich. Es entfielen von der Einfuhr auf England 204 462 Rup. (gegen 1908 — 71000 Rup.), auf Ostindien 335 706 Rup. (gegen 1903 + 18 919 Rup.), auf Frankreich 158 319 Rup. (gegen 1908 — 60 908 Rup.). Bemerkenswert ist, daß der Wert der direkt von England eingeführten Baumwollenwaren, der im Jahre 1902 sich noch auf 118 584 Rup. belief, im Jahre 1903 auf 64 057 Rup. und 1904 auf 14 428 Rup. gesunken ist, während die Emfuhr von Baumwollenwaren aus Ostindien 1904 um 11 000 Rup. stieg. Der wich- tigste Einfuhrartikel ist Reis, welcher fast ausschließlich aus Ostmdien bezogen wird (1904 für 239232 Rup., 1903 für 224 489 Rup.). Der Ausfuhrwert des Jahres 1904 betrug 724 187 Rup. gegen 825 525 Rup. 1903 und 1 417515 Rup. 1901. Hiervon entfielen allein auf den Wert der ausgeführten Vanille 1904 = 900 026 Rup. (— 41 072 kg), 1908 = 503 994 Rup. (= 59 784 kg), 1901 = 1 108 792 Rup. (V1 899 kg). Die Vanille hatte unter elner im Fedruar 1904 einsetzenden langen Trockenzeit sehr zu leiden, so daß der Ertrag um ein Drittel hinter der Schätzung während der Blütezelt in den letzten Monaten des Jahres 1908 zurückblieb. Als weiterer ungünstiger Umstand kam der niedrige Markipreis der Vanille hinzu, welcher nur 7 Rup. 30 Cents für das Kilogramm betrug und seit 1899 und 1900, als er sich zwischen 32 und 38 Rup. bewegte, sort- während gefallen ist. Nach dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre belief sich der jährliche Ertrag der Vanilleernte auf 38 476 kg zu einem Werte von 714 096 Rup. und bei einem Durchschnittspreise von 17,95 Rup. für das Kilogramm. Wegen des tiefen Standes des Vanillepreises beginnen die Pflanzer mehr die Kultur anderer tropischer Pflanzen zu betreiben, wie Kokospalmen, Kakao, Kaffee, Ge- würznelken und Gummipflanzen. Nach der Vanille bilden die Produkte der Kokos- palme (Kokosnüsse, Kokosnußöl, Kopra und Seife) die Hauptausfuhrartikel; ihr Wert betrug 1904 294 249 Rup. Die Ausfuhr von Kakao und Kaffee ist gering und belief sich bel Kokao auf 3870 Rup. (-6122 kg), bei Kaffee auf 1186 Rup. (—2620 kg). Von der Ausfuhr des Jahres 1904 entfielen an erster Stelle auf Frankielich 228 978 Rup., an zweiter Stelle auf England 169 873 Rup., während in den vorhergehenden Jahren die Ausfuhr nach England größer war als die Ausfuhr nach Frankreich. Als notwendig für die Hebung des Ausfuhrhandels